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Saisonal unabhängig

Das Mercedes-C-Klasse-Cabrio geht in zahlreichen Varianten an den Start - vom braven 158-PS-Gleiter bis zum 510-PS-Dampfhammer.

mid/mk

Mercedes-Benz hat ein Faible für automobile Großfamilien. So gesellt sich jetzt bei der C-Klasse zu Limousine, Kombi, Coupé sowie den Spezialisten GLC und SLC noch das Cabriolet.

Fünf Benzin-Versionen und zwei Diesel gibt es, das Leistungsspektrum reicht von 115 bis 245 kW (156 bis 333 PS), Allradantrieb wird ebenso geboten wie eine Neungang-Automatik. Dazu kommen die drei nochmals stärkeren AMG-Varianten mit 270 bis 375 kW (367 bis 510 PS).

Die Form ist gefällig, vorne gleicht das Cabrio dem Coupé aufs Haar, leicht liegt die Stoffhaube über dem Innenraum. 1,5 Zentimeter niedriger als die Limousine siedelt die Karosserie über der Fahrbahn, das steigert die optische Dynamik. Nur das Heck verliert ein wenig an Spannung. Wenn die offene C-Klasse flink um die Kurven huscht, muss schnell zweimal hinsehen, wer den Stern am Kofferraumdeckel entdecken will und den Wagen der richtigen Marke zuordnen möchte.

Innen herrscht gewohntes Wohlfühlambiente, eine Mischung aus angenehmen Materialien und stilsicher in Szene gesetzten Design-Elementen zeugen vom Premium-Anspruch. Das Platzangebot ist auch auf den beiden Einzelsitzen im Fond anständig, der Einstieg nach hinten jedoch trotz Easy-Entry-Funktion der Vordersitze mühsam.

Aber ruhig und leise ist es innen, wenn das Cabriolet mit geschlossenem Verdeck unterwegs ist. Mehr noch als der günstige Luftwiderstandsbeiwert von 0,28 cW trägt die dreilagige Stoffhaube dafür Sorge. Auf Wunsch gibt es gegen geringen Aufpreis die Akustik-Variante mit einer dickeren Isolationsschicht als mittlere Lage. Zwar erreicht das Cabrio auch dann nicht die Dämmwerte des Blechdachs beim Coupé, fit für alle Jahreszeiten sei es dennoch, so Daimler-Entwicklungschef Thomas Weber. Die ersten Ausfahrten mit dem offenen Benz bestätigen das.

Rund 50 Kilogramm wiegt das gesamte Dachsystem, 20 Sekunden dauert es, bis der Antriebsmechanismus aus einem Elektromotor und sechs Hydraulikzylindern die Kapuze nach hinten gezogen oder vorne auf der Oberkante des Frontscheiben-Rahmens verriegelt hat. Das funktioniert auch während der Fahrt, bis zu Tempo 50 arbeitet die Automatik, bei unseren Versuchen zeigte der Tacho auch mal 58 km/h an.

Dann geht sogar ein kleiner Ruck durch den Wagen, wenn sich der Fahrtwind im Tuch wie in einem Segel fängt. Erstaunlich kräftig, dieser Schließmechanismus. Wenn das Verdeck im Wagenheck verstaut ist, schrumpft das Kofferraumvolumen von akzeptablen 360 auf gerade noch annehmbare 285 Liter.

Beim Fahren zeigt sich die Karosserie höchst verwindungssteif, sie bringt 125 Kilogramm mehr als das Coupé auf die Waage. Das liegt nicht allein an den Versteifungen, die wegen des Entfalls des Blechdachs notwendig werden, die sind sehr schlank und filigran konstruiert und dennoch überaus wirksam.

Das Gewicht rührt auch von den Überrollbügeln hinter den Rücksitzen samt ihrer Pyrotechnik her, die beide Edelstahlbögen bei einem Überschlag in Millisekunden nach oben katapultieren.

Die Aerodynamik an Bord bezwingen das Aircap vorne und ein Windschott zwischen den hinteren Kopfstützen. Der Windabweiser am oberen Rahmen der Frontscheibe fährt um rund zwei Zentimeter aus und lindert die Verwirbelungen im Innenraum merklich, kaum ein Hauch zupft mehr am Schopf.

Selbst wer hinten sitzt, wird angenehm überrascht. Die Klimaanlage passt ihre Wirkungsweise den Verhältnissen an, je nachdem, ob das Verdeck offen oder geschlossen ist. Und den Halswärmer Airscarf, ein im Sitz integriertes Warmluftgebläse für den Nacken, darf Mercedes-Benz nun nach dem Ausräumen von Patent-Streitigkeiten auch wieder anbieten.

Das Cabriolet fährt sich formidabel. Präzise lenkt es in jedwede Kurvenkombination ein, bleibt nahezu unerschütterlich auf Kurs, die Federung lässt sich über den Fahrmodi-Schalter programmieren und kann alles von sanftem Gleichmut bis zu bissiger Härte.

Die 9-Automatik passt ebenfalls ihre Schaltarbeit an das gewählte Fahrprogramm an, sie ist außer bei den Cabriolet-Versionen C 180, C 200 und C 220 d, die mit einer manuellen Sechsgangschaltung ausgestattet sind, serienmäßig mit von der Partie.

Die Preise beginnen bei 42.215 Euro für das Basismodell C 180 Cabriolet - in Deutschland, Österreich-Preise folgen noch. Für den C 200, den C 400, den C 220 d und den C 43 AMG ist der Allradantrieb 4matic bestellbar oder obligatorisch.

Leistung, die begeistert, wird freilich erst in den kräftigeren Versionen des aufgeladenen Vierzylinder-Benziners mit 2,0 Liter Hubraum oder dem Dreiliter-Turbo-V6 des C 400 geboten.

Vor allem die hohen Drehmomente erfreuen dann mit ihrer brachialen Durchzugsstärke. Die Benzinverbräuche dieser Ausführungen liegen zwischen 6,0 und 8,3 Liter, die Diesel schaffen von Natur aus mehr Drehmoment, wenigstens 400 Nm liegen bei ihnen maximal an, sie konsumieren zwischen 4,5 und 5,3 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer.

Weniger sparsam, dafür aber noch eindrucksvoller gehen die AMG-Modelle mit ihrem V6 im C 43 4matic oder den V8-Maschinen im C 63 und C 63 S ans Werk. 520 bis 700 Nm Drehmomentspitze sind beileibe nicht von schlechten Eltern.

Allerdings gilt das auch für das Konsumverhalten, 8,3 bis 9,3 Liter Treibstoff verlangen sie auf der Standard-Distanz nach Norm, in der Praxis wird es vor dem Komma jedoch eher zweistellig zugehen.

Optisch unterscheiden sich die AMG-Boliden von den zivileren Limousinen unter anderem durch die breiteren Radhäuser, die diese vorne um 6,4 und hinten um 6,6 Zentimeter übertreffen.

Ein Frontsplitter reduziert den Auftrieb an der Vorderachse, die Seitenlinie ist von spezifischen Schwellern und exklusiven Leichtmetallrädern geprägt. 67.919 Euro kostet das C-Cabriolet als C 43 AMG, 95.522 Euro (Deutschland-Preise) werden für den C 63 AMG fällig.

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