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Polarisator

Markante Frontpartie mit Anleihen beim Wasserstoff-Auto Mirai: Die Neuauflage des Hybrid-Pioniers Toyota Prius sticht aus der Masse heraus.

mid/rhu

Toyotas Hybrid-Pionier Prius war immer schon auf den ersten Blick zu erkennen. Sein eigenwilliges Design signalisiert seit 1998 unmissverständlich: Hier kommt ein ganz spezielles Auto - und eines, das kräftig polarisiert.

Von Begeisterung bis Ablehnung reichte von Anfang an die Bandbreite. Und das dürfte sich auch mit der vierten Generation nicht ändern, die ab 20. Februar zu den Toyota-Händlern rollt.

Im Gegenteil: Die Japaner haben bei der Karosserie-Form des neuen Prius noch mal Diskussions-Potenzial draufgelegt. Scharfe Kanten, zackige Tagfahrleuchten, aus der Karosserie herausragende Rücklichter, eine riesige, durch einen Spoiler horizontal geteilte Heckscheibe: Das kann man mögen - oder eben nicht.

Besonders auffallend ist der nach wie vor von einem Benzin- und einem Elektromotor angetriebene Prius in der neuen Farbe "Mystic-Rot" - die allerdings 800 Euro Aufpreis kostet.

Auf einer Länge von 4,54 Metern und einer leicht reduzierten Höhe von 1,47 Metern bietet der Prius ordentlich Platz für bis zu fünf Fahrgäste samt deren Gepäck mit einem Ladevolumen von 501 Litern.

Dazu gibt es eine runderneuerte Hybrid-Technik, energiesparende Nebenaggregate und den derzeitigen Stand der Vernetzung und der Assistenzsysteme. Spritsparen ohne Verzicht, das war der Ansatz bei der Entwicklung, dazu wurden unter anderem die Antriebsmotoren, die Nickel-Metallhydrid-Batterien, die Steuerungssoftware und das Energie-Management optimiert. Plug-in-Hybrid samt Lithium-Ionen-Batterie folgen allerdings frühestens 2017.

Das sorgt nicht nur theoretisch, sondern auch beim Normverbrauch für sehr gute Werte. Wer sich etwas zurückhält, liegt zwar auch in der Praxis deutlich über den 3,0 Litern vom Prüfstand, aber mit knapp über fünf Litern trotzdem im grünen Bereich.

Auffällig ist, dass die Änderungen der akustischen und gefühlten Lebensäußerungen von Hybrid-System und stufenlosem CVT-Getriebe im Vergleich zum Vorgänger deutlich ausfällt.

Wer dem Prius nicht ständig die Sporen gibt, fährt praktisch komplett ohne das nervige Hochdreh-Geräusch.

Man kann das als pädagogische Maßnahme zugunsten eines niedrigeren Verbrauchs sehen: Wer sparsam fährt, schont die Ohren. Und wer auf Stufe "Eco" statt auf "Normal" oder "Sport" schaltet, spart nochmals, und zwar ohne allzu drastische Dynamik-Einbußen.

Nach wie vor schafft der Hybrid-Japaner rund zwei Kilometer rein elektrisch, statt mit maximal 70 km/h kann er jetzt mit bis zu 110 km/h stromern. Der E-Motor schafft es zwar, den Wagen beim sanften Anfahren alleine zu bewegen, er muss aber schnell Unterstützung beim 1,8-Liter-Benziner anfordern.

Wenn es denn wirklich sein muss, beschleunigt der nicht allzu temperamentvolle Vorzeige-Hybrid mit Elektro-Boost in 10,6 Sekunden auf 100 km/h, maximal sind 180 km/h drin.

Die Kombination aus Lenkung, Federung und Dämpfung entspricht jetzt endlich der eines normalen unteren Mittelklasslers mit eher straffer Abstimmung. Das Interieur ist bewusst minimalistisch und futuristisch gehalten, aber bis auf kleine Ausreißer weitgehend selbsterklärend.

So sind die Schalter für die Sitzheizung unter dem Armaturenbrett versteckt. Und die gute, alte Fuß-Feststellbremse links im Fahrer-Fußraum ragt wie ein letzter Gruß aus der automobilen Steinzeit in die Luft.

Vom intelligenten Park-Assistenten bis zum Kollisions-Verhinderer mit Fußgänger-Erkennung reicht die Palette der Sicherheitssysteme. 22 Sensoren sind dafür im Einsatz - im Vorgänger waren es noch neun.

Ein farbiges Head-up-Display hat der Prius in der höheren Ausstattungsstufe "Lounge" (Deutschland: "Comfort") jetzt auch zu bieten, ein kabelloses Ladegerät fürs Smartphone und ein Multi-Informations-Display, auf dem unter anderem auch der Energiefluss von den Motoren und von und zur Batterie mit einer Kapazität von 1,31 Kilowattstunden zu bewundern ist, sind immer drin.

Deutlich niedrigerer Verbrauch, gesteigerter Fahrspaß, besseres Fahrwerk, mehr Sicherheit - der Toyota Prius ist erwachsen geworden und sieht dem Wasserstoff-Pionier Mirai mehr als nur ein bisschen ähnlich.

Wer das mag, ist ab 29.990 Euro (Deutschland: 28.150 Euro) dabei. In Österreich stieg der Preis im Vergleich zum Vorgänger um 1.850 Euro, in Deutschland um 1.250 Euro. So oder so wurde die Serienausstattung deutlich verbessert.

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