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Fünfter Streich

Der Seat Ibiza startet in Kürze in fünfter Generation durch. Fescher, größer und viel moderner als sein Vorgänger. Wir bitten zum ersten Test.

mid/rhu

Mit der fünften Generation des Ibiza setzt Seat seine erfolgreiche Produkt-Initiative fort. Der 4,06 Meter lange Kleinwagen aus Martorell bei Barcelona bringt eine ganze Reihe von Eigenschaften mit, um die Kleinwagenklasse ordentlich aufzumischen.

Dazu zählen neben dem Design das vergleichsweise große Platzangebot und aktuellste Technik. Der am 12. Juni startende Ibiza Nr. 5 tritt ein großes Erbe an. Rund 5,4 Millionen der kleinen Katalanen wurden in den vergangenen 33 Jahren gebaut.

Stets hatte der Ibiza den Ruf der schicken, agilen und praktischen Alternative zu Polo, Corsa, Fiesta und Co. Aus deren Windschatten soll er in seiner neuesten Inkarnation endgültig herausfahren.

Die Voraussetzungen sind günstig, denn noch vor dem Wolfsburger Bruder und Dauerkonkurrenten Polo rollt der Seat Ibiza mit der brandneuen MQB A0-Plattform des VW-Konzerns an, einer hochmodernen, sicheren und flexiblen Basis, die ein deutlich gestiegenes Platzangebot ebenso ermöglicht wie eine hohe Verwindungssteifigkeit und ein vergleichsweise geringes Gewicht.

Bei leicht gewachsener Breite und annähernd gleicher Außenlänge wurde der Radstand dank MQB A0 um 9,5 Zentimeter vergrößert. Das schafft Platz für Ellbogen und Knie, auch in der zweiten Reihe. Der Kofferraum erreicht mit 355 Liter eigentlich schon Kompaktklasse-Niveau. Das qualifiziert den Ibiza auch als alltagstaugliches Erstfahrzeug für Paare oder kleine Familien. Noch dazu, da er grundsätzlich fünftürig angeboten wird - der bisher ebenfalls angebotene Dreitürer entfällt.

Seat hat besonders junge Käufer im Visier - diese Tatsache dürfte der neue Ibiza noch einmal untermauern, denn die Designer haben eine skulpturale Karosserie mit scharfen Kanten und elegant geformten Flächen komponiert. Vor allem im direkten Vergleich mit dem noch aktuellen Vorgänger wird die klarere und modernere Linienführung von den dreieckigen Tagfahrleuchten um die Voll-LED-Scheinwerfer bis zu den rechteckigen Rückleuchten deutlich.

Die erfolgreiche Formensprache von Leon und Ateca wurde sehr geschickt ins kleinere Format transformiert, ohne eigene Akzente zu vergessen. Das gilt auch für den Innenraum mit dem sehr breit wirkenden Armaturenträger. Das Bedienkonzept entspricht dem der größeren Brüder, vom Startknopf bis zum Menü des Acht-Zoll-Touchscreens.

Seat bietet den Ibiza in den Ausstattungsversionen Reference, Style, FR und Xcellence an. Für die Fortbewegung kommt ab Juni zeitlich gestaffelt ein Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 48 kW/65 PS, 55 kW/75 PS, 70 kW/95 PS und 85 kW/115 PS zum Einsatz, Ende des Jahres folgt noch ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 110 kW/150 PS.

Auch eine Erdgas-Variante des Dreizylinders wird zu haben sein, bei diesem Thema will Seat zukünftig deutlich mehr Gas geben. Die 1,6-Liter-Diesel-Palette mit 59 kW/80 PS, 70 kW/95 PS und 85 kW/115 PS wird Ende des Jahres komplett sein. Die Motoren sind entweder an eine Fünf- oder eine Sechsgangschaltung gekoppelt, optional gibt es für einzelne Motorisierungen auch ein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Und wie fährt sich der neue Seat Ibiza? Bei einem ersten Ausflug in Barcelona, auf auch sehr kurvenreichen und gebirgigen Landstraßen und auf Autobahnen mit dem 115 PS starken Turbobenziner kommt schnell der Eindruck auf, in einem erwachsenen, gut verarbeiteten und sympathisch motorisierten Auto unterwegs zu sein.

Der kleine Dreizylinder dreht dezent knurrend und sehr flink hoch, befördert den Ibiza in 9,3 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und macht ihn bis zu 195 km/h schnell. Auffallend ist der niedrige Geräuschpegel auch bei höherem Tempo, der den Ibiza auch zur Empfehlung für längere Strecken macht. Der Normverbrauch liegt bei 4,7 Liter auf 100 Kilometer, in der Realität kamen bei recht zügiger Fahrweise 5,7 Liter zusammen.

Apropos zügig: Dank des frisch abgestimmten Fahrwerks, des längeren Radstands und der neuen Lenkung verbindet der Ibiza vergleichsweise hohen Komfort sehr elegant mit der von einem Seat erwarteten Sportlichkeit und Kurvenwilligkeit, und das nicht nur in der Sport-Variante FR. Dazu passt auch die Charakteristik des Dreizylinders sehr gut. Schnelle Wedelstrecken auf Landstraßen entpuppen sich als sehr spaßige und dabei sichere Angelegenheit.

Bei Konnektivität und Infotainment steht der neue Seat Ibiza seinen größeren Marken-Kollegen in nichts nach, das reicht bis hin zur 300-Watt-Beats-Audio-Anlage und der Möglichkeit zum induktiven Laden. Müdigkeits- und Fußgängererkennung sind ebenso zu haben wie die automatische Distanzregelung ACC.

Bei den Preisen bleibt er aber am Boden, der 75-PS-Benziner kostet in Österreich ab 12.990 Euro (Deutschland: ab 14.240 Euro), die etwas später folgende 65-PS-Variante wird in Deutschland ab 12.990 Euro kosten, der Österreich-Preis dafür ist noch nicht definiert. 95 PS sind ab 15.790 Euro (D: 15.240 Euro) erhältlich und der 115-PS-Benziner ab 18.390 Euro (D: 18.090 Euro). Diesel-Preise stehen noch nicht fest.

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