Renault Modus 1,5 dCi -im Test | 08.03.2005
Fahren & Tanken
Der 1,5 Liter fassende Common-Rail-Turbodieselmotor ist mit seinen 86 PS und 200 Nm Drehmoment bei 1.900 U/min ein alter Bekannter aus Clio und Konsorten. Sein leiser, fast seidiger Lauf überzeugt auch den eingefleischtesten Benzin-Verfechter. Lediglich knapp vor dem Drehzahlbegrenzer erhebt er leicht die Stimme.
Ein bisschen schlapp wirkte der kleinvolumige Vierzylinder aber besonders bei höheren Geschwindigkeiten, etwas mehr Kraft könnte er außerdem im unteren Drehzahlbereich vertragen. Der bei Dieseln so beliebte Turbo- (bzw. Drehmoment-)schub fehlt ihm fast gänzlich.
Die Werksangabe von 13 Sekunden für 0-100 km/h und 171 km/h Spitze verfehlte unser Modell knapp. Zur Verteidigung muss aber dazu gesagt werden, dass die Fahrleistungen über die Testdistanz immer munterer wurden. Die Vermutung liegt also nahe, dass der Motor noch etwas Einfahrzeit benötigte.
Trotz langer Autobahnetappen und flotter Landstraßenfahrt lag der Durchschnittsverbrauch bei rekordverdächtigen 5,4 Litern/100km. Wer es ruhiger angehen lässt, kann locker mit Werten um die 4,5 Liter Diesel rechnen.
Komfortabel aber trotzdem kurvenfreudig ist die Abstimmung des Fahrwerks gelungen. Seine langen Federwege ermöglichen auch auf den schlechtesten Straßen noch kommodes Vorankommen, bringen aber gleichzeitig auch eine etwas stärkere Karosserieneigung in schnellen Kurven mit sich.
Die leichtgängige, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung ist direkt übersetzt, könnte jedoch etwas mehr Feedback an den Fahrer liefern. Besonders beim Einparken und in der Stadt ist die hohe Lenkkraftunterstützung aber eine willkommene Erleichterung.
Tadellos präsentieren sich auch die Bremsen: Gut dosierbar und fadingunempfindlich brachten sie den Modus auch bei einer unfreiwilligen Notbremsung auf der Autobahn sicher und spurtreu zum Stehen.
Erwähnenswert ist noch die sehr empfehlenswerte Option des dynamischen Kurvenlichts: Je nach Lenkeinschlag leuchtet der Modus zusätzlich den Kurveninnenteil aus. In der Stadt können Fußgänger so deutlich früher erkannt werden und auf der Landstraße werden besonders Serpentinenstraßen besser ausgeleuchtet.
Das Fehlen eines Serien-ESPs ist theoretisch dank des narrensicher untersteuernden Fahrverhaltens zwar zu verschmerzen, praktisch jedoch sollte dieser elektronische Wächter mittlerweile auch in einem Kleinwagen serienmäßig mit dabei sein.