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Lord Vader

Wenn es eine automobile Reinkarnation von Darth Vader gibt, dann ist das der Audi RS6. Riesig, düster und mit einem 560 PS starken Lichtschwert.

Georg Koman

Optisch ist der neue Audi RS6 eindeutig der dunklen Seite der Macht zugehörig, zumal im mattgrauen Gewand, in das man das Prachtstück für zusätzliche 6.500 Euro kleiden kann - Waschstraßenverbot inklusive.

Bis vor kurzem zeichneten sich Audis RS-Modelle ja durch relative Unauffälligkeit aus. Wohl kamen spezielle Anbauteile zum Einsatz, aber nicht aus Designgründen, sondern, um den Abtrieb zu fördern oder größere Räder zu beherbergen.

Bei der aktuellen Generation, wie dem RS6 C7, ist das nun anders. Millionäre hauen heutzutage nun einmal gern auf den Putz, vor allem außerhalb Europas. Wenn jemand Geiz nicht geil findet, hasst er meist auch zur Schau gestellte Bescheidenheit.

560 PS zu haben ist gut, aber nur, wenn sie quasi durch sämtliche Poren des Blech- und Alukleides nach außen dringen und so für jedermann sichtbar werden.

Daher: Verbreiterungen rundum, mächtige 21-Zoll-Räder (gegen Aufpreis), die dem RS6 so gut stehen wie kein anderes Format, riesige Lufteinlässe, breitformatige Auspuffrohre und so weiter. Wie durch ein Wunder schafft es der RS6 trotzdem, nicht prollig auszusehen. Wahrscheinlich, weil er dafür einfach zu gewaltig ist. Auch komplette Nichtauskenner ahnen es: Hier kommt kein Blender, sondern die Essenz der Marke Audi.

Im Grunde hat der Audi RS6 aufgrund seiner Eckdaten - 4,94 Meter Länge, 1,88 Meter Breite, Ladevolumen von 565-1.680 Liter, Allradantrieb und natürlich 560 PS - nur einen Gegner: den Mercedes E 63 AMG S T-Modell.

Der hält mit 585 PS zwar das Tempo, wirkt gegen den Audi aber wie ein Spießer-Express. Mercedes bietet sogar eine optisch noch zahmere "Business"-Variante an, als Jackpot für Understatement-Fans.

Totz bitterbösen Auftretens ist der RS6 im Vergleich zum Vorgänger geradezu ein Umweltfreund. Die Motorleistung sank von 580 auf 560 PS, und sie kommt nicht mehr aus einem trinkfesten 5,0-Liter-V10, sondern aus einem lediglich vier Liter großen V8. Der degradiert sich bei geringem Gaseinsatz dank Zylinderabschaltung sogar zum V4.

Müde? Im Gegenteil: Sind acht Zylinder am Werk, steht nunmehr ein maximales Drehmoment von 700 Nm (früher: 650 Nm) zwischen 1.750 und 5.550 Umdrehungen zur Verfügung - also praktisch immer. Portioniert werden die Gänge via Achtgang-Wandlerautomatik.

Bezüglich seiner inneren Qualitäten ist auch der RS6 ein ganz normaler A6 Avant. Die satten 2,92 Meter Radstand sorgen für viel Beinraum, die Kopffreiheit ist großzügig, und hinten kann man es sich zu zweit richtig gemütlich machen.

Lediglich die integralen Kopfstützen des ansonsten perfekten Sportgestühls - selbst hinten kann man sich an ausgeformten Sitzschalen erfreuen - reichen für Sitzriesen nicht weit genug nach oben. Hier hätten es verstellbare Kopfstützen wohl auch getan.

Die Serienausstattung ist beim RS6 standesgemäß - mit Navi, Luftfederung, Leder-/Alcantara-Polsterung und 180-Watt-Soundanlage. Die Highlights warten dennoch in der meterlangen Extraliste. Stellvertretend sei hier nur die 20-Zoll-Keramikbremsanlage um 12.380 Euro genannt.

Alles über Fahrverhalten, Verbrauch und natürlich den Preis des Audi RS6 lesen Sie auf Seite 2.

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