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Schöner wohnen

Ob der aktuelle Mercedes-Maybach die Tradition seines exklusiven Beinamens würdig fortsetzt, prüfen wir im Test der V8-Version S 500.

Text und Fotos: Johannes Toth

Wilhelm Maybach war als technischer Direktor der Daimler-Motorengesellschaft maßgeblich an der Entwicklung des Ottomotors und an der Konstruktion der ersten Daimler-Rennwagen beteiligt.

Einer davon wurde nach der Tochter des Diplomaten und österreichischen Daimler-Generalvertreters Emil Jellinek benannt: Mercedes. Maybach verließ Daimler später und machte sich als Konstrukteur selbstständig, der Name Mercedes blieb.

Wilhelms Sohn Karl Maybach gründete die Maybach Motoren GmbH und produzierte in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts exklusive Luxusfahrzeuge mit aufwändiger Technik. Später erwarb der Daimler-Konzern die Markenrechte und erzeugte unter dem Namen Maybach von 2002 bis 2012 Luxus-Limousinen.

2014 wurde wieder umfirmiert und die Sub-Marke Mercedes-Maybach gegründet. Maybach konnte Mercedes nie überstrahlen, also marschieren die stolzen Namen jetzt Seite an Seite. Nunmehr rollen aufgewertete und verlängerte Modelle der Mercedes S-Klasse mit zusätzlichem Maybach-Logo aus den Sindelfingener Werkshallen.

Unser Testwagen ist ein Maybach S 500 und verfügt im Gegensatz zur langen S-Klasse unter anderem über eine nochmals verlängerte Beinfreiheit, die hinten zwei Liegesitze ermöglicht. Das Außendesign entspricht nahezu dem einer normalen S-Klasse, abgesehen von mehr Chrom, zusätzlichen Maybach-Logos und einer Länge von 5,5 Metern.

Der "günstigste" Mercedes-Maybach - es gibt den S 500 auch noch als Allradversion und darüber hinaus den S 600 mit V12-Motor - macht auf knapp 10,5 Quadratmetern unserem Wohnzimmer ernsthaft Konkurrenz, sofern genug Kreuzchen in der Zubehörliste gemacht wurden.

Da finden wir zum Beispiel ein Multimediasystem mit DVD-Wechsler und TV-Tuner zum Fernsehen. Außerdem gibt es einen Touchscreen, Kopfhörer und natürlich Fernbedienung – für jeden Passagier. Und damit sich die Nanny vorne nicht dieselbe DVD reinziehen muss, wie die Kids am Rücksitz, ist frontseitig ein weiterer DVD-Player eingebaut.

Das Ledergestühl fühlt sich wie alle Materialien in diesem Fahrzeug wunderbar an und ist fein abgesteppt, beheiz- und selbstverständlich belüftbar. Mit der Fernbedienung lassen sich neben verschiedensten Klima, Multimedia, Ambientebeleuchtung und Beduftung auch sechs Massageprogramme für jeden der vier Sitze steuern.

Um die aktuellsten Börseberichte nach dem Lesen abzulegen oder einen Vertrag zu unterzeichnen, empfiehlt es sich, die kleinen – leider nur mechanischen – Klapptische in der Mittelkonsole des Fonds um knapp 1.900 Euro mitzubestellen.

Wenn der Vertrag auch gefeiert werden soll, ist das Kühlfach für bis zu drei Flaschen Schampus um ca 1.200 Euro sowie die versilberten Champagnerkelche mit Halterung in der Mittelkonsole um rund 3.400 Euro anzukreuzen. Unsere persönliche Empfehlung wäre dann noch, die passenden Töne aus dem hervorragenden Burmester High-End Surround-Soundsystem um 6.700 Euro erklingen zu lassen.

Falls nach diesen Ankreuz-Anstrengungen ein Hauch von Müdigkeit aufkommt, können die elektrischen Sitze zurückgeklappt und die Beinstützen ausgefahren werden. Das Haupt kann ermattet in die extraweichen Polster der Kopfstützen sinken.

Obwohl die wahren Qualitäten des Maybach S 500 und das schönere Wohnen eindeutig in der fußfreien zweiten Reihe zu finden sind, haben wir uns auch vorne schnell und angenehm eingelebt.

Die Frontsitze sind ebenso vielfach elektrisch verstellbar. Der Fahrersitz und das Lenkrad machen zum Ein- und Aussteigen Platz, indem sie sich beim Abstellen des Motors zurückziehen und beim Starten wieder lautlos in die ursprüngliche Stellung gleiten.

Ob die lange Luxuskiste auch flott bewegt werden kann, erfahren Sie nach Klick auf diesen Link.

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Mercedes-Maybach S 500 - im Test

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