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Drei flotte Häferln

Der Opel Corsa fährt seit 2014 in fünfter Modellgeneration. Mit dem getesteten 115-PS-Turbobenziner tut er das noch dazu ganz schön flott.

Jutta Bernhard, Rudolf Huber/mid

Die Ansprüche in der Kleinwagen-Klasse steigen von Jahr zu Jahr. Nur mit ausgereiften, technisch hochwertigen Modellen lassen sich Verkaufserfolge erzielen.

Daran hat sich Opel beim aktuellen Corsa orientiert: Der gar nicht mehr so kleine Rüsselsheimer ist ein ausgewachsenes, alltagstaugliches Fahrzeug für Singles, Paare oder Kleinfamilien.

Vor allem, wenn er wie der Testwagen mit dem flotten Dreizylinder-Turbobenziner mit 85 kW/115 PS ausgestattet ist. Das Einliter-Aggregat bietet nämlich eine sehr sympathische Mischung aus Dynamik, Sparsamkeit und guten Manieren.

Ein Indiz fürs flotte Naturell sind schon diese Zahlen: Das maximale Drehmoment von 170 Nm steht schon ab 1.800/min parat. Das bedeutet: Der Corsa zieht ab knapp über Standgas kräftig durch und lässt auch sehr niedertouriges und spritsparendes Dahinrollen zu.

Andererseits dreht er munter hoch, bringt den 1,2-Tonner in 10,3 Sekunden auf 100 km/h und macht bis 195 Sachen weiter. Das Sechsgang-Getriebe ist passend abgestimmt und lässt sich zügig durchschalten.

Angesichts der verlockenden Fahrleistungen wurde im Test der Normverbrauch von 5,0 Litern erwartungsgemäß verfehlt - letztlich waren es dann doch 6,3 Liter pro 100 Kilometer.

Während Opel die Karosserie des aktuellen Corsa gegenüber dem Vorgänger nur sehr behutsam auffrischte, tat sich unterm Blech doch einiges.

Das Fahrwerk wirkt präziser, der Rüsselsheimer lässt sich anstandslos auch flink durchs Kurvengetümmel manövrieren, vielleicht könnte eine etwas direktere Abstimmung der Lenkung das Stabilitätsgefühl beim Wedeln oder bei hohem Tempo noch einmal verbessern.

Das Interieur wirkt hochwertig und solide verarbeitet, die Materialien fühlen sich gut an. Die Bedienung ist unkompliziert, allerdings sind die Schalter für die Klimatisierung ziemlich tief unter den Sieben-Zoll-Touchscreen gerutscht.

Vorne geht es auf angenehm gepolstertem und dimensioniertem Gestühl fast schon wie in der Kompaktklasse zu, im Fond des getesteten Fünftürers sitzen zwei Passagiere im Normal-Format recht komfortabel, mit einem dritten wird es dann aber doch arg eng - der Corsa ist eben immer noch ein Kleinwagen.

Wenig Freude macht das Verstauen etwas größeren Transportguts, weil die Kofferraum-Öffnung ziemlich klein ausgefallen ist. Das Kofferraumvolumen von 285 l bis 1.120 Litern liegt im Rahmen des Klassenüblichen.

Natürlich hat Opel den Corsa beim Modellwechsel beim angesagten Thema Konnektivität und Infotainment auf den aktuellen Stand gebracht.

In der getesteten Topversion "Cosmo" sind die Opel OnStar-Telematikdienste serienmäßig. Mit ihnen lassen sich beispielsweise die Türen per Fernsteuerung öffnen und schließen. Der Corsa hat einen Wlan-Hotspot installiert und kommuniziert recht unkompliziert mit dem Smartphone.

Serienmäßig sind neben dem kraftvollen Soundsystem zum Beispiel auch Bi-Xenonscheinwerfer mit Abbiegelicht. Auffällig: Auch in dieser feinen Version müssen die Hinterbänkler ihre Fenster per Kurbel öffnen und schließen.

Der Corsa macht also rundum einen erwachsenen und modernen Eindruck, dank des flinken und kultivierten Motors und des komfortablen und trotzdem sportlichen Fahrwerks vermittelt er eine Menge Fahrspaß. Die Preisliste startet bei 11.390 Euro, das getestete Modell ist um 18.290 Euro zu haben.

Plus
+ stabiles und agiles Fahrwerk
+ flinker und sparsamer Motor
+ gutes Platzangebot
+ einfache Bedienung
+ angenehme Materialien im Innenraum

Minus
- enge Kofferraumöffnung
- Servolenkung mit wenig Rückmeldung um die Mittellage
- eingeschränkte Übersicht nach hinten
- tief platzierte Heizungsregler

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