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Idealmaß

Das Idealmaß der Mittelklasse lautet nicht 90-60-90, sondern VW Passat Variant mit 150 PS starkem Zweiliter-TDI und DSG. Im Motorline-Test.

Georg Koman

Der neue VW Passat hat mehrere Gesichter: Das schönste zeigt er in der Topausstattung "Highline" mit zahlreichem Chromzierrat.

Verfeinert man ihn noch um 19-Zoll-Felgen, senkt ihn via Sportfahrwerk effektvoll ab und stopft ihn mit Assistenzsystemen aller Art voll, detoniert eine Passat-Bombe mitten in der Oberklasse - selbstredend auch im Geldbörsel. 70.000 Euro und mehr kann man locker dafür ausgeben.

Jenes Gesicht, das einem weit häufiger auf der Straße entgegen kommt, hat die mittlere Ausstattung "Comfortline", einen klassischen Zweiliter-TDI mit 150 PS unter der Haube und spart einem dank DSG die Schaltarbeit. Genau die Version, die wir uns im Test vornehmen.

Der neue Passat B8 baut auf dem „Modularen Querbaukasten“ auf, der Radstand wuchs trotz einer um ein paar Millimeter verringerten Außenlänge (nunmehr 4.767 mm) um satte 79 Millimeter. Die kräftig nach vorne versetzte Vorderachse bringt neben mehr Platz im Innenraum auch attraktivere Proportionen.

Im Vergleich zum Vorgänger wuchs das Ladevolumen beim Variant auf 650 Liter. Bei vorgeklappten Lehnen, die sich allerdings nicht völlig flach umlegen lassen, sind es 1.780 Liter.

Auf Wunsch kann auch die Beifahrersitzlehne umgeklappt werden, für Ladegut bis zu einer Länge von 2,80 Metern. Insgesamt Werte, mit denen sich der Passat vor keinem Mittelklassen-Gegner verstecken muss. Gleiches gilt für die hervorragende Bewegungsfreiheit der Passagiere.

Zu 90 Prozent wird der Passat in Österreich als Kombi Variant gekauft, zu 95 Prozent mit Dieselmotor. Der Zweiliter-Diesel fällt im aktuellen Downsizing-Zeitalter beinahe schon unter Luxus, denn der 120 PS starke 1,6-Liter-TDI erfüllt seinen Zweck durchaus.

Wir gönnen uns die Zweiliter-Maschine, wenn auch in ihrer kostensparendsten Version mit 150 PS (es gibt sie auch mit 190 und gar 240 PS). 340 Newtonmeter Drehmoment zwischen 1.750 und 3.000 Touren reichen für einen Beschleunigungswert von 8,7 Sekunden auf 100 km/h und 218 km/h Spitze.

Der Motor reagiert spontan auf Gaspedal-Befehle und zieht in allen Lebenslagen kraftvoll los. Dass Bisschen Arbeit, das dem Sechsgang-DSG verbleibt, verrichtet es wie gewohnt mit Bravour.

Der Mixverbrauch lautet 4,4 Liter. Den zu erreichen, ist im täglichen Leben fast unmöglich, aber unser Testverbrauch von 5,3 Litern ist aller Ehren wert - den Passat betreffend, nicht unseren Gasfuß.

Zudem wirkt der Passat wie aus einem Guss. Geräusche aller Art werden konsequent ferngehalten, Fahrwerk, Lenkung und Schaltung werken vorbildlich. In Sachen Material- und Verarbeitungsqualität leistet sich der Passat keinerlei Schwäche.

Angesichts des Gebotenen verwundert es kaum, dass der Passat gegenüber dem Vorgänger um rund 1.400 Euro teurer wurde.

Unser 150-PS-TDI mit DSG kostet in der mittleren Ausstattung "Comfortline" (unter anderem mit manueller Klimaanlage, 16-Zoll-Alufelgen, Tempomat, akustischer Einparkhilfe vorne und hinten, Regensensor, Multifunktions-Lederlenkrad, Müdigkeitserkennung, City-Notbremsfunktion und Soundsystem samt 5-Zoll-Touchscreen) 39.150 Euro.

Um lächerliche 250 Euro Aufpreis gibt es diese Version mit Allradantrieb "4Motion". Großes Aber: Auf das DSG muss man dann verzichten.

Plus
+ drehmomentstarker und sparsamer TDI-Motor
+ soveräne DSG-Automatik
+ großzügige Raumverhältnisse
+ sehr gute Material- und Verarbeitungsqualität
+ kann optisch und techisch auf Oberklasse hochgerüstet werden

Minus
- kann auch preislich auf Oberklasse hochgerüstet werden

Resümee
Die achte Generation des VW Passat spielt alle Stückerln: Den unauffälligen Flottenwagen, den geräumigen Familienexpress oder die mit Extras vollgestopfte Oberklasse. Wählt man den 150-PS-TDI plus DSG, hat man für jede Ausstattungsvariante eine solide Basis.

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