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Opel bringt eine komplette Neuauflage des Astra und setzt deutliche Zeichen in Richtung Premium-Klasse. Wir testen ihn mit 136-PS-Diesel.

Text und Fotos: Johannes Toth

Der Astra ist das wichtigste Opel-Volumensmodell und blickt auf eine der längsten Ahnengalerien in der Automobilgeschichte zurück. Die ersten Vorfahren rollten bereits vor dem 2. Weltkrieg unter dem Namen „Kadett“ aus den Werkshallen in Rüsselsheim.

Nachdem die Russen die Produktionsanlagen dieses Modells als Reparationsleistung nach Moskau transferierten, war nach dem Krieg an eine direkte Weiterproduktion nicht mehr zu denken.

Erst ab 1962 wurde wieder ein neuer Kadett vorgestellt, der bis 1991 in fünf Generationen erfolgreich vom Band lief. Nachdem in den 90er Jahren die gesamte Opel-Nomenklatur modernisiert und auf den Endbuchstaben „A“ umgestellt wurde, übernahm Opel den Namen der ebenfalls zu General Motors gehörenden englischen Schwesternmarke Vauxhall und nennt die Baureihe seitdem Astra.

Weil die letzten Verkaufszahlen nicht mehr an die früheren Erfolge anschließen konnten, ist die Neuauflage des Astra von größerer Bedeutung für die Zukunft der Marke denn je. Deshalb positioniert Opel dieses Modell der Kompaktklasse als klare Kampfansage gegen Hersteller von Premium-Fahrzeugen.

Denn im neuen Astra ist in der von uns gefahrenen – zugegebenermaßen besten – Innovation-Ausstattung bereits unheimlich viel drin, was wir bis jetzt erfahrungsgemäß nur in der automobilen Oberliga gefunden haben. Das beginnt beim bis ins Detail ansprechenden Design und führt über die verwendeten Materialien, die generell sehr hochwertig daherkommen, direkt bis zu den verschiedenen Fahr-Assistenzsystemen.

Das Lederlenkrad liegt mit den Daumenauflagen gut in der Hand und verfügt über diverse Fernsteuerfunktionen. Durch die farbliche hell/dunkel-Akzentuierung mit den hellen Steppnähten und den Applikationen in Anthrazit-Metallic wirkt das Interieur eleganter, als wir es in dieser Fahrzeugkategorie erwarten würden. Das gefällt auch der verwöhntesten aller Beifahrerinnen: „Die Polsterfarbe passt exakt zum Nude-Ton meiner Heels!“

Bequem ist das im Innovation-Paket enthaltene schlüssellose Schließ-und Startsystem "Keyless Open". Das Teil, das früher mal ein Schlüssel war, wird in der Jackentasche erkannt und lässt sowohl das Öffnen der Türen als auch das Starten per Knopfdruck zu.

Das System denkt für uns mit. Manchmal ein bissl zuviel. Wir steigen aus, schließen die Tür. Astra hupt. Aha, Schlüssel-Teil innen vergessen. Tür wieder auf. Astra piepst. „Jaaa, ich weiß, Schlüssel-Teil liegt drinnen!!“

Ein weiteres cooles Feature entdecken die Teenies als erste. Wie üblich, wenn ein neuer Testwagen auf den Hof rollt, wird kurz beäugt und drumherumgeschlichen.

„Hey, der hat WLAN!“ Zumindest der Aufkleber WLAN-Ready bestätigt die Vermutung. Das wirkt Wunder. Keiner unter 16 muss jetzt noch mit süßen Drohungen und nicht haltbaren Versprechungen zu einem Familienausflug überredet werden.

Nach 100 Metern Fahrt bereits die ersten Beschwerden: „Alter Verwalter, – das funktioniert nicht!!“ Kein Problem, weil der WLAN-Hotspot ein Bestandteil des neuen Opel OnStar Service-Assistenzsystems ist.

Also flugs die blaue „On“-Taste im Dachhimmel gedrückt, und ohne Wartezeit meldet sich der freundliche Opel-Mitarbeiter via Freisprecheinrichtung.

Ebenso flugs die Enttäuschung, besonders in der zweiten Sitzreihe. Das WLAN wird zur Zeit nur in Deutschland und drei weiteren Staaten unterstützt. In Österreich wird noch mit Mobilfunkunternehmen verhandelt. „Kömma umdrehen?“

Während wir im Stau den Bordcomputer durchchecken, entdecken wir ein besonderes Detail. Die Abstandsanzeige. Jeder gefährliche Abstand, also alles unter zwei Sekunden, wird am Display in Sekunden angegeben.

Sofern das von den Fahrern verwendet wird, könnte es tatsächlich Auffahrunfälle verhindern. Leider ist das System aber gerade bei schlechter Sicht wie Starkregen überfordert und quittiert genau dann seinen Dienst.

Wie sich der neue Astra fährt und ob Premium immer teuer sein muss, lesen Sie nach Klick auf diesen Link.

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