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Dritte Runde

2015 erhielt der Mazda6 ein optisches Facelift, 2017 wurden die inneren Werte adaptiert. Wir testen ihn als Allrad-Kombi mit 150 Diesel-PS.

Georg Koman

Gelungene Dinge soll man nur leicht verändern. An diese Maxime hält sich Mazda bei seinem Mitteklassen-Modell Mazda6 recht penibel. Vor zwei Jahren gab es leichte Adaptionen innen und außen, die hauptsächlich für ein aufgefrischtes Aussehen sorgten, nunmehr ging es an die Modernisierung von Technik-Features.

Die opulente Formensprache mit ausgeprägten Kotflügeln vorn und eine schwungvollen Linienführung, die aber ohne Sicken und Kanten auskommt, wurde also nicht verändert. Wozu auch? Der Mazda6 wirkt modern und sexy wie am ersten Tag. Die vergrößerten LED-Blinkleuchten in den Außenspiegel-Gehäusen werden bestenfalls Experten bemerken. Das verfeinerte City-Notbremssystem bemerkt man am besten gar nicht. Wenn doch, dann hat es sich bereits ausgezahlt.

Aufgewertet wurde das Head-up-Display, das jetzt Verkehrszeichen und Navigations-Hinweise einblenden kann. Auch das Lenkrad ist neuerdings beheizbar. Für beide Features muss man allerdings zumindest zur dritten Ausstattungsvariante "Revolution" greifen. In unseren Testwagen (Stufe zwei: "Attraction") waren sie daher nicht eingebaut. Als Extra bestellen geht auch nicht, in der Aufpreisliste finden sich lediglich eine handvoll Posten - wie Navigation, Schiebedach oder Standheizung.

Neu - und immer serienmäßig - ist die Fahrdynamik-Regelung G-Vectoring, die über einen Eingriff in die Motorsteuerung das Drehmoment in bestimmten Fahrsituationen zurücknehmen kann. So glättet das System die Übergänge der beim Beschleunigen, Bremsen und Lenken entstehende Kräfte, was zu einem flüssigeren Fahrerlebnis führen soll.

In der Praxis ist der Unterschied nicht wirklich festzustellen, schließlich bietet der Mazda6 grundsätzlich ein agiles Fahrverhalten und einen fein abgestimmten Federungskomfort. Auch an seiner Lenkpräzision war und ist nichts auszusetzen.

Angenehm spürbar ist dagegen das abgesenkte Geräuschniveau aufgrund verbesserter Dämm-Maßnahmen und Schwingungstilger in den Kolben des Dieselmotors.

Apropos Motor: Unter der Haube unseres Testwagens werkt ein 2,2 Liter großer und 150 PS starker Saugdiesel. 380 Nm werden schon ab 1.800 Touren auf beide Achsen verteilt. Im getesteten Kombi ("Sport Combi") geht es in 9,5 Sekunden auf Tempo 100.

Wem das nicht genügt, der kann zur 175-PS-Version des 2,2-Liter-Diesels greifen. Die ist allerdings zwingend an die feinste Ausstattung "Revolution Top" und an ein Automatikgetriebe gekoppelt.

Auch für unseren 150-PS-Diesel ist ein Automatikgetriebe erhältlich, dann gibt es allerdings nur Vorderradantrieb. Weil wir einen "AWD" testen, heißt das: Wir müssen selbst schalten. Auch kein Drama, schließlich ist das Sechsgang-Getriebe gut abgestuft und knackig-kurzwegig zu schalten, der Hebel ist fein positioniert.

Egal, ob 150 oder 175 PS, Kraft gibt es trotz fehlender Turbo-Aufladung gleich aus dem Keller heraus, aber auch im oberen Tourenbereich liefert der Diesel ordentlichen Schub bei sportlich-kerniger Klangkulisse. Dies deshalb, weil das Verdichtungsverhältnis von 14:1 für einen Diesel ungewöhnlich niedrig ist und jenem eines Ottomotors entspricht.

Im Test kamen wir auf einen Verbrauch von 6,8 Liter. Deutlich mehr als die Werksangabe von 5,4 Liter, für einen 4,81 Meter langen Allrad-Kombi und überwiegend niedrige Außentemperaturen dennoch ein ausgezeichneter Wert.

Rund ein Liter Sprit geht dabei auf das Konto des Allradantriebs. Das System mit schlupfabhängiger Drehmomentverteilung über eine Lamellen-Ölbadkupplung rechtfertigt seine Existenz aber mit schneller Reaktion auf fehlenden Grip und damit allzeit souveräner Traktion.

Im Mazda6 Sport Combi gibt es auf den vorderen Plätzen reichlich Raum, und auch die Fondpassagiere erfreuen sich an üppiger Ellbogen- und Beinfreiheit. Der Kofferraum ist mit 522 Litern vernünftig groß, mit umgeklappten Rücksitzlehnen zudem auf 1.648 Liter erweiterbar.

Wer den Mazda6 mit vier angetriebenen Rädern möchte, muss also zum Sport Combi greifen, die Limousine ist ausschließlich mit Vorderradantrieb erhältlich. Solcherart reduziert sich die Qual der Wahl auf zwei Modelle: 150-Diesel-PS mit Schaltgetriebe oder die 175-PS-Version mit Automatik und Topausstattung.

Unser getesteter CD150 "Attraction" ist mit 37.990 Euro die preisgünstigste AWD-Variante, doch auch hier sind bereits LED-Haupt- und Nebelscheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, 17-Zoll-Alus, Bluetooth, Regen- und Lichtsensor, Sitzheizung vorne, akustische Einparkhilfe vorne und hinten, Tempomat, Berganfahrhilfe, City-Notbremsassistent, Toter-Winkel-Warner und vieles mehr an Bord.

Plus
+ fesches Äußeres
+ großzügiges Raumangebot
+ kräftig-sparsamer Motor
+ straff-komfortables Fahrwerk
+ jederzeit genügend Traktion

Minus
- bestimmte Motorisierungen an bestimmte Ausstattungen gekoppelt
- kaum Extras erhältlich

Resümee
Der Mazda6 Sport Combi wurde via Technik-Facelift wieder auf den neuesten Stand gebracht, optisch war er es sowieso. Ordentlich Platz, saftige 150 Diesel-PS, gute Allrad-Traktion und feiner Fahrkomfort machen ihn zu einem Top-Angebot in der Mittelklasse.

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