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Schnelle Truppe

Der Seat Leon Fast Lane hat nicht die linke Spur abonniert, er ist aber in bestimmten Versionen binnen 14 Tagen erhältlich. 125-PS-Benziner im Test.

Georg Koman

"Fast Lane" bezeichnet an sich die linke Autobahn-Spur, man kennt den Begriff aber auch von Ticketschaltern, wo besondere Kunden an der Schlange der Normalos vorbeiziehen dürfen.

"Besondere Kunden" bedeutet dabei für gewöhnlich "besonders viel zahlende Kunden". Bei Seat ist das anders, hier kombiniert man die beiden beliebtesten Benzinmotoren mit den beiden meistgekauften Ausstattungen und reduziert etwas die Farbauswahl. Dafür kann man in seinen Leon bereits 14 Tage nach der Bestellung einsteigen.

Konkret geht es dabei um den 86 PS starken Einstiegsbenziner in der guten Ausstattung "Style" und den hier getesteten 125-PS-Benziner in sportlicher Topausstattung "FR". Klarerweise will man die Kunden dabei sanft in Richtung höherer Ausstattungsniveaus bewegen, interessant ist das Angebot angesichts eines Preisvorteils von 600 Euro und der schnellen Lieferung aber allemal.

Zusätzlich zur ohnehin recht kompletten "FR"-Ausstattung gibt es beim "Fast Lane" das Media System Plus (8-Zoll-Touchscreen, SD-Karte, Bluetooth, Spracherkennung), Parkhilfe vorne & hinten (statt nur hinten), Voll-LED-Scheinwerfer, Elektronik-Paket (Licht- und Regensensor, automatisch abblendender Innenspiegel), LED Innenraumbeleuchtung und das Winterpaket (Vordersitze, Scheibenwasch- und Scheinwerferreinigungsdüsen beheizbar).

Generell erhielt der kompakte Golf-Bruder Seat Leon kürzlich ein Facelift mit neuen Front- und Heckschürzen, die durchaus verjüngend wirken. Mit ein paar Handgriffen haben die Designer auch den Innenraum aufgehübscht: Ein bisschen Chrom hier, ein wenig mehr Farbe dort, die Atmosphäre an Bord ist nach wie vor eher nüchtern, aber auch durchaus wohnlich.

Innen herrscht angenehme Ordnung, jeder Schalter, jede Taste ist am rechten Ort zu finden, ihre Funktionen bedürfen dank Selbsterklärung keiner weiteren Erläuterungen. Die Schalttafel wirkt aufgeräumt, die Instrumente lassen sich einwandfrei ablesen.

Pulsierend rot hinterleuchtet ist der Startknopf auf der Mittelkonsole, er soll den Herzschlag der lauernden Maschine symbolisieren und das sieht gar nicht mal schlecht aus.

Eher unsichtbar und doch stets präsent ist die weitgehende Kommunikationsbereitschaft des Seat. Der Leon beherrscht für die Smartphone-Einbindung von Apple (CarPlay) oder Google (Android Auto). Mit wenigen Handgriffen sind die notwendigen Verbindungen hergestellt. Hilfreich ist dabei die Ladeschale, in der dafür geeignete Handys induktiv mit Energie versorgt werden. Das dauert allerdings etwa doppelt so lang wie mit einem Kabel.

Die Platzverhältnisse sind im Kompaktwagenvergleich vorne ausgezeichnet und hinten immer noch mehr als gut. Die Sitze für Fahrer und Beifahrer geben ordentlichen Seitenhalt. Platzmangel herrscht auch im Kofferraum nicht, 380 Liter lautet das Grundvolumen, 1.210 Liter, wenn die Lehnen der Fondbank umgeklappt werden.

Den 1,4-Liter-Benziner gibt es im Leon mit 110, 125 und 150 PS, als "Fast Lane" nur in der mittleren Variante. Die kommt zwar nicht an die Spritzigkeit der stärkeren Version heran, die dank Zylinderabschaltung sogar weniger Sprit verbraucht, dafür spart sie beim Kauf 1.700 Euro.

Zügig unterwegs ist man mit den recht kultivierten 125 PS ohnehin, 9,1 Sekunden reichen für den Sprint auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 203 km/h. 5,2 Liter verspricht Seat im Norm-Mix. Die waren im Test zwar nicht drin, aber mit 6,5 Litern kommt man locker durch. Für einen Benziner absolut annehmbar.

Nichts zu kritisieren gibt es am Fahrverhalten, der Leon liegt satt auf der Straße, geht willig um die Kurven und überrascht nie mit schrulligen Eigenheiten. Die Lenkung ist präzise und lässt die Antriebseinflüsse auf die Vorderräder kaum spüren.

Die beim FR gestraffte Federung teilt es hingegen deutlich mit, wenn ein schlechtes Stück Straßenbelag unter die Räder kommt. Vor allem, wenn man allein unterwegs ist. Mit mehr Beladung wird die Sache gleich wieder komfortabler.

Der Notbremsassistent mit Fußgänger-Erkennung ist serienmäßig an Bord, mit weiteren Assis hält sich Seat zurück, selbst gegen Aufpreis sind sie nur in Verbindung mit Automatikgetriebe DSG erhältlich.

Der Kaufpreis für den Seat Leon 1.4 TSI FR "Fast Lane" beträgt 24.090 Euro. Damit liegt man um 1.200 Euro über dem herkömmlichen 1.4 TSI FR, die Mehrausstattung ergibt unterm Strich aber einen Preisvorteil von 600 Euro. Fünf Jahre Fahrzeuggarantie gibt es seit kurzem übrigens für alle Leon-Varianten.

Plus
+ fesches Äußeres
+ gutes Raumangebot, überdurchschnittlich großes Ladeabteil
+ agile Lenkung, präzise Schaltung
+ günstiger Verbrauch
+ komplette Ausstattung
+ 14 Tage nach Bestellung abholbar

Minus
- sehr straffe Federung
- kaum Assistenzsysteme erhältlich
- eingeschränkte Auswahl beim "Fast Lane"

Resümee
Seat setzt mit dem Leon 1.4 TSI FR "Fast Lane" auf ein interessantes Marketing-Konzept: Beliebtester Motor und Ausstattung plus ein paar weitere Features zum günstigen Paketpreis und 14 Tage nach Bestellung verfügbar. Ein Geheimtipp in der Kompaktklasse ist der Leon aber mit und ohne "Fast Lane".

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