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Nicht der gesamte Strom kommt im Akku an
Erich Reismann

Ladeverluste – so hoch sind sie

Laden, zahlen, fahren: Nicht jedes Kilowatt kann in Kilometer umgesetzt werden, Ladeverluste sind bei Elektroautos ganz normal. Der ÖAMTC hat Modelle von Tesla bis Hyundai darauf hin untersucht

Aus rein technischen Gründen klappt das Aufladen eines Elektroautos ohne Ladeverluste nicht. Wenn die Preise nicht nur beim Tanken sondern auch beim Stromladen steigen, möchte man dennoch vermeiden, unnötig viel davon zu verschwenden. Markus Kaiser, E-Mobilitätsexperte beim ÖAMTC, spricht von einer ungewöhnlichen Bandbreite: "Beispielsweise müssen beim regulären Laden mit Wechselstrom (AC) je nach Fahrzeug knapp sieben bis rund zehn Prozent der vermeintlich geladenen Energie als Verlust abgeschrieben werden." In der Effizienz der verbauten Komponenten gäbe es seiner Meinung nach deutliche Unterschiede: "Vor allem in der Umwandlung des netzseitigen Wechselstroms in batterieseitigen Gleichstrom steckt noch viel Verbesserungspotenzial. Die Fahrzeug- und Ladestationshersteller sind daher aufgefordert, die Effizienz der Ladegeräte zu erhöhen. Das wäre im Sinne der optimalen Ressourcen-Nutzung, nicht zuletzt aber auch für die Geldbörse der E-Auto-Fahrer:innen positiv."

Der Mobilitätsclub hat vier Modelle in punkto Ladeverluste unter die Lupe genommen: Hyundai Ioniq 5, Peugeot e-2008, Tesla Model 3 und VW ID.3 – also Elektrofahrzeuge, die durchaus häufig auf unseren Straßen zu sehen sind. Über die Testbedingungen heißt es: "Getestet wurden die Fahrzeuge unter jeweils möglichst ähnlichen Bedingungen, wie einer Umgebungstemperatur angepasst an die optimale Batterietemperatur von rd. 22°C. Zudem wurden die Fahrzeuge für einen fairen und korrekten Vergleich an jeweils demselben AC- als auch DC- Ladepunkt gemessen. Die Ladung wurde bei sowohl AC als auch DC bei jedem Fahrzeug von 1 % bis 100 % Ladezustand durchgeführt, was einem Vollzyklus bezogen auf die nutzbare Batterie-Nettokapazität entspricht."

Ergebnisse

AC-Ladeverluste (Prozentual/Absolut):
Hyundai Ioniq 5: 8,79 % / 6,68 kWh
Peugeot e-2008: 9,92 % / 4,59 kWh
Tesla Model 3: 6,69 % / 3,59 kWh
VW ID.3: 8,25 % / 4,84 kWh

DC-Ladeverluste nur Fahrzeug (Prozentual/Absolut):
Hyundai Ioniq 5: 0,41 % / 0,3 kWh
Peugeot e-2008: 3,56 % / 1,57 kWh
Tesla Model 3: 0,46 % / 0,24 kWh
VW ID.3: 2,55 % / 1,47 kWh

DC-Ladeverluste Ladestation und Fahrzeug (Prozentual/Absolut):
Hyundai Ioniq 5: 5,66 % / 4,35 kWh
Peugeot e-2008: 9,02 % / 4,22 kWh
Tesla Model 3: 6,09 % / 3,38 kWh
VW ID.3: 8,07 % / 4,93 kWh

Zur Ladeinfrastruktur im Test:

AC-Ladeinfrastruktur:

Alfen Eve Double Pro Line 22 kW
Maximale Abgabeleistung 11 kW
Stets gleiches Typ 2 Ladekabel (3 phasig, 16 A, 5 m)
Von 1 % bis 100 % (voller Ladezyklus)

DC-Ladeinfrastruktur:

Alpitronic Hypercharger HYC 300
Maximale Abgabeleistung 75 kW
Stets gleicher DC-Ladepunkt
Von 1 % bis 100 % (voller Ladezyklus)

Für mehr_Details samt Ladekurven und Co bitte dem Link folgen.

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