ELECTRIC WOW

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Nissan e-NV 200 Evalia (Fünfsitzer) im Test

Die neue Leaf-Batterie soll den Nissan e-NV200 Evalia alltagstauglicher machen. Unser Wintertest zeigt, ob das stimmt.

Elektroautos mögen keine Kälte. Dabei offenbart sich nur bei Minustemperaturen ihr volles Potenzial, weil Verbraucher wie Innenraum-, Sitz-und Lenkradheizung den Akku zusätzlich zu den winterlichen Temperaturen belasten. Genau damit wird eine echte Aussage über Reichweite und Verbrauch im Alltag überhaupt erst möglich. Insofern ist das frostige Winterwetter ideales Testklima, weshalb wir auch mit dem upgedateten e-NV200 Evalia, in dem ab sofort die 40 kWh starke Batterie des Nissan Leaf als Stromspeicher dient, unsere Standard-E-Auto-Verbrauchsrunde gefahren sind. Laut Prospekt hebt sie die NFEZ-Normreichweite des bis zu sieben Sitzplätzen bietenden Bus von 170 auf 275 Kilometer.

Wie weit kommt der Evalia?

Doch auch wenn der neue WLTP-Normverbrauchsmesszyklus nun die Realität etwas besser abbildet und der Evalia 200 Kilometer garantieren soll, Real Life ist eben auch der nicht. Das heißt, das Auto wurde zur Vorbereitung der Testrunde am Vortag vollgeladen und abgesteckt, damit Wagen und Batterie über Nacht nicht vorgewärmt werden. Beim Losfahren am Morgen – die gesamte Strecke wurde im Eco-Modus abgespult – herrschten wiederum minus drei Grad Celsius, weshalb wir die Innenraumheizung auf 23 Grad gestellt und für jeweils zehn Minuten die Sitz- und Lenkradheizung aktiviert haben. Nach 50 Kilometern über Landstraßen, durch Ortschaften und nach zwei kürzeren Autobahnetappen – die den Akku überdimensional schnell leersaugen – blieb die Verbrauchsanzeige des e-NV200 schlussendlich bei 24,4 kWh stehen, was hochgerechnet einer Reichweite von rund 164 Kilometern entspricht und gar nicht so weit von der WLTP-Angabe entfernt ist. Die neue Batterie hat aber einen Vorteil, beruhigt sie doch bei der Aktivierung der eingangs erwähnten Verbraucher die Reichweitenangst.

Riesiges Platzangebot für sieben

Allein beim Einschalten der Innenraumheizung werden von der möglichen Reichweite nämlich schon mal 53 Kilometer abgezogen. Dagegen bringt der aktivierte Eco-Modus nur elf zusätzliche Kilometer, schnürt gleichzeitig aber die Power des 109 PS starken E-Motors gefühlt um die Hälfte ab, was in einer für E-Pkw eher untypischen gemächlichen Beschleunigung mündet. Beim Infotainment und der Konnektivität merkt man, dass der e-NV200 seit 2013 auf dem Markt ist. Zwar funktioniert alles, aber die teilweise verschachtelten Menüs bedürfen einiger Eingewöhnungs-zeit. Wie dem auch sei, wo der Nissan im E-Auto-Bereich wirklich punkten kann, das ist bei seinem Platzangebot: Beim Kofferraumvolumen (3.100 Liter) spielt der Fünfsitzer in einer eigenen Liga. Und der Siebensitzer ist als Personentransporter in dieser Klasse sowieso ohne Konkurrenz.?

Das gefällt uns: vor allem das Platzangebot

Das vermissen wir: die 52 kWh Batterie aus dem Leaf

Die Alternativen: am ehesten der Mercedes eVito Tourer

Spezifikation

Leistung | Drehmoment
109 PS (80 kW) | 254 Nm
0–100 km/h | Vmax
k. A. | 123 km/h
Getriebe | Antrieb
1-Gang aut. | Vorderrad
Reichweite (max.) | Batterie
200–301 km (WLTP) | 40 kWh
Ø-Verbrauch
25,9 kWh/100 km (WLTP)
Ladedauer AC | DC
ca. 10 Stunden | 40–60 Min.
Laderaum | Zuladung
3.100 l | 583 kg
Garantie Fahrzeug | Batterie
5 J./100.000 km | 8 J./160.000 km
Basispreis | NoVA
36.833 bzw. 44.200 € (exkl.)

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Tests

Weitere Artikel:

e-Niro jahrelang in Feldkirch unterwegs

E-Taxis schrauben Kilometer

In Österreich beträgt der Jahresschnitt beim Autofahren – je nach Quelle – etwa 9.000 bis 13.000 Kilometer. Taxis fahren mehr, das ist klar. Elektro-Taxis sind keine Ausnahme, wie das Unternehmen Taxi4you beweist.

Der E-3008 bekommt einen großen Bruder

Peugeot E-5008: Sieben Passagiere auf großer Fahrt

Nach und nach trudeln große E-SUVs mit Platz für sieben Personen auf dem Markt ein. Peugeot kann dabei auf besonders hohe WLTP-Reichweiten verweisen. Und die Batterie ist sogar "Made in France".

Build Your Dreams als Teslas Albtraum?

Vergleichstest: BYD Seal vs. Tesla Model 3

Die chinesische Marke Build Your Dreams – kurz BYD – hat sich in Europa bereits einen Namen gemacht und mit dem Atto 3 aufhorchen lassen. Nun legt man sich direkt mit Platzhirsch Tesla an und fordert das aufgewertete Model 3 mit dem Seal heraus. Wir haben die beiden gegenübergestellt und ausführlich getestet.

Lösungen für die E-Autobranche

Batterie-Recycling: Rohstoffe im Kreislauf halten

Saubermacher Battery Services hilft Betrieben, die strengen Auflagen bezüglich dem Handling von Altbatterien einzuhalten. Kunden können diese unentgeltlich zurückgeben.

Volkswagen nennt Fakten für ID.3 GTX und ID.7 GTX Tourer

Sportliche Elektroautos: GTX von klein bis groß

Endlich zeigen sich der kleine und flotte ID.3 GTX und der allradgetriebene Kombi ID.7 GTX Tourer. Bei den Brüdern ID.4 und ID.5 liefert das Konzept der sportlicheren Ausrichtung schon tolle Erfolge.

Renault Scenic – schon gefahren / mit Video

Mit dem Elektro-Crossover nach Paris

Neue Parkgebühren für zu schwere SUV-artige Autos in der französischen Hauptstadt? Kein Problem, der Renault Scenic bleibt auf der Waage dezent. Wir fuhren die Topmodelle mit 625 Kilometer WLTP-Reichweite dennoch lieber rund um Màlaga am Meer entlang.