ELECTRIC WOW

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Mercedes EQV - schon gefahren

Mit dem EQV erschließt Mercedes auch das Segment der elektrischen Luxusbusse, erste Ausfahrt mit der Elektro-V-Klasse.

Der Großteil der bisherigen E-Autos war dem Segment der Klein-und Kompaktwagen zuzuordnen, nur vereinzelt finden sich größere SUV oder Limousinen darunter. Das ist insofern verständlich, als kleinere und leichtere Autos weniger Akkukapazität benötigen, um akzeptable Reichweiten zu erzielen. Und damitauch weniger kosten. Mercedes bringt mit dem EQV nun ein Fahrzeug auf den Markt, an das gänzlich andere Ansprüche gestellt werden, Erfahrung konnten die Stuttgarter bereits mit dem eVito sammeln. Der EQV ist aber trotz ähnlicher Abmessungen noch einmal eine ganz andere Nummer. Schließlich erwarten die Kunden einer V-Klasse nicht nur jede Menge Platz, sondern auch viel Luxus.

450 Kilometer Testreichweite Die Eckdaten sind vielversprechend, der Akku fasst stolze 100 kWh, von denen 90 auch fürs Fahren verwendet werden können. Und damit soll der EQV 348 Kilometer weit kommen und im Schnitt 28,7 kWh verbrauchen. Soweit die graue Theorie. Da die internationale Präsentation des großen Strom-Mercedes in Wien stattfand und wir somit Heimvorteil hatten, nutzten wir die Gelegenheit und absolvierten mit dem Testfahrzeug auch gleich die Verbrauchsrunde, der in der FLOTTE alle E-Autos unterzogen werden. Im gemischten Betrieb geht es dabei durch die Stadt, über Landstraßen und auf die Autobahn. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, bei zugegebenermaßen idealen Bedingungen -es musste weder zugeheizt noch stark klimatisiert werden -kamen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von knapp über 20 kWh und lagen somit deutlich unter dem WLTP-Verbrauch. Umgelegt auf die 90 nutzbaren Kilowattstunden würde das eine Reichweite von 450 Kilometern ergeben, Hut ab! Und auch wenn es im echten Praxiseinsatz mit höherer Beladung nicht ganz so weit gehen sollte, die 348 Kilometer Werksangabe scheinen sehr realistisch zu sein.

Durch Förderung richtig günstig Dank dreiphasigem Wechselstrom-Laden ist der EQV an der Wallbox in unter zehn Stunden wieder vollgeladen, am DC-Schnelllader mit 110 kW benötigt der Vorgang von zehn bis 80 Prozent rund 45 Minuten. Der Listenpreis (alle Preis netto) liegt bei 68.080 Euro, die extralange Version kostet 770 Euro mehr. Zieht man die E-Mobilitätsförderung (12.500 Euro) und die 14-prozentige Investitionsprämie ab, kommt man auf 46.330 Euro. In Salzburg gibt es weitere 10.500 Euro (!) und landet gar nur bei 32.900 Euro. Und damit sogar unter dem Dieselmodell!

Das gefällt uns: Platz, Reichweite, Preis nach Förderungen!
Das vermissen wir: eine höhere Zuladung
Die Alternativen: werksseitig aktuell keine

Spezifikation

Leistung (kW/PS)
150/204
Drehmoment (Nm)
362
0-100 km/h (in Sek.)
10
Verbrauch (kWh/100 km)
28,4
Antrieb
Vorderrad
Akkukapazität (kWh)
90
Reichweite (WLTP)
352
Ladestandard AC (Steckertyp, Leistung in kW, Phasen)
Typ 2, 11 kW, 3 p.
Ladestandard DC (Steckertyp, Leistung in kW) 
CCS, 110 kW
Kofferraumvolumen
1.030-6.000
Batteriegarantie
160.000/8 Jahre
Listenpreis (inkl. MwSt.)
80.628,–

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Tests

Weitere Artikel:

Letzte Tests für den kleinen Alpine-Sportler

Alpine A290 braucht länger als der Renault R5

Die zivile Version mit dem Renault-Rhombus kommt früher auf den Markt als das Pendant der Sportmarke Alpine. Der A290 wird noch ausgiebig auf seine Performance getestet. Gut so!

Toyota C-HR – schon gefahren von Achim Mörtl

Europäisch japanisch

Die C-HR-Erfolgsstory soll mit der neuen Generation samt Plug-in-Hybrid weitergeschrieben werden. Rallyefahrer Achim Mörtl war für motorline.cc in Marseille, um die für ihn "logische Konsequenz" in Sachen E-Antrieb auszuprobieren.

Renault Scenic – schon gefahren / mit Video

Mit dem Elektro-Crossover nach Paris

Neue Parkgebühren für zu schwere SUV-artige Autos in der französischen Hauptstadt? Kein Problem, der Renault Scenic bleibt auf der Waage dezent. Wir fuhren die Topmodelle mit 625 Kilometer WLTP-Reichweite dennoch lieber rund um Màlaga am Meer entlang.

Volkswagen nennt Fakten für ID.3 GTX und ID.7 GTX Tourer

Sportliche Elektroautos: GTX von klein bis groß

Endlich zeigen sich der kleine und flotte ID.3 GTX und der allradgetriebene Kombi ID.7 GTX Tourer. Bei den Brüdern ID.4 und ID.5 liefert das Konzept der sportlicheren Ausrichtung schon tolle Erfolge.

Build Your Dreams als Teslas Albtraum?

Vergleichstest: BYD Seal vs. Tesla Model 3

Die chinesische Marke Build Your Dreams – kurz BYD – hat sich in Europa bereits einen Namen gemacht und mit dem Atto 3 aufhorchen lassen. Nun legt man sich direkt mit Platzhirsch Tesla an und fordert das aufgewertete Model 3 mit dem Seal heraus. Wir haben die beiden gegenübergestellt und ausführlich getestet.

Die richtigen Stellschrauben

Modellpflege Audi Q4

Audi schärft den Q4 nach – nicht komplett, dafür genau an den entscheidenden Punkten: Reichweite, Fahrverhalten und natürlich: Power!