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Auch Reiche freuen sich über Einführungspreise
Mag. Severin Karl

Bentley Bentayga Hybrid – Facelift schon gefahren

Wer hätte das gedacht? Beim Bentley Bentayga Hybrid – für Genaue: ein Plug-in-Hybrid – wird in Österreich ein spezieller Einführungsgpreis aufgerufen. Durch den niedrigen offiziellen CO2-Wert und die dadurch wegfallende NoVA kommt man günstiger zu dem gelifteten Nobelbriten als man denkt

Mag. Severin Karl

Der brandneue Schauraum in der Ketzergasse 120 in Wien ist ein Erlebnis für sich. Auch ein gebrauchter Bentley Bentayga war bei unserem Augenschein vor Ort: 299.000 Euro standen bei dem 2020er-Modell auf dem Preiszettel. Sorry, "gebraucht" ist ein hässliches Wort, wenn es um ein Fahrzeug mit dem geflügelten "B" geht. "Pre Owned" heißt diese Schiene bei den Briten.

Vor diesem Hintergrund ist der Einführungspreis für den Bentley Bentayga Hybrid besonders überraschend. Das "Plug-in-" wird im Namen übrigens dezent verschwiegen, man will die Stammklientel scheinbar nicht unnötig verwirren. Ein elektrifizierter Bentley? Das kann man sich nach wie vor sowieso schwer vorstellen, auch wenn der Hybrid grundsätzlich schon seit 2019 angeboten wird. Sogleich wird die Story von einem Kunden, der das Hybridmodell als Ersatzfahrzeug bekam, erzählt. "So ein V12 ist halt durch nichts zu ersetzen", soll der gute Mann nach seiner Zeit mit dem brandneuen SUV gesagt haben.

Und er hat ja auch irgendwie recht: Das watteweiche Gefühl eines so rund wie es nur geht laufenden Zwölfenders – wie könnte das noch getoppt werden, wenn nicht mit Elektropower, die flüsterleise aber mit massig Drehmoment loslegt? Dennoch muss gesagt sein: Mit 449 PS und 700 Nm – für gewöhnliche Menschen ein Moment, in dem ordentlich geschluckt wird – handelt es sich um den schwächsten Bentayga. Dafür aber um den einzigen, der an eine Steckdose gesteckt werden kann, um die alltäglichen Bedürfnisse rein elektrisch zu erledigen. Zu kurz hatten wir das Vergnügen, um tatsächlich stichhaltige Aussagen zur E-Reichweite treffen zu können. 35 Kilometer sollten im Alltag mit voller Batterie aber tatsächlich drin sein. Benötigt der 17,3-kWh-Akku die Unterstützung des Verbrenners, nimmt ein 3,0-Liter-V6 die Arbeit auf. Sogar der bis zum Herbst 2019 gebaute Diesel war ein V8 mit 4,0 Liter Hubraum.

Ach, der Markteinführungspreis, jetzt sollte der langsam verraten werden: 199.900 Euro reichen neuerdings, um sich den 5,13 Meter langen Allradler mit dem 8-Gang-Automatikgetriebe zuzulegen. Mag. Sanjin Arkus, Geschäftsführer von Bentley Wien, will damit neue Käuferschichten erschließen und denkt nicht zuletzt an jene, "die sich nach dem siebten Cayenne ein Upgrade gönnen wollen." Von einem (mega-)gut ausgestatteten Premium-SUV liegt der Bentayga nun nicht mehr so weit entfernt, mit dem Unterschied, dass der Bentley bereits ab Werk aus jeder Pore ein Plus an Luxus versprüht.

Die Rechnung von Arkus ist somit simpel: Wurden bisher etwa 15 Bentayga pro Jahr an die wohlgabende Klientel gebracht, sollen es künftig 15 weitere Hybridautos werden. Nachdem Bentley Wien nicht nur in Österreich erste Anlaufstelle für die Fahrzeuge aus Crewe ist, muss sich das nicht zwangsweise in der Austro-Statistik wiederspiegeln. Den typischen Kunden gibt es angeblich nicht mehr. So wie der oben erwähnte Stammkunde besucht auch der 35-jährige Geschäftsmann, dessen Firma gerade gut rennt, den Schauraum in Wien-Liesing.

Bentley muss mit der teilweise verjüngten Kundschaft und dem sich ändernden Markt natürlich Schritt halten. Nach und nach werden auch die anderen Modellreihen mit Plug-in-Hybridantrieb ausgerüstet, den Anfang macht der Flying Spur, der schon Ende des Jahres samt neuem Flüsterton zu bestellen sein wird. Ab 2030 sollen überhaupt nur noch Elektroautos die Fabrik verlassen.

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