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Der ID.Life ist VWs Stromer für die Stadt
VW

E-Kleinwagen ab 2025 für weniger als 20.000 Euro

Gerade bei den Minis gilt der E-Antrieb als die ideale Antriebsform. VW geht das Thema entsprechend umfassend an und stellt die Studie ID.Life auf eine eigens entwickelte Plattform.

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass der Volkswagen Konzern am liebsten heute als morgen den gesamten Fuhrpark auf Elektroantrieb umstellen möchte. Ein großer Teil für dieses Unterfangen ist natürlich das Thema Kleinwagen. Hier geht es nicht nur um schlaues Packaging und knappe Abmessungen. Nirgendwo sonst spielt der Preis eine größere Rolle. Dazu kommen die speziellen Ansprüche der – laut VW-Marketing – jungen Käuferschicht, man kann also nicht einfach ein bestehendes Auto einschrumpfen. Eher gilt es, die Sache grundlegend anders anzugehen. Und genau das soll die Studie ID. Life übernehmen, die im Rahmen der IAA nun der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

„Wir haben den ID. LIFE konsequent an den Bedürfnissen junger Zielgruppen ausgerichtet. Wir glauben: Das Auto wird zukünftig noch stärker zum Ausdruck eines Lebensgefühls. Es geht dem Kunden von morgen nicht nur um die Mobilität, sondern noch viel stärker darum, was man mit dem Auto erleben kann”, sagt Ralf Brandstätter, CEO der Marke Volkswagen. Und so spielen hier nicht nur Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit einem außergewöhnlich flexiblen Nutzungskonzept eine große Rolle. So lässt sich der ID. LIFE beispielsweise als Kinosaal, Gamingcenter oder zum Entspannen unter freiem Himmel nutzen. Und alles fängt schon beim grundsätzlichen Aufbau an. Weniger ist hier definitiv mehr.

Auf Zierelemente und Anbauteile wird ebenso verzichtet wie auf einen komplexen Materialmix. Zum puristischen Auftritt trägt auch die horizontale Unterteilung zwischen Karosseriekörper, Glasflächen und Dach bei. Ein individualisierbares und abnehmbares Dach aus Luftkammer-Textil ermöglicht Open-Air-Feeling im ID. LIFE und reduziert außerdem das Fahrzeuggewicht.

Damit der gebotene Platz möglichst effektiv genutzt werden kann, basiert der ID. LIFE auf einer kleineren, speziell für das Kleinwagensegment entwickelten Variante des Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB). Erstmals ist damit ein auf der Grundlage des MEB konzipiertes Fahrzeug mit Frontantrieb ausgestattet. Mit seinem 172 kW (234 PS) starken Elektromotor beschleunigt der ID. LIFE von null auf 100 km/h in 6,9 Sekunden. Seine 57 kWh Hochvoltbatterie ermöglicht eine Reichweite von rund 400 Kilometern (WLTP). Derlei Werte geraten aber immer mehr in den Hintergrund. Zählen schließlich andere Dinge wesentlich mehr. Zum Beispiel der nachhaltige Materialmix.

Im Klarlack für die Karosserie werden etwa Holzspäne als natürliche Farbgeber und ein biobasierter Härter verwendet. Das Luftkammer-Textil für das Dach und die Frontabdeckung besteht zu 100 Prozent aus wiederverwerteten PET-Flaschen. Im Innenraum wird Holz für die Einfassungen von Armaturentafel und Fondsitzbereich mit Artvelours Eco für die Sitzoberflächen und Türverkleidungen kombiniert. Zudem dienen unter anderem Bio-Öl, Naturkautschuk und Reishülsen als Grundstoffe für die Reifen.

Die eingangs angesprochene Möglichkeit des mobilen Kinosaals erfordert natürlich ein grundlegendes Umdenken bei der Innenraumgestaltung. Im Handumdrehen lässt sich dieser beispielsweise zu einem Kino oder einer Gaming Lounge umfunktionieren. Spielkonsole und Beamer sind mit an Bord. Als Bildschirm dient eine Projektionsleinwand, die bei Bedarf aus der Armaturentafel ausfährt. Weitere Devices lassen sich individuell anschließen und werden an einem 230 Volt/16 Ampere-Anschluss im Innenraum mit Strom versorgt. Das Sitzkonzept ist entsprechend des Anspruchs an einen Begleiter für alle Lebenslagen extrem flexibel ausgelegt. So kann die vordere Sitzbank komplett umgelegt werden. Gemeinsam mit der ebenfalls umlegbaren Rückbank sind so von Kinobestuhlung über ein rund zwei Meter langes Bett bis zu einer Cargo-Variante mit maximal nutzbarem Kofferraum zahlreiche Varianten möglich.
 
Schalter und Knöpfe sucht man bei bereits erhältlichen VWs schon vergebens. Beim ID. Live ist das natürlich noch ausgeprägter. Kameras und ein Display ersetzen sowohl die Außen- als auch den Innenspiegel. Wesentliche Fahrfunktionen werden über ein Touchbedienfeld auf dem hexagonalen, nach oben offenen Lenkrad gesteuert. Zusätzlich kann ein Smartphone in das Bediensystem eingebunden werden. Über das eigene Device, ob Smartphone oder Tablet, kann zum Beispiel die Navigation gesteuert werden. Musik, Filme und Spiele, die sich darauf befinden, lassen sich nahtlos nutzen und über die Projektions-Leinwand darstellen.

Wie viel von diesen Features eine echte Chance auf Serienproduktion haben, sei jetzt noch dahingestellt. Fakt ist jedenfalls, dass der Live so oder so ähnlich 2025 auf den Markt kommen soll. Vielleicht nicht so stark und vielleicht nicht so unterhaltsam bestückt. Definitiv aber ähnlich gezeichnet und ziemlich sicher sogar annähernd so gut recyclebar, zu einem Ab-Preis von knapp unter 20.000 Euro.

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