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Hyundai startet Elektro-Offensive mit neuer Submarke

Hyundai startet mit seiner neuen Submarke Ioniq durch. Die Südkoreaner haben jetzt ihr erstes Elektroauto vorgestellt, das Crossover Utility Vehicle (CUV) Ioniq 5. Seine Markteinführung ist im Frühsommer 2021 geplant. Und das ist nur der Anfang ...

Johannes Posch & mid

Beim Ioniq 5 kann der Kunde grundsätzlich zwischen mehreren elektrischen Antriebskonfigurationen wählen. Je nach Leistungsstufe stehen bis zu zwei Elektromotoren, Heck- oder Allradantrieb zur Verfügung. Zusätzlich gibt es die Wahl zwischen einer 58-kWh- oder einer 72,6 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie. Alle Varianten erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h.

Die Topmotorisierung besteht aus einem Heck- und einem Frontmotor mit einer Systemleistung von 225 kW/305 PS und Allradantrieb (4WD). Sie erzeugen zusammen ein Drehmoment von 605 Newtonmeter. In Verbindung mit der 72,6-kWh-Batterie beschleunigt diese Variante in 5,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. In Kombination mit der 58-kWh-Batterie leisten beide E-Motoren zusammen 173 kW/235 PS. Für die 100-km/h-Marke benötigt diese Konfiguration 6,1 Sekunden.

Neben den beiden Allrad-Varianten ist der Ioniq 5 auch mit Heckantrieb erhältlich. In Verbindung mit der kleinen Batterie leistet das Elektrotriebwerk 125 kW/170 PS. Mit der großen Batterie und Heckantrieb leistet der Elektromotor 160 kW/217 PS und ermöglicht in dieser Variante die maximale Reichweite von 470 bis 480 Kilometern nach WLTP-Norm (vorläufiger Wert). Weitere Angaben zur Reichweite macht Hyundai leider aktuell noch nicht.

Maße und Dimensionen

Dafür sind sonst schon so manche Daten bekannt, etwa die Größe des Autos: Mit genau 3 Metern ist der Radstand des Ioniq 5 ein gutes Stück länger als der von Hyundais Flaggschiff, dem Santa Fe (2.765 mm), während die Außenmaße allerdings mit 4.635 / 1.890 / 1.605 mm (L/B/H) irgendwo zwischen Tucson (4.500 / 1.865 / 1.650 mm) und Santa Fe liegen (4.785 / 1.900 / 1.685 mm). Blickt man über den Marken-Tellerrand hinaus, bedeutet das für den Ioniq 5, dass er im Grunde genauso groß ist wie ein Mercedes GLB oder ein Peugeot 5008, aber etwas kleiner als ein Skoda Enyaq IV (4.648 / 1.877 / 1618 mm).

Zu den inneren Werten: Der IONIQ 5 bietet ein Kofferraumvolumen von 531 Litern, das bei vollständig umgeklappten Sitzen der zweiten Reihe auf fast 1.600 Liter erweiterbar ist. Damit ist er dem Skoda Enyaq in dieser Hinsicht erst einmal knapp unterlegen: Dort sind es 585 bis 1.710 Liter. Für zusätzliche Flexibilität können beim Ioniq aber die Sitze der zweiten Reihe bis zu 135 mm nach vorne verschoben und im Verhältnis 60:40 umgeklappt werden. Für zusätzlichen Stauraum sorgt zudem der vordere Kofferraum (Frunk) mit bis zu 57 Litern Fassungsvermögen, der dem Skoda gänzlich fehlt. So gewinnt der Koreaner am Ende doch noch. Und das übrigens auch bei der Anhängelast: bis zu 1.600 kg bieter der Ioniq 5, beim Skoda ist bei 1.000 kg Schluss.

Auch in Sachen Variabilität und Laden hat der Ioniq die Nase vorn. Bleiben wir zuerst noch beim Interieur. Dort setzten die Ingenieure stark auf das Thema "Living Space" , das sich durch den gesamten Innenraum zieht und vor allem durch die „Universal-Insel“ verkörpert, eine innovative, bewegliche Mittelkonsole, die sich bis zu 140 mm zurückschieben lässt. Die Universal-Insel steht im Einklang mit der neu gestalteten Armaturenlandschaft und der neu entwickelten Wählhebel hinter dem Lenkrad. Die verschiebbare Konsole ermöglicht den Passagieren nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch einen freien Ein- und Ausstieg auf beiden Seiten des Fahrzeugs. Zudem betont Hyundai, dass aufgrund der Reduktion der Tiefe der Lehnen der Vordersitze um 30% auf den hinteren Plätzen ein besonders geräumiges Gefühl entstehen soll, und dass in vielen Bereichen des Innenraums – bei Sitzen, Dachhimmel, Türverkleidungen, Fußboden und Armlehnen - umweltfreundliche, nachhaltig gewonnene Materialien verwendet werden. Darunter z. B. recycelte PET-Flaschen und Garne auf Pflanzenbasis (Bio-PET) sowie Garne aus natürlicher Wolle, ökologisch verarbeitetes Leder mit Pflanzenextrakten und Bio-Lack mit Pflanzenextrakten.

Laden und Technik


Laden ist mit eines der wichtigsten Themen bei E-Autos - das weiß auch Hyundai und hat auf diesem Gebiet dementsprechend keine halben Sachen gemacht: Der Ioniq 5 ist das erste Auto weltweit mit einem "Multicharging-System", das den Motor und den Wechselrichter betreibt, um 400 V auf 800 V zu erhöhen und so eine stabile Ladekompatibilität zu beiden Lade-Infrastrukturen zu gewährleisten, ohne das irgendwelche zusätzlichen Komponenten oder Adapter von Nöten sind. So kann der Ioniq 5 beispielsweise auch an einer 350-kW-Schnellladestation in nur 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden. Bzw. dauert der Laden für 100 Kilometer Reichweite nur fünf Minuten.

Mindestens genauso spannend: der Ioniq 5 bietet eine Vehicle to Load (V2L)-Funktion. Das bedeuten, dass man mit seinem Ioniq 5 andere elektrische betriebene Fahrzeuge und Geräte, wie etwa E-Bikes, Scooter oder elektrische Camping-Ausrüstung laden oder mit Strom versorgen kann. Und das sowohl während der Fahrt, als auch im Stand. Dabei können über einen Anschluss unter den Sitzen der zweiten Reihe und einen weiteren neben dem Ladeanschluss an der Fahrzeugaußenseite bis zu 3,6 kW Ladeleistung abgegeben werden. Also ja: Wenn man es wirklich auf die Spitze treiben möchte, könnte man mit dem Ioniq 5 auch ein anderes E-Auto laden.

Technologie, Infotainment und Konnektivität

Damit aber noch nicht genug der Premieren - zumindest der Hyundai-internen: Der Ioniq 5 ist das erste Auto der Koreaner, das über ein HUD mit Augmented-Reality-Funktionen (AR) verfügen wird. auch der "Autobahnassistent 2" wurde vorher noch in keinem Hyundai-Modell verbaut und soll semiautonomes Autobahnfahren noch komfortabler machen - automatischer Spurwechsel inklusive.

Zudem wartet eine Sprachsteuerung für Funktionen wie die Klimaanlage, Sitz- und Lenkradheizung, elektrische Heckklappe und andere Funktionen, wie etwa Wetterberichte oder Informationen zu verschiedenen Points of Interest in der Nähe. Für den passenden Klang sorgt ein Sound-System von Bose mit acht Lautsprechern.

Für das Infotainment setzt Hyundai wiederum auf zwei 12,3 Zoll große Screens - einer hinterm Lenkrad, einer in der Mitte. Für zeitgemäße Konnektivität sorgen Hyundais Bluelink® Connected Car Services, die ebenfalls in ihrem Funktionsumfang erweitert wurden.

Weitere Modelle und Markteinführung

Wie eingangs erwähnt ist die Markteinführung des Ioniq 5 für Sommer 2021 geplant. Preise für Österreich werden am 8. März bekannt gegeben. In Deutschland beginnen die Preise für den Stromer bei 41.900 Euro.

Damit sind Hyundais Pläne mit der Marke "Ioniq" aber freilich noch lange nicht zu Ende gesponnen: Noch bis 2024 sollen noch der Ioniq 6, eine Limousine, und der Ioniq 7, ein großer E-SUV folgen.

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