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Der E-Sportler startet in die Erprobungsphase

Die Schweizer Piëch Automotive AG macht Ernst: schon Mitte 2024 soll ihr erstes Auto, der Piëch GT mit 500 KM Reichweite auf den Markt kommen. Zwei weitere Varianten sollen folgen. Nun startet die Erprobungsphase.

Rea Stark Rajcic und Anton, genannt Toni Piëch (ja, DER Piëch; also ein Sohn von Ferdinand Piëch und Enkel von Ferdinand Porsche) haben viel vor. Ihr voll-elektrischer Sportwagen soll nicht nur mit seinem durchaus schicken Look für Aufsehen sorgen - was er bereits bei seiner Premiere in Genf 2019 tat - sondern auch mit seiner Technik. Die verwendete Batterietechnologie soll eine Ladung auf 80% in acht Minuten möglich machen - mit einem eigens von TGOOD entwickeltem Schnelllader sogar in fünf. Begonnen wurde die Entwicklung dabei ursprünglich in China, wurde nun aber nach Europa geholt.

Toni Piëch, Co-Founder und CEO von Piëch Automotive: „Trotz der weltweiten COVID-19-Pandemie ist es uns gelungen, die dadurch entstehenden Verzögerungen zu meistern und unser Projekt voll auf Kurs zu halten. Die bisherigen Finanzierungsrunden verliefen erfolgreich, nun können wir zuversichtlich unseren weiteren Weg Richtung Markteinführung gehen“. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war der Umzug des Unternehmens nach Memmingen, wo das Team ideale Bedingungen vorfindet, so Klaus Schmidt (CEO/CTO der Deutschen Gruppengesellschaft): . „Uns stehen hier eine Teststrecke und die passende Logistik zur Verfügung, was die Entwicklung des Schweizer Sportwagens substanziell nach vorne bringt“, freut sich Schmidt.

Technisches Update

Eine wesentliche Neuerung erfährt die Batterie- und Batteriezellen-Technologie des Piëch GT. „Dank enger Zusammenarbeit mit Partnern in China und Europa konnte eine Lösung gefunden werden, die Vollladungen in weniger als fünf Minuten ermöglichten. Im Hinblick auf die spätere Serienfertigung und kürzere Beschaffungswege der Lade-Stationen hat sich Piëch entschlossen, die Entwicklung mit Deutschen Partnern zu sichern. Dank des zuverlässigen Ladekonzepts kann der Piëch GT in acht Minuten zu 80 Prozent an jeder CCS2-Schnellladesäule aufgeladen werden. Ein eigens von TGOOD entwickelter Schnelllader ermöglicht diesen Vorgang sogar in weniger als fünf Minuten – das sind absolut beeindruckende Werte“, erklärt Klaus Schmidt stolz die neuste Entwicklungsstufe der Batteriezelle. Dank der kompakt bauenden und robusten Pouch-Zellen ist nicht nur das Thermo-Management problemloser, sondern das angepeilte Leergewicht von unter 1800 Kilogramm ermöglicht dem Piëch GT in Kombination mit seinen rund 450 KW (611 PS) eine Beschleunigung von null auf hundert in weniger als 3,0 Sekunden. „Den von uns verwendeten Pouch-Zellen gehört ganz klar die Zukunft – sowohl in puncto Gewicht wie im Hinblick auf die Schnelllade-Fähigkeit. Und besonders erfreulich ist für uns, dass die eigens für Piëch entwickelte Batterie so auch ohne weiteres für die Nutzung in Serie verwendet werden kann“, betont Schmidt.

Sportwagen-typisches Handling

Rea Stark Rajcic, Co-Founder und CDO von Piëch Automotive, hatte von Anfang an den Anspruch an die Positionierung klar definiert: „Der neue Piëch GT soll überzeugend die Gene eines klassischen Sportwagens ins Elektro-Zeitalter transportieren.“ Damit das gelingen kann, produziert an der Vorderachse ein Synchronmotor 150 kW, während an der Hinterachse zwei Synchronmotoren mit je 150 kW Leistung für zusätzlichen Schub sorgen – Sportwagenfeeling garantiert! Durch die Anordnung der Batterien (ein Teil ist im Mitteltunnel untergebracht, der Rest an der Hinterachse) sind eine ähnliche Achslastverteilung und ein Fahrverhalten möglich, wie sie bisher nur reinen Sportwagen mit Verbrennungsmotor vorbehalten waren. Das Package ermöglicht - im Gegensatz zur weit verbreiteten Unterflur-Anordnung - eine sportwagentypisch niedrige Sitzposition sowie ein präzises Handling mit unmittelbarer Rückmeldung an den Fahrer.

Design wie beim Showcar

Oftmals unterscheidet sich das spätere Design des Serienmodells stark von der mutigen Linienführung des Concept-Cars – nicht so beim Piëch GT. „Wir haben einen Sportwagen mit zeitlosem Design entworfen, wie wir ihn uns selber erträumen würden. Und wir haben lange mit vielen Enthusiasten darüber gesprochen, was dem Markt fehlt. Heraus kam ein moderner Klassiker, der keinen Konsumzyklen unterworfen ist. Der Fahrer unseres Sportwagens soll sich über jeden Moment freuen, den er in unserem Auto verbringt“, fasst Rea Stark Rajcic den Produkt-Anspruch des Schweizer Elektrosportwagens zusammen. Das zeitlose Design unterstreicht den nachhaltigen Anspruch des Schweizer Unternehmens – der neue Piëch GT soll seinen künftigen Besitzern bei jedem Anblick und ungeachtet aller Mode-Trends stets ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Erprobung läuft planmäßig

Klaus Schmidt, seines Zeichens Chef-Entwickler der Deutschen Piëch Engineering (Germany) GmbH, leitete zuvor während über 30 Jahren die BMW interne Hochleistungsabteilung der M-GmbH und bringt damit einen wertvollen Erfahrungsschatz mit, der sich bisher sehr positiv, sowohl auf die Entwicklung und die Qualität von technischen Komponenten sowie auf die Herstellung des ersten Prototypen auswirkte, wie die ersten Tests nun zeigten. „Bis kommenden März wird der zweite Prototyp fertiggestellt, eine weitere Serie von mehreren Prototypen soll noch im 2022 folgen, basierend auf deren Testergebnissen dann 2023 ein weiterer Batch von Prototypen gebaut wird. Piëch folgt dabei exakt den bewährten Erprobungszyklen deutscher Premium-Hersteller, testet auch bei Hitze und Staub, bei Minustemperaturen in Eis und Schnee sowie auf anspruchsvollen Straßen und Rennpisten wie z.B. auf der Nürburgring Nordschleife, um unser Ziel, den Serienstart in 2024 einhalten zu können“, gibt Klaus Schmidt die ehrgeizigen Vorgaben des Konzerns bekannt.

Eigener Vertrieb und externer Partner beim Service

„Der Erwerb eines Piëch GT muss von Anfang an ein echtes Marken- und Produkt-Erlebnis bieten. Deshalb setzen wir hier auf rund 60 eigene, authentische Marken-Stores und nicht auf ein herkömmliches Franchise-System“, erklärt Jochen Rudat die für Piëch Automotive AG entwickelte Sales-Strategie. Wir werden den Piëch GT in den wichtigsten EU-Märkten sowie den USA und China und anderen außereuropäischen Märkten etablieren und anbieten. Als Service-Partner kommen dabei nur renommierte Unternehmen in Frage, die über ein hervorragendes und flächendeckendes Service-Netz verfügen“, betont Jochen Rudat, einst Elon Musks Europachef und wichtigster Mann im Vertrieb, und ergänzt: „Interessierte können schon bald ihren eigenen GT reservieren und sich damit schon vor dem Verkaufsstart einen Vorsprung herausfahren .“

Neuerungen bei der Führungsmannschaft

Toni Piëch, Co-Founder und CEO von Piëch Automotive, kann Neuerungen hinsichtlich des Führungsteams vermelden: „Wir freuen uns, Dr. Timo Kauer in unserem Team begrüßen zu dürfen, der uns bereits seit Anfang des Jahres unterstützt. Dr. Kauer war zuvor bei verschiedenen renommierten Unternehmen tätig und übernimmt die Rolle als Chief Financial Officer (CFO). Außerdem möchten wir uns bei Mathias Müller und Andres Henke bedanken, die unser junges Unternehmen in einer wichtigen Phase über mehrere Monate umsichtig begleitet und stark vorangebracht haben. Andreas Henke wird Piëch daher auch weiterhin als Special Advisor des Verwaltungsratsvorsitzenden zur Verfügung stehen.

Finanzierung auf solidem Fundament – Produkt-Versprechen eingelöst

Auch Dr. Timo Kauer, der CFO von Piëch Automotive, kann von guten Fortschritten in den Finanzierungsaktivitäten berichten. Zur anstehenden Serie-B sagt Timo Kauer: „Wir haben gemeinsam mit dem Management-Team verschiedene Kernaspekte der Unternehmensentwicklung in den Fokus gestellt sowie neben der Großbank UBS auch internationale „Thought Leader“ und Berater wie STJ Advisors hinzugezogen, um uns für das Series-B Fundraising optimal zu positionieren“. Toni Piëch ergänzt: „Piëch Automotive hat damals beim Genfer Automobilsalon 2019 ein Produktversprechen abgegeben, während wir heute mit Stolz konstatieren können – wir haben geliefert! Das gesamte Fahrzeug-Konzept inklusive Antrieb und Batterie steht. Wir konnten den Investoren verdeutlichen, dass unser Konzept stimmig ist, die Meilensteine in der Produktentwicklung sauber umgesetzt werden und die Kernprozesse funktionieren. Wir setzen auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Die Fertigung des Piëch GT wird in den Hallen eines renommierten Auto-Herstellers erfolgen, wobei wir bereits im ersten Jahr eine Stückzahl von 1200 Fahrzeugen anpeilen.“

Auf einen Blick:

  • Rein elektrischer GT mit 500 Kilometern Reichweite nach WLTP
  • CCS-Schnellladen in ca. 8:00 Minuten auf 80 Prozent der Batterie-Kapazität
  • Entwicklung der Batteriezellen nun in Deutschland
  • Ladedauer an eigens entwickelter Ladestation weniger als 5 Minuten

 

Modulares Konzept ermöglicht zusätzliche Varianten – Nachhaltigkeit im Focus

Das flexible, modulare Konzept dient mit seiner Fahrzeugarchitektur als Basis weiterer Varianten: GT, Sportlimousine und SUV – diese drei Kürzel stehen für weitere Mitglieder der Baureihe. Neben dem Piëch GT soll nach und nach mit dem sportlichen Elektro-Piëch SUV und der viersitzigen Sportlimousine die Produktfamilie komplettiert werden. „Unser modulares Konzept ermöglicht uns nicht nur Freiheiten im Design, um möglichst attraktive Fahrzeuge zu entwerfen, es sind auch alle Karosserie-Formen möglich. Wir haben uns zunächst auf den zweisitzigen Sportwagen Piëch GT festgelegt. Für das nötige Volumen sorgt danach das sportliche Piëch SUV, bevor die viersitzige Piëch Sportlimousine unsere Produktpalette abrundet“, gibt Rea Stark Rajcic, Co-Founder und Creative-Director von Piëch Automotive einen Ausblick auf die Zukunft des jungen Schweizer Unternehmens.

„Wir sind nicht nur im Hinblick auf Design und Karosserie-Formen flexibel, sondern halten uns auch beim Thema Antrieb alle Optionen offen. Den Anfang machen Elektro-Fahrzeuge, aber sollte der Wasserstoff-Antrieb und die Brennstoffzelle ihren Durchbruch erreichen, können wir dank unserer modularen Fahrzeug-Architektur flexibel reagieren“, unterstreicht Toni Piëch, Co-Founder und CEO von Piëch Automotive.

Entwicklungs-Chef Klaus Schmidt ergänzt: „Nachhaltigkeit prägt unser Handeln, von der Entwicklung des voll elektrischen Antriebs und des Gesamtahrzeugs bis hin zur Produktion und dem Vertrieb. Wir müssen für zusätzliche Versionen nicht alles neu entwickeln – und unser Piëch GT ist gebaut für ein langes Autoleben.“

 

Technische Daten Piëch GT im Überblick:

Antrieb

E-Motoren (kW)................................................................... 3 × 150

Gesamtübersetzung (-)........................................................ 8.5

Direktdrehzahl bei 250 kph (1/min).................................... 16.000

Batterie (kWh)..................................................................... 75

Batterietyp.......................................................................... Li-Ion (pouch)

Ladefähigkeit....................................................................... 8.5C

Bremskuperation (g)........................................................... 0.6

 

Abmessung und Gewichte

Länge (mm)........................................................................ 4.432

Breite (mm)........................................................................ 1.991

Höhe (mm)......................................................................... 1.250

Radstand (mm)................................................................... 2.620

Gewicht (kg)....................................................................... 1.800

Verteilung VA I HA (%)........................................................ 40/60

 

Räder

VA I HA............................................................................... 255/40-20 | 295/35-20

........................................................................................... 265/35-21 | 305/30-21

 

Durchmesser (mm)............................................................ 710

 

Torsionsfähigkeit (Nm/Grad)............................................. 42.900

 

Anzahl Sitze........................................................................ 2

 

Fahrleistungen

0–100 km/h....................................................................... <3.0 s

0–200 km/h....................................................................... <9.0 s

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