ELECTRIC WOW

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Der zweite Streich

Das Rezept ist vielfach bewährt und trifft aktuell den Zeitgeist: Der chinesische Elektroautohersteller Aiways verpasst dem Crossover U5, seinem ersten Modell, einen neuen Haarschnitt und schickt ihn ab Ende 2022 auch als SUV-Coupe U6 ins Rennen. Wir haben uns das Ergebnis in Gestalt der Studie U6ion in München angeschaut.

mid

Erster Eindruck: Der zweite Streich von Aiways hat in der Seitenansicht etwas von einem Muscle-Car alter Prägung, nur ist er - die SUV-Herkunft lässt grüßen - deutlich höher ausgefallen. Die Assoziation wird von den scharfen, kontrastierenden Linien der Karosserie ausgelöst. Und vom nach hinten elegant abfallenden Panorama-Glasdach, das ihn entscheidend von seinem braveren Bruder U5 abhebt und das in einem kecken Stummelheck mündet.

Der China-Crossover trägt vorne schmale Scheinwerfer, hinten ein durchlaufendes Leuchtenband und seitlich nach unten gezogene Leuchten - etwas anderes hätten wir angesichts der derzeitig global grassierenden Design-Vorlieben auch gar nicht erwartet. Die Türen der Studie werden über etwas mühsam zu betätigende, versenkte Griffe geöffnet, innen dient dazu ein breites, orangefarbenes Band ähnlich dem Auslösegriff eines Fallschirms.

Das Lenkrad im Flugzeug-Stil muss in der Serienausführung einer geschlossenen, unten dezent abgeflachten Variante weichen. Der große Hebel auf der Mittelkonsole, der an den Schubhebel einer Jacht erinnern soll und über den die Fahrstufen eingestellt werden, schafft es dagegen tatsächlich ins Serienmodell. Das Armaturenbrett ist mit einem 7-Zoll-Instrumententablet und einem 14,6-Zoll-Multimediasystem komplett digitalisiert.

Große, gut gepolsterte Sitze hat die laut der betont hippen Präsentatoren in München mit komplett veganen Materialien ausgestattete Studie auch noch zu bieten, reichlich Bein- und vorne auch Kopffreiheit, hinten geht es für sehr große Mitfahrer über dem Scheitel ein bisschen knapper zu. Netter Gag am Rande: Statt eines Mittelplatzes bietet die Rückbank zwei aufklappbare Fächer - wer mag, kann darin seinen Gameboy und seine Drohne verstauen. Und im nicht allzu üppig dimensionierten Kofferraum der Studie ist eine Lademöglichkeit für einen E-Scooter montiert.

Die 21 Zoll großen Räder der Studie 4,75 Meter langen Studie (fünf Zentimeter mehr als beim U5) werden in der Serie 20-Zöllern weichen, das sorgt für ein bisschen mehr Reichweite. Aiways gibt selbige dank des 63 Kilowattstunden großen Akkus mit 400 Kilometern an, die Motorleistung ist mit 150 kW/204 PS und 315 Nm identisch mit der des U5.

Ein Marktstart in Deutschland gilt als sicher, in Österreich gibt es nach wie vor keine konkreten Pläne, die chinesische Marke "im großen Stil" zu importieren. Preise nennt der Hersteller aber sowieso auch für Deutschland noch nicht, doch wer angesichts des U5-Startpreises von 38.970 Euro vor Abzug von Prämien von einem Einstieg knapp über 40.000 Euro ausgeht, liegt wohl nicht sonderlich falsch. Und in dieser Summe sind dann reichlich Komfort-Zutaten und eine Phalanx an elektronischen Helfern schon inklusive. Eine Besonderheit: Laut Aiways wird es den neuen U6 zum Start exklusiv im Abo geben.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Der E-3008 bekommt einen großen Bruder

Peugeot E-5008: Sieben Passagiere auf großer Fahrt

Nach und nach trudeln große E-SUVs mit Platz für sieben Personen auf dem Markt ein. Peugeot kann dabei auf besonders hohe WLTP-Reichweiten verweisen. Und die Batterie ist sogar "Made in France".

Vollelektrischer Explorer: Nicht mit dem PHEV verwechseln!

Weltreise endet in Verkaufsstart des Ford Explorer

Zu einem Ab-Preis von 43.890 Euro verkauft der Ford-Importeur den neuen Explorer in Österreich. Dem vorausgegangen war eine 30.000-Kilometer-Reise durch 27 Länder und sechs Kontinente. Am Steuer: Lexie Alford aka Lexie Limitless, die damit einen Weltrekord aufgestellt hat.

Toyota bZ4X – im Test

Kommod unterwegs im futuristischen Look

Zwischen kantigem Äußeren und softem Wesen bewegt sich der Elektro-Crossover von Toyota. Wir fahren das 2WD-Modell mit 204 PS als Executive Style.

Musk bringt uns E-SUV mit maximaler Reichweite

Tesla Model Y: 600 Kilometer Reichweite

Von der Gigafactory in Berlin-Brandenburg nach Österreich: Das Tesla Model Y als "Maximale Reichweite mit Hinterrradantrieb" kommt auf einen Basispreis von 48.990 Euro. 14,9 kWh sollen möglich sein.

Hyundai Ioniq 5 N im Schnee quergetrieben

Wintertest: Achim Mörtl und der koreanische Elektro-Sportwagen

Die Emotion beim Autofahren ist für mich mitunter der wichtigste Faktor, um Fahrfreude zu empfinden, Fahrdynamik, Optik sowie Fahrleistungen schließen da fast nahtlos an. Und so herausragend die Fahrleistungen der meisten E-Fahrzeuge bisher waren, in Sachen Emotion war man meist in den Kinderschuhen stecken geblieben. Da schafft Hyundai mit dem Ioniq 5 N eine erste löbliche Ausnahme!

Smart #1 Brabus im Test

Smart #1: Sein oder nicht Klein

Der Markenname blieb unverändert, sonst hat der neue Smart mit den bisherigen so ziemlich genau nichts gemeinsam. Das ist aber teilweise auch richtig gut, wie wir im Brabus-Modell herausfahren konnten.