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Ariel bringt 1200-PS-Elektromonster
Ariel Motor Company

Ein Hypercar, dass sich gewaschen hat

Hipercar nennen die Südengländer von Ariel ihren neuesten Wurf, dessen Räder von je einem Elektromotor angetrieben werden. Mit dem Gewicht des Ariel Atom kann er also nicht mithalten

Mag. Severin Karl

Im Jahr 2000 schockte die Crew aus der beschaulichen Grafschaft Somerset mit dem radikalen Ariel Atom, der – ähnlich einem KTM X-Bow – einzig dem Fahrspaß dienen sollte. Je nach Variante waren 1,6 bis 3,0 Liter große Benziner an Bord, was das Leergewicht niedrig und die Fahrleistungen spaßig hielt. Ein Atom, der in 5,5 Sekunden auf 100 km/h sprintete, war die lahmste Krücke des Hauses (mit Rover-Motor). Mit den späteren Honda-Motoren sanken die Beschleunigungswerte immer mehr, bis der Kompressor-V8 von RS Developments einen 2,3er-Wert aufstellte.

Aber: Benziner. Heute: Naja, die Toleranz für solche Vehikel sinkt. Wie sieht also die Elektrozukunft der Ariel Motor Company aus?

Sie kommt in Gestalt des Hipercar, das sich nur deshalb so komisch schreibt, weil es eigentlich HIPERCAR heißt, also eine Abkürzung ist. High Performance Carbon Reduction ist deren Auflösung, denn "zero emissions" wird jetzt in einem Atemzug mit den anderen, von der Marke gewohnten, Zielen genannt. "Extreme performance, light weight, agility and usability" heißt es hier, wobei wir bei der letzten Nennung schmunzeln müssen. Denn usability kann sowohl Benutzerfreundlichkeit heißen (soll sein), aber auch Brauchbarkeit. Und brauchen tut eigentlich niemand einen Ariel. Nice joke!

Bei Bedarf: Sprint in unter 2 Sekunden
Zurück zum Wesentlichen, wir haben im Vorspann das Gewicht der bisherigen Ariel-Fahrzeuge angesprochen. Mit 1500 Kilogramm ist der Neue im Portfolio natürlich ein schwerer Brocken, aber von Elektrofahrzeugen ist man das ja gewohnt. Immerhin gibt es gleich vier Elektromotoren, die das HIPERCAR davonschießen lassen, an jedem Rad einer. Insgesamt 1800 Nm werden freigesetzt und die Beschleunigung kann sich sehen lassen: 2,09 Sekunden vergehen bis 60 mph, was in etwa den sonst zitierten 100 km/h entspricht. Sorry für die kleine Unschärfe, bessere Daten liegen uns bis jetzt nicht vor. Ariel spricht noch von "full torque vectoring", das die Zeiten noch verbesseren könnte: Unter 2 Sekunden sollen möglich sein.

Warum ist noch nix fix? Nun ja, derzeit handelt es sich um einen voll funktionsfähigen Prototypen, Ariel spricht von einer künftigen Produktion in geringer Anzahl. Was bei den erwähnten Optionen (es gibt nur eine...) hervorsticht: die Leichtgewicht-Turbine als Range Extender. Mit knapp 240 Kilometern nach WLTP reicht die 62-kWh-Batterie (netto) dennoch für die Funfahrt am Wochenende. Neben dem Allradmonster bietet Ariel auch eine 2WD-Version an, hier verrichten nur 590 Pferdchen ihren Dienst.

Reservierungen werden schon angenommen: Ariel_Motor_Company

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