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Der Brave wird mutig, bleibt praktisch

Der neue Kia Niro kommt in zweiter Generation ausschließlich elektrifiziert, es wird ihn als Hybrid, Plug-in-Hybrid und als rein elektrische EV Version geben. Wir konnten uns bei Kia Europe in Frankfurt den elektrischen Crossover bereits im Detail ansehen; und hatten die Videokameras dabei.

2016 kam der erste Kia Niro auf den Markt und schrieb fortan seine ganz eigene, kleine Erfolgsgeschichte. Mit seinem recht "biederen" Styling, aber hohem Praxisnutzen, vor allem aber dann ab 2018 mit seinen elektrifizierten Antrieben, mauserte er sich nach Ceed und Sportage zum dritterfolgreichsten Modell der Südkoreaner. Nun, ab Mitte 2022, kommt seine zweite Generation auf den Markt - nur noch elektrifiziert, aber deutlich mutiger gezeichnet, ohne dabei Alltagsnutzen einzubüßen.

Schon auf den ersten Blick fällt auf: Größer ist er geworden, der Niro. 65 mm länger, 10 mm höher und 20 mm breiter nämlich. Der Radstand wuchs dabei ebenfalls; um 20 mm auf insgesamt 2,64 Meter nämlich. Damit ist der Niro jetzt ca. so lang wie ein Volvo XC40 und überragt einen Mazda MX-30 um immerhin 25 mm. Er steht auf 17-Zöllern mit Reichweiten-optimierten, also besonders windschlüpfigen Felgen. Apropos Wind: Das Zierelement auf der C-Säule des Niro kann nicht nur je nach Lackierung in unterschiedlichen Farben geordert werden, sondern erfüllt auch einen aerodynamischen Zweck. Dahinter versteckt sich ein "Windtunnel", der die Verwirbellungen hinterm Auto reduzieren soll und den Wagen so eben besser durch den Wind gleiten lässt. Clever.

Folgerichtig ist auch Front sehr clean gehalten und vermittelt durchaus eine gewisse Sportlichkeit, vor allem genährt durch die Kia-typische "Tiger-Nose", die sich jetzt bis über die Windschutzscheibe zieht. Damit der Wagen auch Nachts noch unverwechselbar bleibt, zeichneten die Designer ihm außerdem recht charakterstarke Voll-LED Tagfahrlichter in "Heartbeat"-Signatur ins Gesicht. Ein Muster, das sich übrigens auch in den Außenspiegeln und an den unteren Reflektoren im Heck wiederfindet. Unter der Motorhaube wiederum fanden die Ingenieure immerhin Platz für einen kleinen 15 Liter Frunk - zumindest genug, um zum Beispiel bequem alle Ladekabel und Adapter zu verstauen.

Den Ladeanschluss hat Kia vorne in Fahrzeugmitte verbaut und beleuchtet - wer eine enge Garage mit Wallbox sein Eigen nennt, wird das sicherlich gutheißen. Auch einen Adapter von Fahrzeugladeanschluss auf Steckdose gibt es, um unterwegs ein elektrisches Gerät mit bis zu 3 kW laden zu können. Zum Beispiel ein E-Bike, das mit der optionalen Anhängerkupplung plus Halterung transportiert werden kann. Bis zu 750 Kilogramm darf ein gebremster Anhänger hier schwer sein.

Der Elektromotor leistet im Niro EV bekannte 150 kW/204 PS, die Batterie fasst ebenso vertraute 64,8 kWh. Just diese Ausstattung war auch bisher schon verfügbar; das kleinere Akku-Paket, das es bis dato noch zu ordern gab, flog indes aus den Prospekten. Ebenso altbekannt ist dementsprechend das Maximaldrehmoment von 255 Nm, das an die Vorderachse abgegeben wird und so einen 0-100-Sprint in 7,8 Sekunden ermöglicht. Bei 167 km/h stoppt dann der Tacho, ab hier wird abgeregelt. Nach WLTP-Messung (kombiniert) beträgt die Reichweite bis zu 463 Kilometer. Geladen werden kann an der Wallbox mit 11 kW in 6:20 Stunden oder mit bis zu 100 kW an einer Schnellladesäule. Dann dauert das Laden von 10 bis 80 Prozent 43 Minuten.

Im Cockpit wartet ein großes Panorama-Display mit zwei 10,25 Zoll Bildschirmen und dem bereits aus EV6 oder Sportage bekanntem Infotainment-System, das beizeiten etwas verschachtelt wirkt, sich alles in allem aber gut bedienen lässt. Vor allem auch, weil Kia auch dem Niro die variable, also umschaltbare, Bedienleiste unter dem Display spendiert über die wahlweise die Klimatisierung oder das Infotainment gesteuert bzw. dadurch navigiert werden kann. Auch ein 10 Zoll (25,4 cm) großes Head-up-Display darf bei so viel Technik natürlich nicht fehlen. Einzig 360°-Kameras fürs Einparken sind auch um alles Geld der Welt bei uns nicht zu bekommen.

Im Innenraum finden sich viele recycelte Materialien an Dachhimmel, Teppich und Teilen der Sitze - hier wird nachhaltig produziert. Der Kofferraum ist recht flexibel, man kann den Ladeboden in zwei Stufen verstellen und hat dann darunter noch etwas Stauraum. Die Kofferraumabdeckung ist eine Spann-Stoff-Abdeckung, die sich wie ein Pop-Up Zelt bei Nichtbenutzung zusammenklappen und einfach verstauen lässt - man kann diese auch als zusätzlichen Sonnenschutz nutzen, passt nämlich genau in die Heckscheibe.

Für Österreich sind die Preise zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ganz final. Zumindest nicht für Hybrid und PHEV. Macht aber nichts, 80-90 Prozent aller Kunden werden sich laut Kia Österreich ohnehin für den Elektro-Niro entscheiden. Und dieser startet sodann bei 43.690 Euro vor Abzug aller Förderungen. In diesem Basispreis, die passende Ausstattungslinie heißt "Titan", ist immerhin bereits eine Klima-Automatik, ein adaptiver Tempomat und einer der zwei 10,25 Zoll Screens enthalten - der hinterm Lenkrad nämlich. Wer die Fahnenstange weiter hinaufklettert, passiert erst die Silber-Ausstattungslinie (46.840,-), dann Gold (49.140,-) und erreicht mitsamt dreier Extra-Pakete bei 53.240 Euro deren Ende. Dort warten dann nebst aller möglicher Fahrassistenzsysteme auch das zu sehende Panorama-Dach, belüft- und beheizbare Kunstledersitze vorn sowie Sitzheizung hinten, kabelloses Handyladen, volle Onlineanbindung, LED-Scheinwerfer, ein fettes Soundsystem und noch so viel mehr; typische Kia-Ausstattung eben.

Für Deutschland gilt: Der Kia Niro Hybrid wird ab 30.690 Euro den Besitzer wechseln, der Plug-in-Hybrid startet ab 36.690 Euro und für 39.990 Euro ist der EV zu haben.

Da wie dort ist der Kia Niro EV ab Juli 2022 beim Händler erhältlich und ab sofort bestellbar. Außerdem erwähnenswert: Kia-typisch gibt es eine 7-jährige Garantie, auch auf die Batterie.

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