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BEÖ fordert Abrechnung nach Kilowattstunden
BEÖ

Intransparente Tarife sehe man nicht

Der BEÖ-Vorsitzende Andreas Reinhardt spricht über öffentliches Laden, eichrechtkonforme Ladestationen und den Wunsch nach einer Abrechnung nach Leistung. Einen intransparenten Tarifdschungel sieht er aber nicht.

Die elf BEÖ-Mitglieder, kommunale oder Landesenergieversorger, betreiben zwei Drittel der rund 9.500 öffentlichen Ladepunkte, nämlich 6.200, die von den Kunden vertraglich auch wechselseitig genutzt werden können. Dieses Netz an Stromtankstellen wächst ziemlich parallel mit dem Bestand an Elektroautos“, so Andreas Reinhardt, Vorsitzender des Bundesverband Elektromobilität Österreich, zur APA. Derzeit seien es 7,3 E-Autos pro öffentlicher Ladestelle. Österreich liege beim Hochfahren des Marktes etwa sieben Jahre hinter Norwegen, dem Land mit dem höchsten Wasserkraftstrom-Anteil in Europa. Ende Oktober gab es in Österreich 70.184 reine E-Autos, rund 1,4 Prozent des Pkw-Bestands. Ende 2020 waren es erst knapp 44.500, gut doppelt so viele wie im Jahr 2018. Ein erheblicher Teil der E-Auto-Neuzulassungen entfällt freilich noch auf Firmenwagen oder Kraftfahrzeuge von Gebietskörperschaften.

Wunsch nach kWh-Abrechnung
Den Wunsch von E-Auto-Fahrern nach einer Abrechnung nach Leistung, also nach kWh, versteht man: „Es gibt ein klares Bekenntnis der BEÖ-Mitglieder, dass wir den Kundenwunsch nach kWh-Abrechnungen unterstützen wollen.” Ein völliges Abgehen
von einer Zeitkomponente hält man nicht für zielführend, weil dann mehr als heute Stromtankstellen als Parkmöglichkeit verwendet werden könnten. „Da fliegt dann jemand für mehrere Tage ins Ausland, stellt sein Auto am Flughafen bei einer E-Ladestation ab und spart sich 120 Euro Parkgebühr”, so das Argument.

Intransparente Tarife sieht der BEÖ nicht
Dass die Tarife selbst intransparent seien, wie dies Arbeiterkammer (AK), Autofahrerklubs oder der Energieregulator E-Control kritisiert haben, sieht der BEÖ-Vorsitzende nicht. Für die meisten E-Mobilisten sei der Tarif ohnedies klar, weil 90 Prozent und mehr daheim oder am Firmenparkplatz laden würden. Und bei dem kleinen Teil der Kunden, etwa ein Zehntel, die „öffentlich” tanken, habe wiederum nur ein geringer Teil keinen Vertrag mit einem Stromanbieter. Wenn man mit einer Ladekarte bei einer der rund 6.200 BEÖ-Ladepunkte Strom beziehe, wisse man im Verhältnis zu Benzin ziemlich genau, was ein Ladevorgang koste. Dass die Preise fürs Stromtanken vielfach stark auseinander klaffen, sei aber wohl auch „ein Indiz für einen entstehenden Markt”, meint der BEÖ-Vertreter. Viele würden auf diesen Markt aufspringen, da bestehe natürlich die Gefahr, dass der Kunde etwas auf der Strecke bleibe. Reinhardt: „Wir unterstützen eine solche Branchenuntersuchung durch
die Bundeswettbewerbsbehörde.”

Private Ladestation entscheidend
Bewegung ortet Reinhardt mittlerweile bei Wohnbauträgern, die bereit sind, ihren Wohnhäuserbestand mit E-Ladestationen nachzurüsten und diese nicht nur im Neubau vorsehen. Das sei nämlich „ein entscheidender Punkt für den Erfolg der Elektromobilität, weil nur ein Teil der Österreicher die Verfügung über die eigene Garage hat”. Man komme jetzt in eine Marktphase, bei der es auch Richtung Mietwohnungsbestand in die Breite gehen könne. Ein von der Linz AG von 2019 bis 2021 umgesetztes Projekt habe gezeigt, dass eine Nachrüstung technisch einfach sei, der Hausbestand dort sei elf Jahre alt. Die Teilnehmer hätten sich nicht gegenseitig den Strom ausgeknipst und trotz eingebautem Lastmanagement nichts von einer über die Nacht verteilten Leistung bemerkt. Die Mieter in 106 Wohnungen hätten für die Testphase von sechs Monaten 51 E-Autos erhalten, dafür aber ihren Benziner oder Diesel während dieser Zeit stehen lassen müssen.

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