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Österreichpremiere Citroën Oli a.k.a. all-ë

Seinem Ruf als nahbare Marke für Jedermann wird Citroën mit dem Showcar Oli gerecht. Der besonders leichte Franzose gilt als optimistischer Ansatz für die Zukunft.

Mag. Severin Karl

Derzeit existiert nur ein Exemplar des Eyecatchers Oli. Das weiß-rot-schwarze Showcar hat bei der Österreichpremiere in Wien deshalb einen Aufpasser auf die Seite gestellt bekommen. Keinen bärigen Security-Mann mit bösem Blick, sondern ein Mitglied des Designteams aus Paris, Typ "älterer Filmfranzose", also mit etwas schütterem Haar, leicht verträumtem Blick und eher legerem Outfit. Zu förmlich muss man bei einem Auto für alle doch nicht auftreten!

Ökobilanz im Mittelpunkt

Genau, da sind wir schon bei der Essenz des Citroën Oli angekommen: "Citroën wird weiterhin für alle leistbar und zugänglich sein", unterstreicht Stephanie Haider, Markenleiterin in Österreich, in ihrer Präsentation. Gerade bei der Elektromobilität ist das bisher nicht gerade selbstverständlich, es dominieren rollende Zweieinhalbtonner (durchaus auch mit noch mehr Gewicht) die E-Szene. Wieviel der Oli, bzw. ein darauf basierendes Serienfahrzeug, einmal kosten wird, ist noch nicht klar. Da muss Citroën den Worten Preisschilder folgen lassen. Doch der Ansatz ist auf jeden Fall vielversprechend, denn: Oli – übersetzt als all-ë, also E-Mobilität für alle – wiegt nur etwa 1.000 Kilogramm und benötigt daher keine schweren Batterien für ansprechende Reichweite. Mit einem Verbrauch von 10 kWh im Schnitt sollen 400 Kilometer möglich sein. Mehr als respektabel für ein 3,7 Meter langes Citycar.

110 km/h wurden dem Oli als Toptempo einprogrammiert und wenn die 40-kWh-Batterie einmal schlapp macht, dauert es nur 23 Minuten, um sie von 20 auf 80 Prozent zu laden. Bei einem Ausflug kann der Saft aber auch weitergegeben werden: Dank Vehicle-to-Load-Fähigkeit (V2L) können Elektrogeräte mit Strom versorgt werden (Steckdosenleistung: 3,6 kW).

Nun aber zur Ökobilanz, dem Topthema des Oli. Verwendet werden Leichtbau- und Recycling-Materialien und bei diesen gilt "nur so viel wie nötig" als Grundsatz. Ein Blick auf die Sitze verdeutlicht das extrem: Die luftigen Dinger kann man als 80 Prozent eines regulären Autositzes bezeichnen, sie bestehen auch nur aus drei Teilen. Weniger Komplexität, mehr intelligenter Komponenteneinsatz heißt es auch bei den Türen, die auf beiden Seiten identisch sind – wir erinnern und an den Citroën Ami –, nur halt unterschiedlich montiert. Mitgedacht wurde zudem beim Klima im Auto, so soll etwa die besonders steil stehende Frontscheibe den Sonneneinfall reduzieren und auch die luftigen Sitze sollen lange Fahrten angenehmer machen.

Ladefläche und Kofferraum

Wie ein kleiner Pick-up bietet der Oli eine Ladefläche hinten, darunter aber auch einen Kofferraum. Vorne gibt es einen Funk (vorderer Kofferraum) mit zwei abgedeckten Ablagen: Eine für das Ladekabel, eine für Gepäck. So macht das Kabel, das beim Aufladen ja auch im Regen auf der Straße liegt, nicht das edle Handtascherl dreckig.

Ist einmal mehr zu transportieren, zeigt sich die Vielfältigkeit des Konzepts: Die Kopfstützen der Rücksitze klappen ins Dach, sind also nicht im Weg wie gewöhnlich, und die Rücksitze legen sich flach um. So wird die ladefläche von 679 auf 1.050 Millimeter Länge vergrößert. Je nachdem ob man Ladehöhe braucht oder sperriges und fragiles Transportgut trennen will, kann eine Abdeckung angebracht oder entfernt werden. Der Kofferraum, zum sicheren Verwahren von Gepäck ist dann 330 Millimeter hoch. Der Laderaum bietet Schienen, an denen Haken oder Zubehör befestigt werden kann.

Über den Oli ließe sich noch viel sagen, wir halten uns aber kurz: Beim Infotainment heißt es "bring your own device", somit kümmert sich das eigene Smartphone um Unterhaltung an Bord un die Navigation per App. Essenziell für das Fahrzeug sind zudem die wabenförmigen Strukturen, die geringes Gewicht und hohe Festigkeit vereinen. Tatsächlich steckt recycelte Wellpappe zwischen Glasfaser-Verstärkungsplatten, zu finden etwa beim Dach oder der flachen Motorhaube. Wer schon einmal auf sein Auto gestiegen ist, weiß: Normale Stahldächer mögen es gar nicht, wenn Erwachsene drauf "herumtanzen". Beim Oli ist das kein Problem, er ist sogar dafür ausgelegt. Stephanie Haider beweist es flugs und setzt sich auf das lustige Showcar mit dem neuen Markenlogo, siehe unten. Jetzt sind wir aber gespannt, wann aus dem Einzelstück die neue Ente wird, die unsere Straßen bevölkert.

Ein YouTube-Short zum Wienbesuch des Oli haben wir für euch natürlich auch noch!

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