Auch Batterien sind ein Verschleißteil | 21.01.2023
Batteriedaten: Auswertung über die Cloud
In Berlin setzt man auf den Großeinsatz von Elektrobussen im ÖPNV. Deren Batterien sollen mittels spezieller Software kontinuierlich diagnostiziert werden, im Notfall werden selbstständig Warnungen ausgeschickt.
Mag. Severin Karl
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben einen konkreten Plan, wenn es um die Transformation hin zur Elektromobilität geht: Bis 2030 sollen die Fahrgäste nur noch in E-Bussen über die Straßen Berlins chauffiert werden. Damit es dabei zu keinen unerwarteten Überraschungen kommt, sammelt man in der deutschen Metropole schon heute bereits fleißig Erfahrungen mit der Überwachung der Stromspeicher der Fahrzeuge.
Jeder Ausfall ist ein Imageschaden
Als Partner dafür hat man sich Volytica Diagnostics ins Boot geholt. Der deutsche Softwareanbieter für Batteriediagnostik kümmert sich um die Überwachung der Elektrobusbatterien mittels cloud-basierter Auswertung von Batteriedaten. So sollen nicht nur Ausfälle verhindert werden – egal wodurch sind Ausfälle immer mit Chaos für die Gäste und Imageschaden für die Verkehrsbetriebe verbunden –, auch eine hohe Verfügbarkeit der Busse wird gewähleistet und zudem wird die Lebensdauer der Batterien verbessert.
Bei der Überwachung können Anomalien vorhergesehen, notwendige Wartungsarbeiten geplant und der Verschleiß kontrolliert werden, um einen reibungslosen und sicheren Betrieb des öffentlichen Verkehrs sicherzustellen. Rund eine Million Menschen werden täglich mit den BVG durch die deutsche Hauptstadt befördert.
Bisher fehlte die systematische Auswertung
„Batterien sind die Treiber der Mobilitätswende, doch gleichzeitig auch ein Verschleißteil, das mittels zentralem Flotten- und Wartungsmanagement überwacht werden muss. Wir haben mehr als zehn Jahre in Forschung und Entwicklung investiert, eine solche optimale Überwachung rein auf Sensordaten aufzusetzen, die ohnehin von den Batteriesystemen ermittelt und an die Leitstellen übertragen werden – deren unschätzbarer Wert mangels systematischer Auswertung jedoch heute praktisch ungenutzt bleibt. Um hier einen Mehrwert für die Transformation des Verkehrssektors zu schaffen, führen wir diese Daten in unserer hochskalierbaren Plattform zusammen, werten Sie aus und können so gezielt und frühzeitig Auffälligkeiten und Anomalien erkennen sowie den Verschleiß positiv beeinflussen. Das flankiert nicht nur die Zuverlässigkeit der BVG-Fahrzeuge, sondern schafft in der breiten Masse stärkeres Vertrauen in die E-Mobilität und macht sie, ganz einfach, wirtschaftlicher“, so Claudius Jehle, Geschäftsführer der Volytica Diagnostics GmbH.
Als Leuchtturmprojekt soll es anderen Unternehmern, vom Leasingunternehmen bis zum Flottenbetreiber, signalisieren, was Volytica drauf hat. "Wir sind davon überzeugt, dass eine transparente Nutzung und Auswertung von Batteriedaten zukünftig einen massiven Einfluss auf die Verbreitung und die Zuverlässigkeit der E-Mobilität im Allgemeinen haben wird“, so Jehle.
Gearbeitet wird mit cloudbasierter Software, die kontinuierlich Daten auswertet. So wird in Verbindung mit einer kontinuierlichen Sicherheitsüberwachung der klassische Brandschutz durch präventive Maßnahmen ergänzt. Bevor eine gefährliche Batterieleistung kritisch wird, kann die Software bereits eine Warnung aussenden. Darüber hinaus kann sie ohne zusätzliche Hardware in jede Anwendung integriert werden.