A6 e-tron ab September bestellbar | 05.08.2024
Als Sportback, als Avant und mit über 700 Kilometer Reichweite
Den Beginn macht der S6 e-tron quattro in beiden Karosserievarianten, später folgen zahmere Varianten. Immer an Bord ist die 800-Volt-Technik für teilweise 310 Mehrkilometer bei einem 10-Minuten-Ladestopp.
Mag. Severin Karl
Mit dem A6 e-tron concept machte uns Audi auf der Auto Messe Shanghai 2021 den Mund wässrig, den Bericht zur Studie könnt ihr hier nachlesen. Nun rückt die Markteinführung näher und der neue A6 wird gleich in zwei Karosserieformen auf unsere Straßen gebracht: Als klassischer Kombi namens Avant und als Sportback mit großer Heckklappe. Eine gewöhnliche Limousine findet sich nicht mehr im Programm.
Die Vorzüge der Premium Platform Electric
Nachdem der A6 e-tron auf der PPE (Premium Platform Electric) basiert, verspricht er, ein ganz schön tolles Elektroauto zu werden. Einerseits geht es hier um Performance – wie man es von einem großen Audi sowieso nicht anders erwarten würde. Andererseits geht es um die Elektroauto-Attribute Reichweite, Effizienz und Laden. Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender der Audi AG, stolz: „Sein markantes Design ermöglicht die beste Aerodynamik im Portfolio und damit eine höhere Effizienz. Er wird durch die hohe Reichweite von deutlich über 700 Kilometern und herausragende Fahrdynamik für E-Mobilität begeistern.“
Konkret bietet die PPE eine neu entwickelte Lithium-Ionen-Batterie aus zwölf Modulen und 180 prismatischen Zellen mit einer Nettokapazität von 94,9 kWh und eine 800-Volt-Technik, die für maximale DC-Ladeleistungen von 270 kW taugt. Am HPC-Charger mit enstprechender Auslegung sind 310 Kilometer Reichweitenplus in zehn Minuten Ladepause erreicht. Diese Berechnung beruht auf dem A6 Sportback e-tron, der Dank seiner strömungsgünstigen Karosserie einen größeren Bewegungs-Radius bietet als der Avant.
Die genauen Angaben: Im A6 Sportback e-tron sollen 711 Kilometer drin sein, im Avant 678 Kilometer. Beim stärkeren S6 Sportback e-tron spricht Audi von 670 Kilometern, während der Avant mit 640 Kilometern ebenso alltagstauglich bleibt.
Der S6 e-tron bietet 370 kW und macht den Anfang
Wenn der neue Deutsche bald zu bestellen ist, kann man vorerst nur zu den beiden S6-Versionen greifen. Sie bieten 370 kW Leistung, bei Aktivierung der Launch Control sogar 405 kW, während das Grundmodell 270 kW Leistung aus dem Elektromotor schüttelt. S6 heißt immer Allrad, also quattro.
Wer sich bereits Gedanken über eine Wallbox macht: Mehr als 11 kW AC sind vorerst nicht drin, die 22-kW-AC-Lademöglichkeit soll nachgereicht werden, meint Audi. Zum DC-Aufladen gibt es aber noch schöne Hintergrundinfos: Durch das "Bankladen" werden die tollen Zeiten ermöglicht. Heißt, dass der A6 (bzw. S6) e-tron die 800-V-Batterie in zwei 400-V-Bänke teilt, wenn die DC-Säule nur 400-Volt-Technik bietet. Die beiden Bänke werden dann parallel mit 135 kW geladen – lässig! Und auch mit der Rekuperation wird die Batterie schneller wieder voll als gewohnt, denn bis 220 kW Rekuperationsleistungen sind nun möglich. Wer möglichst effizient unterwegs sein will, kann rund 95 Prozent der im Alltag anfallenden Bremsmanöver allein mit dieser Form der Verzögerung absolvieren. Mit der Fahrstufe "B" gibt es übrigens die höchste Verzögerung, einen echten One-Pedal-Modus finden wir aber nicht vor.
Und sonst so?
Klar, die Fahrerassistenzsysteme wurden aufgewertet. Neu dabei ist der Adaptive Fahrassistent plus, der Kartendaten und Schwarmdaten aus der Cloud nutzt, um den Fahrer noch feinfühliger beim Beschleunigen, Bremsen, bei der Spurführung und mehr zu unterstützen. Optional gibt es die adaptive air suspension – eine Luftfederung samt geregelter Dämpfung mit extragroßer Spreizung zwischen Dynamik- und Relax-Fahrten. Soll es extraeffizient sein, wird die Karosserie um 20 Millimeter (maximal, je nach Tempo) abgesenkt, um den A6 noch einmal besser durch den Wind schlüpfen zu lassen.
ChatGPT findet Einzug! Bis es jedoch aktiviert wird, reicht der normale Sprachassistent. Erst, wenn dieser nicht mehr weiter weiß, wird die KI von Microsoft gefragt – was aber alles im Hintergrund geschieht. Am Steuer merkt man nicht, wer denn nun die Antwort gibt.
Und für supertollen Sound gibt es nun Kopftstützenboxen, die im Premium Sound System von Bang & Olufsen inkludiert sind. Ob Ludovico Einaudi oder RAF Camora aus den 20 Lautsprechern, versorgt von einem 830-Watt-Verstärker, tönt, ist ganz Geschmackssache. Wer es sich aller leisten kann, ist noch offen, denn die Preise werden erst noch bekannt gegeben.