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Formel 1: News

„Es könnte unser Jahr werden“

Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Toto Wolff gehen mit breiter Brust in die neue Saison. Erstmals nimmt Mercedes vor dem Auftaktrennen die Favoritenrolle ein.

2014 genießt Mercedes erstmals das Privileg, als Favorit zum Saisonauftakt nach Melbourne zu reisen - dafür haben die überzeugenden Leistungen bei den vorsaisonalen Testfahrten gesorgt. Zwar standen die Silberpfeile bei der finalen Runde in Bahrain nicht mehr ganz oben auf dem Zeitentableau, kein anderes Team brachte jedoch über die zwölf Testtage hinweg eine derartige Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit an den Tag. Somit regiert im silbernen Lager verständlicherweise der Optimismus.

"Ich freue mich jedes Jahr auf den Saisonauftakt", gibt Nico Rosberg zu, der in diesem Jahr um den Titel kämpfen will. "Melbourne ist eine fantastische Stadt, und Australien ein rundum aufregendes Land. Die Fans sind unglaublich freundlich und locker." Doch nicht nur auf den Motorsport freut sich der Deutsche: "Das Essen ist ebenfalls super!" Ein Rezept gegen die Zeitverschiebung hat er ebenfalls in petto: "Ich reise immer eine Woche vorher an, um den Jetlag in den Griff zu bekommen."

Besonderen Reiz bietet das Überholen auf dem Albert Park Circuit, das sich als ziemlich knifflig erweist. "Aber es gibt dieses Jahr bestimmt mehr Möglichkeiten durch die Zusatzleistung der beiden Elektromotoren", erklärt Rosberg. "Man hat 33,3 Sekunden pro Runde 163 Zusatz-PS zur Verfügung. Damit kann man spielen. Die beste Überholstelle ist die Kurve am Ende der Zielgeraden - dort kann man einige tolle Überholmanöver zeigen. In Kurve 1 setzt man den Vordermann unter Druck, in Kurve 3 schließt man das Manöver dann ab."

Die meiste Kraft schöpft Rosberg aber nicht zuletzt aus den positiven Testerkenntnissen: "Unser Wintertestprogramm verlief insgesamt besser als erwartet. Aber erst beim ersten Grand Prix des Jahres werden wir sehen, wie gut wir im Vergleich zu unserer Konkurrenz wirklich aufgestellt sind. Denn die Wintertests sind nie ganz aussagekräftig, ganz besonders angesichts der neuen Regeln in diesem Jahr."

Auch Teamkollege Lewis Hamilton kann es kaum erwarten: "Ich bin gespannt auf die neue Saison, aber nicht nur aus Fahrersicht, sondern auch als Fan. Als solcher möchte man im gesamten Feld Überholmanöver sehen, man wünscht sich verschiedene Sieger und eine Titelentscheidung im letzten Rennen. Ich hoffe, dass wir dank der Regeländerungen in diesem Jahr all dies erleben werden", orakelt der Brite.

Auch Hamilton glaubt fest an das eigene Potenzial: "Unser Team ist so gut es geht auf Melbourne vorbereitet, und ich bin heißer denn je. Angesichts der vielen Veränderungen in der Formel 1 und all der harten Arbeit, die hinter unserem Team liegt, glaube ich, dass dies unser Jahr werden könnte, um zu zeigen, was wir wirklich können." Natürlich wolle der 29-Jährige die Konkurrenz nicht unterschätzen, dennoch habe er das Gefühl, alle Werkzeuge zu besitzen, um erfolgreich zu sein.

Besonders der Kurs in Melbourne hat es Hamilton angetan: "Ich liebe den Albert Park. Die Strecke fordert die Fahrer richtig. Sie ist zur einen Hälfte ein Straßenkurs und zur anderen eine Rennstrecke. Die Streckenoberfläche weist sehr viele Bodenwellen auf, was den Reifen ordentlich zusetzt." Auch das Wetter sei ein wichtiger Einflussfaktor: "An einem Tag kann es sengend heiß sein, am nächsten fürchterlich kalt. Hier kann es an einem Tag vier Jahreszeiten geben!" Besonders vor der ersten Kurve hat der Mercedes-Pilot Respekt: "Gemeinsam mit dem zusätzlichen Adrenalin des ersten Rennstarts einer neuen Saison kam es in den vergangenen Jahren zu vielen dramatischen Szenen dort."

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zeigt sich gut eine Woche vor Saisonstart voller Stolz auf sein Team: "Die Umsetzung des neuen Reglements war eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten. Das Team hat mit Volldampf daran gearbeitet, das Auto auf den Stand zu bringen, auf dem wir nun zum ersten Rennen nach Melbourne reisen." Natürlich gelte immer noch die Regel, dass das schnellste Auto mit dem schnellsten Fahrer gewinnen wird, trotzdem werde in diesem Jahr auch die Zuverlässigkeit eine Schlüsselrolle einnehmen, so der Österreicher.

"Unser Ziel ist es, beide Autos in der bestmöglichen Position ins Ziel zu bringen", betont Wolff. "Beim ersten Rennen dieser neuen Formel-1-Ära steht der ultimative Realitätscheck bevor. Jeder möchte nur noch auf die Strecke gehen und erfahren, wo wir stehen." Dass die Erwartungen vor dem Auftakt hoch sind, weiß der Sportchef nur zu gut - intern ebenso wie extern. Trotzdem ist das noch längst keine Garantie: "Mit Blick auf unser Gesamtpaket sind wir noch nicht ganz da, wo wir sein möchten."

Indes glaubt Wolff, dass die Fans von den neuen Autos positiv überrascht sein werden: "Vom Sound, von den Geschwindigkeiten und auch von den Rundenzeiten. Dies ist absolute Spitzentechnologie und genau darum geht es in der Formel 1." Ob Mercedes nach Jerez und Bahrain auch am 16. März im Albert Park das Maß der Dinge ist, wird sich schon bald zeigen. Die Voraussetzungen für Rosberg und Hamilton scheinen jedoch besser denn je.

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