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Formel 1: News

„Ich weiß, ich weiß, ich weiß“

Die Regelung, dass beim letzten F1-Rennen der Saison doppelte Punkte vergeben werden, sorgt für Unmut im Fahrerlager. Ecclestone gibt nun Ferrari die Schuld.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone musste zuletzt viel Kritik über sich ergehen lassen. Auslöser: die Reglementänderung, die der 83-Jährige durchsetzte, wonach es beim Saisonfinale in Abu Dhabi nun doppelte WM-Punkte gibt. Dies würde die gesamte Saison entwerten, außerdem gäbe es keinen Grund, warum das Rennen auf dem Yas Marina Circuit plötzlich mehr Wert hat als zum Beispiel der Klassiker von Monte Carlo, lauteten die Kritikpunkte.

Zudem haftet der Änderung der Schatten des Geldes an: Ecclestone kann von den Verantwortlichen in Abu Dhabi nun eine deutlich höhere Lizenzgebühr verlangen als in der Vergangenheit - dabei war der Yas Marina Circuit diesbezüglich bereits in der Vergangenheit Spitzenreiter.

Nun schiebt Ecclestone die Schuld für die umstrittene Regeländerung Ferrari in die Schuhe. Der Formel-1-Zampano schildert gegenüber City AM ein Gespräch mit Ferrari-Boss Luca di Montezemolo, der die Änderung im Nachhinein als "zu künstlich" kritisierte.

Dieser soll laut Ecclestone "eigentlich nicht gegen die doppelten Punkte" gewesen sein: "Ich habe zu ihm gesagt: 'Darf ich dir mal was sagen: Es ist ganz einfach, warum wir das jetzt haben. Es liegt daran, dass ihr nicht in Form seid.' Ich habe gesagt: 'Wenn ihr dort wärt, wo ihr sein solltet, dann gäbe es keinen Anlass dafür'. Und er sagte: 'Ich weiß, ich weiß, ich weiß'."

Das erinnert an die Vergangenheit: Bereits in Michael Schumachers Erfolgsära gab es zahlreiche Reglementänderungen, die neben dem Qualifyingformat auch das Punktesystem betrafen: 2003 war eingeführt worden, dass der Zweitplatzierte nicht mehr sechs, sondern acht Punkte kassiert. Eine Reaktion auf die Soloshows des Ferrari-Stars, der 2002 bereits zu Saisonmitte seinen Titel sicherstellte.

Hätte es schon in der Vergangenheit beim Saisonfinale doppelte WM-Punkte gegeben, dann würde die Formel-1-Statistik heute anders aussehen. Schumacher hätte 2003 nicht die WM-Krone geholt, sondern der damalige McLaren-Pilot Kimi Räikkönen. 2008 wäre Felipe Massa statt Lewis Hamilton Weltmeister geworden, 2012 Fernando Alonso statt Sebastian Vettel.

Trotz der heftigen Kritik ist das Reglement beschlossen und daher nicht mehr abzuwenden. Ecclestone will nun sogar einen Schritt weitergehen und doppelte Punkte bei den letzten drei Saisonrennen - also auch in USA und Brasilien - einführen. In der vergangenen Woche informierte er die Teams darüber per Brief.

Dass dies noch diese Saison passieren wird, ist unwahrscheinlich, da alle Teams einstimmig zustimmen müssten. Im Fahrerlager gibt es aber durchaus Sympathisanten, da dies den Schwerpunkt vom letzten Rennen zumindest etwas abrücken würde. Ein anderes Modell, das bereits angedacht wurde, ist eine Art Formel-1-Grand-Slam, das vorsehen würde, dass es neben Abu Dhabi für Highlights im Kalender wie Monte Carlo, Großbritannien, Spa, Monza oder Singapur doppelte Punkte gibt.

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