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Formel 1-Testfahrten Bahrain #2

Die Pirelli Formel 1-Reifen der Saison 2014

Bei den laufenden Testfahrten werden die neuen Reifen auf Herz und Nieren geprüft – Hersteller Pirelli erklärt ausführlich die neuen Mischungen.

Beim letzten viertägigen Test vor Beginn der Formel 1-Saison 2014 haben die Teams in dieser Woche in Bahrain noch einmal die Möglichkeit, Erfahrungen mit den Pirelli P Zero Rennreifen 2014 zu sammeln und sich auf den Saisonstart vorzubereiten. Erst vor wenigen Tagen beendeten die Teams die erste der beiden viertägigen Testsessions in Bahrain. Derzeit werden die Tests mit hoher Intensität fortgesetzt, um die vier neuen Slick-Mischungen aus der Pirelli-Formel 1-Kollektion noch weiter beurteilen zu können: den harten P Zero Orange, den mittelharten P Zero White, den weichen P Zero Yellow sowie den supersoften P Zero Red. Beim ersten offiziellen F1-Test des Jahres in Jerez hatten die Teams auch Gelegenheit, den Intermediate Cinturato Green und den Regenreifen Cinturato Blue zu testen.

P Zero Orange (Harter Slick)
Der härteste Slick der Range wurde für Strecken entwickelt, die vor allem durch folgende Merkmale gekennzeichnet sind: hohe Außentemperaturen sowie schnelle Kurven und raue Asphaltbeläge, welche die Reifen extrem belasten. Die Mischung benötigt etwas länger, um auf Temperatur zu kommen, bietet dafür aber maximale Haltbarkeit. Daher kann sie eine Schlüsselrolle in der Rennstrategie spielen. Die Mischung hat einen hohen Arbeits- bzw. Einsatzbereich. Wie bei allen Reifen aus der Kollektion für 2014 wurden die Mischung und die Konstruktion des P Zero Orange komplett neu entwickelt, um den Anforderungen der jüngsten Generation der Formel 1-Autos nach der gravierenden Änderung des Reglements zu entsprechen. Dazu gehören ein erhöhtes Drehmoment, ein neues Energie-Rückgewinnungs-System sowie die reduzierte Aerodynamik.

P Zero White (Medium-Slick)
Im Vergleich zu den anderen Reifen ist dieser Slick – zumindest in der Theorie - optimal ausbalanciert und bietet den idealen Kompromiss zwischen Leistung und Haltbarkeit. Infolgedessen ist er sehr vielseitig. Seine volle Performance erreicht der mittelharte Slick auf Highspeed-Strecken, wenn hohe Kräfte auf die Reifen einwirken. Diese Mischung hat einen kleineren Arbeits- bzw. Einsatzbereich. Wie bei allen Reifen aus der 2014er-Range haben auch die Vorderreifen der Medium-Mischung eine neue Lauffläche, um der veränderten Fahrzeugdynamik zu entsprechen und das Handling zu verbessern.

P Zero Yellow (Weicher Slick)
Der P Zero Yellow gehört zu den am häufigsten eingesetzten Reifen der Range, denn er bietet eine sehr gute Balance zwischen Performance und Haltbarkeit, wobei der Schwerpunkt auf der Leistung liegt. Er wird eher für Speed-Phasen als für das Absolvieren langer Strecken eingesetzt. Vorteile im Wettkampf kann er insbesondere zu Beginn eines Rennens bei voller Tankladung verschaffen, sowie als Sprint-Reifen in der Schlussphase. Die Mischung hat einen hohen Arbeits- bzw. Einsatzbereich. Insgesamt sind sämtliche Mischungen in diesem Jahr etwas härter als ihre Vorgänger der vergangenen Saison. Auf diese Weise sollen sie trotz der höheren Belastung dieselbe Performance liefern wie die Reifen 2013.

P Zero Red (Supersofter Slick)
Der Slick mit der weichsten Mischung der Range ist für langsame und kurvenreiche Circuits ideal. Insbesondere bei kalter Witterung, wenn höchster mechanischer Grip erforderlich ist. Die superweiche Mischung benötigt sehr wenig Zeit, um auf Temperatur zu kommen, daher ist sie ideal für das Qualifying. Andererseits verschleißt der Slick schneller. Die Mischung hat einen niedrigen Arbeits- bzw. Einsatzbereich. Zu den entscheidenden Entwicklungen dieses Jahres gehören die optimierte Druckverteilung auf die Aufstandsfläche sowie die gleichmäßigere Verteilung der Wärme im Reifen. Das verstärkt den Kontakt zur Fahrbahnoberfläche, erhöht den Grip und verbessert das Handling.

Cinturato Green (Intermediate)
Der Intermediate ist der vielseitigere der beiden Regenreifen. Bei Höchstgeschwindigkeit verdrängt er rund 25 Liter Wasser pro Sekunde. Der Intermediate ist sowohl auf nassen wie auf trockenen Strecken einsetzbar. Der Cinturato Green 2014 basiert auf einem neuen Entwicklungskonzept, wobei etliche Aspekte der Entwicklung auch auf den Regenreifen übertragen wurden.

Cinturato Blue (Regenreifen)
Der Regenreifen verdrängt bei Höchstgeschwindigkeit rund 65 Liter Wasser pro Sekunde, im vergangenen Jahr waren es 60 Liter. Daher ist der Cinturato Blue die ideale Lösung für Rennen bei starkem Regen. Infolge ihrer erhöhten Haltbarkeit bietet die aktuelle Variante des Regenreifens aber auch auf trocknender Fahrbahn eine gute Performance. Die Mischung des Regenreifens ist neu, ebenso das Profil des Hinterreifens. Dadurch soll das Aquaplaning-Risiko reduziert werden. Das Resultat intensiver Entwicklungsarbeit ist ein verbessertes Fahrverhalten innerhalb eines verbreiterten Einsatzspektrums.

Pirellis Motorsport-Direktor Paul Hembery kommentiert
„Beim ersten Test in Bahrain in der vergangenen Woche wurden die Reifen deutlich stärker belastet als Ende Januar in Jerez. Mit Blick auf den anstehenden ersten Grand Prix werden die Teams in dieser Woche wahrscheinlich ein noch größeres Pensum hinsichtlich der Simulation von Renndistanzen abspulen und auch das Training für das Qualifying intensivieren. Wir erwarten daher, dass die Kurve der Reifen-Belastung im Laufe der letzten vier Testtage in Bahrain weiter klettert. Wir befinden uns zwar in einem frühen Stadium des Jahres und bislang zeigen unsere P Zero Reifen die erwartete Performance und Haltbarkeit. Sie wurden mit neuen Mischungen und Konstruktionen ausgestattet, um die einzigartige Kraft der jüngsten Generation der Formel 1-Autos noch zu steigern. Ihre Aufstandsflächen wurden vergrößert, um das gesteigerte Drehmoment besser handeln zu können. Die Arbeits- bzw. Einsatzbereiche wurden erweitert, um den Verschleiß zu reduzieren. Wie die Rundenzeiten in Bahrain zeigten, sind wir bereits dicht am Performance-Level des Vorjahres, und das trotz der deutlich kleineren Kapazität der Motoren und einer Fülle neuer technologischer Herausforderungen."

Fakten zum Test
Die Teams dürfen im Jahresverlauf zu Testzwecken insgesamt 135 Reifensätze nutzen. Für die drei vorsaisonalen Tests stehen ihnen 85 Sätze zur Verfügung: 25 Sätze für Jerez und jeweils 30 für die zwei Tests in Bahrain. Jeder Pilot hat maximal 30 Reifensätze zur Verfügung. Die Zusammenstellung von 22 Sets hatte Pirelli in Absprache mit den Teams vorab festgelegt. Dabei handelt es sich um die Basis-Mischungen hart, Winter-hart, medium und weich. Die restlichen acht Reifensätze konnte jedes Team frei wählen.

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