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Formel 1: Interview

Drittes Auto noch heuer besiegelt?

Die Teams müssten 2016 drei Autos einsetzen, falls sich Red Bull Racing und Toro Rosso mangels Aggregaten aus der Formel 1 zurückzögen.

Mit Haas versucht sich ab 2016 ein neues Team in der Formel 1. Damit ist aber noch längst nicht in Stein gemeißelt, dass die Formel 1 wieder zu 22 Autos in der Startaufstellung zurückkehrt. Sauber, Force India und vor allem Lotus drehen jeden Cent um, auch Manor ist chronisch gebeutelt, und zu allem Überfluss ist der Verbleib der beiden Teams von Dietrich Mateschitz in der "Königsklasse" nicht gesichert. Als Konsequenz bringt Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wieder die Idee ins Spiel, einen zusätzlichen dritten Wagen pro Mannschaft in die Rennwochenenden zu schicken, um auf diese Weise das Starterfeld aufzustocken.

"Einige Teams wollen das dritte Auto", lässt der 84jährige gegenüber De Telegraaf verlauten und hält offen, auf welche Teams er sich bezieht. "Viele Leute wollen lieber einen dritten Ferrari sehen als ein Auto, das nicht konkurrenzfähig ist", stichelt er zugleich gegen die kleinen Teams, die Ecclestone bekanntlich ein Dorn im Auge sind. Aufgrund seines wettbewerbsbeeinflussenden Verteilungsschlüssels für Prämiengelder, der tendenziell Teams wie Ferrari, Mercedes oder McLaren bevorteilt, hatten Sauber und Force India erst kürzlich Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt.

Aussagen vonseiten Saubers lassen darauf schließen, dass die Schweizer finanzielle sowie logistische Probleme damit hätten, ein drittes Fahrzeug bereitzustellen. Derweil verkündet Ecclestone einen engen Zeitplan für die Umsetzung, sollte sich Red Bull Racing samt Tochterteam Toro Rosso per Saisonende 2015 aus der Formel 1 zurückziehen: "Im kommenden Monat werden wir sehen, in welche Richtung wir gehen."

Gleichzeitig muss Lotus darum bangen, dass Renault den alten Firmensitz in Enstone wieder zurückkauft. Der Rennstall schleppt sich seit Spa-Francorchamps finanziell betrachtet auf dem Zahnfleisch von Rennen zu Rennen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Lotus ohne Renaults Eingreifen an ein drittes Einsatzfahrzeug denken kann.

"Es handelt sich um eine komplexe Situation mit vielen Interessenskonflikten", räumt Ecclestone ein und kann verstehen, dass Mercedes mit den heuer noch Renault-befeuerten Rennställen nicht zu einer Einigung kam; ebenso, dass Ferrari mit den Mateschitz-Teams in der Frage, ob sie als Kunden dieselben Aggregate wie das Werksteam bekämen, weiterhin Katz und Maus spielt. "Weswegen sollten deren Konkurrenten ihnen helfen und riskieren, dass sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden?", bekräftigt Ecclestone abschließend den Konkurrenzgedanken, der jenem Vertragspoker zugrunde liegt.

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