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Formel 1: News

Harte Schule oder Sackgasse?

Als Sprungbrett für die Top-Teams oder sinnloses Herumgurken am Ende des Feldes – Ericsson kritisiert: „Da fährt man nicht Formel 1.“

Bei einem Topteam ins kalte Wasser geworfen werden oder die harte Schule am Ende des Feldes? Für viele Talente, die in die Formel 1 kommen, stellt sich diese Frage nicht. Wenn sie nicht gerade mit den Millionen von Ölkonzernen oder Mäzenen ausgestattet sind, sind sie froh, überhaupt ein Cockpit zu bekommen. Trotzdem erklärt Jenson Button: "Wir hätten alle gerne sofort in einem Siegerauto gesessen." Nur ist das auch der richtige Ansatz für die Karriere? Oder es lieber angehen lassen?

Fernando Alonso, der 2001 bei Minardi in die Königsklasse einstieg und bitteres Lehrjahr hinter sich brachte, weiß: "Es macht keinen Spaß, weit hinten zu fahren. Aber es geht darum, die beste Möglichkeit zu finden, seine Karriere voranzubringen." In einem kleinen Team gibt es weniger Druck, was Alonso als hilfreich empfand: "Die Erwartungen sind in der Formel 1 sowieso hoch, dazu kommt die neue Technik - wenn man es langsamer angehen lässt und entspannter ist, ist das gut."

Ganz anders sieht das Marcus Ericsson. Der Schwede debütierte im vergangenen Jahr bei Caterham und quälte sich durch die Saison. "Ich war vor Ort, aber ich bin nicht wirklich Rennen gefahren. Ich habe Runden abgespult", blickt er mit Erschaudern auf seine Zeit beim Pleiteteam zurück. Bei Sauber ist er zwar nicht an der Spitze angekommen, empfindet den Unterschied aber als riesig: "Es geht darum, Konkurrenten zu schlagen und Strategien umzusetzen. Das macht viel mehr Spaß", sagt Ericsson.

Alonso weiß, wie es Ericsson erging und relativiert seine These, wenn es um Boliden geht, die meilenweit davon entfernt sind, konkurrenzfähig zu sein. "Man muss in einem ordentlichen Auto sitzen und so schnell wie möglich Resultate abliefern, um sein Potenzial unter Beweis zu stellen", so der Spanier.

Button kennt auch die Gefahren, die ein guter Einstiegsdienstwagen birgt und erinnert sich an sein Premierenjahr 2000 bei Williams. "Das Problem war, dass das Auto gut funktionierte und ich nicht allzu viel am Setup gemacht habe, was ein Fehler war: Da hätte ich noch mehr lernen können", erinnert sich der Brite an seine Zeit unter den Fittichen des Frank Williams und des Patrick Head. Bei Benetton und Nachfolger Renault war es dann plötzlich vorbei mit der Herrlichkeit: "Als ich dann in einem schwieriger zu fahrenden Boliden saß, war es für mich viel komplizierter", erklärt Button.

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