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Formel 1: News

"Sie haben ihm Medikamente gegeben? Wirklich?“

Nicht nur die Medien, auch Weltmeister Hamilton glaubt der Geschichte um den Alonso-Unfall nicht – er fordert die Herausgabe des Unfallberichts.

McLaren und Fernando Alonso konnten beim Comeback des Spaniers im Rahmen des Malaysia-Grand-Prix noch so viel Einigkeit und Harmonie demonstrieren, die Verschwörungstheorien und Gerüchte um interne Differenzen ebbten nicht ab - der Vorgeschichte des Teams und des Piloten sei Dank.

Einen weiteren Versuch, der Gerüchteküche den Saft abzudrehen, unternimmt Patron Ron Dennis persönlich: "Es gibt kein Problem zwischen dem Team und Fernando", sagt er am Montag dem Telegraph.

Für das McLaren-Urgestein ist die Sache schnell erzählt: "Er hat geschildert, was passiert ist, wir haben unser Datenmaterial zur Verfügung gestellt und damit ist die Sache gegessen."

Das gilt allerdings nicht für die Medienwelt und nicht für seinen Ex-Lieblingsschützling Lewis Hamilton. Der fordert von der FIA nicht nur die Herausgabe des Unfallberichts, sondern stellt auch kritische Fragen in Richtung seines früheren Arbeitgebers: "Er hatte den Unfall und dann haben sie was gemacht?"

Hamilton wundert sich über die von Alonso persönlich in Umlauf gebrachte Geschichte, er sei nach dem Crash mit einem Beruhigungsmittel behandelt worden und erinnere sich an nichts mehr, was nach seinem Abtransport geschah. "Sie haben ihm Medikamente gegeben? Wirklich? Ich habe auch nicht viel mehr gehört als das, was geredet wird, aber ich weiß, dass die FIA von Untersuchungen spricht", so der Weltmeister. "Sind sie mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit gegangen? Das wäre interessant."

Lewis Hamilton soll am Freitagabend bei der Fahrerbesprechung die Verantwortlichen der FIA aufgefordert haben, den Bericht über Fernando Alonsos Trainingsunfall herauszugeben. Das berichtet Sky Sports F1. Der Weltmeister war laut dem britischen Sender währenddessen sehr aufgewühlt gewesen.

Alonso musste durch den Trainingsunfall vom 22. Februar den Saisonauftakt in Melbourne auslassen, als er infolge einer Gehirnerschütterung drei Tage im Krankenhaus verbrachte.

In der Kritik stand vor allem McLarens Krisenmanagement, die zunächst behaupteten, ein Windstoß habe Alonsos Boliden in die Leitplanken geschickt. Der Spanier wiederum erklärte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem Unfall, er habe in der betreffenden Kurve ein Problem mit der Lenkung gehabt.

Doch auch an dieser Version gibt es erste Zweifel. Ex-Grand-Prix-Pilot Martin Brundle hält es für ungewöhnlich, dass die Sensoren am Auto keine Gegenlenkbewegungen verzeichnet hätten: "Es kommt mir ungewöhnlich vor, dass das Lenkrad blockiert haben soll, während der Fahrer nicht versucht hat gegenzulenken."

Während Charlie Whiting Lewis Hamilton im Anschluss an das Fahrerbriefing versicherte, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass McLaren fahrlässig gehandelt habe, unterstreicht McLaren-Firmenpatron Ron Dennis im Interview: "Ich denke, dass jeder einfach die Wahrheit erzählt und leider sehen die Leute etwas Obskures darin. Wir sagen die Wahrheit." Offensichtlich stehen damit die Aussagen des Spaniers konträr zu den Aufzeichnungen aus der Telemetrie seines Unfallwagens.

Trotz der Erkenntnisse aus der Telemetrie wolle Dennis den Aussagen seines Fahrers nicht widersprechen. Alonso seinerseits meldete sich nicht zu Wort, als Hamilton bei der Fahrerbesprechung die FIA um die Datenherausgabe bat.

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