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Formel 1: Interview

Lotus liebäugelt mit Renault-Übernahme

Co-Teamchef Federico Gastaldi über die Gründe, warum er Lotus gerne an einen Hersteller übergäbe: Entscheidung wäre alternativlos.

Mit dem Umstieg von Renault- auf Mercedes-Aggregate schien Lotus seine sportliche Krise im vergangenen Winter beendet zu haben; nun träumt Co-Teamchef Federico Gastaldi (Bild oben) von einer Renaissance der Verbindung mit den Franzosen, wie er bei motorsport.com unumwunden klarmacht: "Für uns wäre es fantastisch, wenn Renault zurückkommen würde", sagt der Argentinier vor dem Hintergrund einer möglichen Übernahme Lotus' durch Renault als deren neues Werksteam.

Gastaldi bezeichnet es als "Mega-Plus" und "alternativlose Entscheidung", das Projekt von Gerard Lopez und seiner Firma Genii Capital unter der Ägide eines Automobilherstellers fortzuführen, schließlich ist das Geld in Enstone immer wieder knapp: "Natürlich wäre es einfacher, in neue Entwicklungen zu investieren, wenn unser Portemonnaie praller gefüllt wäre", argumentiert er. "Wir könnten uns auch dadurch verbessern, indem wir Leute zurückholen, die uns verlassen haben."

Der personelle Aderlass nach den Erfolgen von 2012 und 2013 war ein weiterer Grund, warum es mit der Mannschaft bergab ging. Neben Kimi Räikkönen kehrten ihr unter anderem auch Teamchef Eric Boullier und Technikchef James Allison den Rücken. Renaults Zutun relativiert Gastaldi: "Was im vergangenen Jahr passiert ist, ist auch Ferrari passiert", so Gastaldi, der mit mehr Planungssicherheit seitens Renault optimistischer gewesen wäre: "Sicherlich hätten sie die richtigen Leute gehabt, um das in den Griff zu bekommen – wenn sie sich denn dafür entschieden hätten."

Laut Gastaldi spricht das Eigeninteresse an guten Resultaten dafür, dass sich die Franzosen auch als Lotus-Zulieferer hätten aufrappeln wollen: "Der erste Interessent an guten Ergebnissen muss Renault selbst sein. Es handelt sich um einen multinationalen Konzern mit viel Tradition, nicht nur als Autobauer, sondern auch im Motorsport selbst." Entsprechend rosig sieht Gastaldi die Zukunft, unabhängig von Lotus: "Über kurz oder lang kommen sie sicher zurück, mit oder ohne uns."

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