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Formel 1: News

Haas-Piloten bangen um Cockpit für 2017

Das Haas F1 Team hat für 2017 noch keine Piloten bestätigt: Was das mit Sergio Perez zu tun hat und warum Talent Leclerc kein Thema ist.

Mischt Haas dieses Jahr in der Silly Season noch ordentlich mit? Derzeit ist nichts ausgeschlossen, denn das Rookie-Team hat noch keinen Piloten für 2017 bestätigt. Bei Romain Grosjean, dessen Durststrecke in Singapur einen Tiefpunkt erreichte, muss vermutlich nur die Option gezogen werden, Esteban Gutierrez sitzt auf dem Schleudersitz.

Doch worauf wartet Teamchef Günther Steiner? Lockt er die heiße Aktie Sergio Perez zu Haas? Die Gerüchte im Fahrerlager verdichten sich, dass der Mexikaner über das Ferrari-Kundenteam seinen Traum von der Scuderia wahrmachen möchte, sollten sich die zähen Verhandlungen mit Force India zerschlagen. Der Südtiroler gibt auf Anfrage von Motorsport-Total.com zu, dass sich die aktuelle Pattsituation auf dem Fahrermarkt auf seine Strategie auswirkt: "Es hat derzeit Sinn, zu warten, denn es bewegt sich nicht viel."

Könnte es sein, dass er Ferrari-Hoffnung Charles Leclerc, die in Ungarn das erste Training bestritt, eine Chance gibt? Steiner schließt dies aus: "Wir schätzen Leclerc. Er ist für uns im ersten Training gefahren und war sofort schnell. Wir als Team brauchen aber jemanden, der Punkte holen kann. Wir müssen unser Team aufbauen, wir können keinen Fahrer aufbauen. Derzeit ist ein Rookie bei uns kein Thema."

Gutierrez auf dem Schleudersitz

Das Alter an sich wäre für den Südtiroler kein Problem: "Max Verstappen macht gute Arbeit. Es ist aber schwierig, in zwei Jahren zwei 18-jährige Senkrechtstarter zu haben." Zumal die Verpflichtung eines Rookies auch für den Piloten nachhaltige Konsequenzen haben könnte: "Wenn ein neues Team mit einem jungen Fahrer antritt und der keine Leistungen bringt, dann kann das seine Karriere zerstören."

Während Gutierrez, der diese Saison bereits fünf Mal Elfter wurde, aber noch immer keine Punkte auf dem Konto hat, träumt von einer Bestätigung beim US-Grand-Prix in Austin. Doch Steiner ist noch nicht voll überzeugt vom Mexikaner: "Wir werden sehen. Vor einigen Rennen habe ich gesagt, dass wir etwas warten werden. Er hatte aber in Singapur ein ziemlich gutes Rennwochenende."

Kein Wunder also, dass Gutierrez derzeit bei Überrundungsmanövern nur ungern vom Gas geht - es geht schließlich um seine Karriere. Auch Grosjean muss aufpassen: Der Franzose, der als klare Nummer 1 ins Team kam, muss aufpassen, nicht zu oft hinter seinem Teamkollegen zu landen.

Keine Zukunftsängste? Grosjean kauft sich ein Haus

Wochenenden wie in Singapur müssen die Ausnahme bleiben. Wirkliche Zukunftsängste scheint er aber nicht zu haben, wie er verrät: "Ich habe vergangene Woche ein Haus gekauft." Ein Indiz dafür, dass er darauf vertraut, bei Haas in der Formel 1 zu bleiben? "Da muss man seine Bank fragen", scherzt Teamchef Steiner. "Oder vielleicht musste er gar nicht zur Bank gehen, sondern konnte alles bar bezahlen. Ich denke, dass er sich sein Haus leisten kann."

Tatsächlich ist Grosjean laut eigenen Angaben "zuversichtlich", auch 2017 bei Haas zu bleiben. Der zweimalige Familienvater bringt viel Erfahrung zum unroutinierten Rennstall mit. Und sollte es nicht klappen, dann hat er auch schon vorgebaut. "Ich habe ein paar Dinge, die ich gerne nach meiner Karriere machen würde, habe schon jetzt ein paar Firmen", verrät er.

Ein Unternehmen ist im Marketing- und Sponsoringaktivierungs-Bereich tätig, eine andere Firma wurde soeben gegründet, zudem besitzt er Immobilien. "Und ich würde gerne ein Restaurant eröffnen", sagt Hobby-Koch Grosjean. "Und zwar zunächst in Paris."

Als Sportler müsse man sich eben um das Leben nach der Karriere früh Gedanken machen, "denn man muss sich nur das Handgelenk brechen, und alles kann vorbei sein". Sollte ihm etwas zustoßen, wäre seine Frau Marion Jolles-Grosjean und die beiden Kinder abgesichert. "Ich habe vor allem wegen meiner Familie eine gute Versicherung. Ich hoffe aber, dass sie es nie brauchen."

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