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Formel 1: Analyse

Obergrenze schwierig zu realisieren

Während sich Mercedes offen für eine mögliche Budgetobergrenze zeigt, hält Ex-Formel-1-Boss Ecclestone den Plan nur für heiße Luft.

Beim nächsten Treffen der Strategiegruppe der Formel-1-WM wird die mögliche Einführung einer Budgetobergrenze das wichtigste Thema auf der Agenda sein. Mehrheitseigner Liberty Media will die Kostenbremse, doch die Teams sind zum Teil extrem skeptisch – vor allem die großen, denn ein Limit würde gut finanzierte Werksteams wie Ferrari und Mercedes deutlich stärker treffen als kleinere Rennställe wie Force India, Haas oder Sauber.

Weltmeister Mercedes gibt sich trotzdem offen und will sich zunächst einmal anhören, was Liberty und die FIA den Teams präsentieren. "Wir leben alle in der gleichen finanziellen Realität. Wenn jemand eine clevere Idee für eine Budgetobergrenze hat, die für alle funktioniert, ist das ein guter erster Schritt", erklärte Toto Wolff. Er sei sich allerdings noch nicht sicher, wie genau man eine solche Obergrenze umsetzen wolle.

"Ich denke, da wird es dann etwas schwieriger. In der Vergangenheit hat es mehrere Versuche gegeben. Wir sind sehr neugierig, was uns FIA und FOM vorstellen werden", so Wolff. Im Gespräch ist eine eine Obergrenze im Bereich von rund 150 Millionen Euro pro Jahr, allerdings ohne Fahrergehälter oder Marketingausgaben. Genau solche Details dürften aber zum Knackpunkt werden.

Ex-Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone glaubt allerdings, dass eine Obergrenze ohnehin nur heiße Luft wäre; welche Grenze man den Topteams setze, mache keinen Unterschied. "Sie werden die bessere Arbeit leisten und Wege finden, Geld auszugeben", winkte der 87jährige im Gespräch mit reuters ab und stellte klar: "Es wird nicht passieren."

Auch unter Ecclestones Führung war eine Budgetobergrenze mehr als einmal Thema, eingeführt wurde sie allerdings nie. Der damalige FIA-Präsident Mosley wollte 2009 ein Kostenlimit von 45 Millionen Euro pro Jahr durchdrücken und scheiterte – auch deshalb stellte er sich anschließend nicht mehr der Wiederwahl, nachdem mehrere Teams damit gedroht hatten, die Formel-1-WM zu verlassen. Liberty Media wird es bestimmt nicht leichter haben, den Rennställen eine solche Obergrenze schmackhaft zu machen.

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