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Formel 1: Interview

Hamilton: „Wissen jetzt, was zu tun ist“

Warum Lewis Hamilton seit Kanada wieder an seinen vierten WM-Titel glaubt, wieso er für die Monaco-Niederlage dankbar ist und wer nun das schnellste Auto hat.

Nach Monaco herrschte bei Mercedes Katzenjammer, der Doppelerfolg in Montreal hat dem Team aber nun enormen Auftrieb gegeben. Lewis Hamilton liegt nicht mehr 25, sondern nur mehr zwölf WM-Punkte hinter Leader Sebastian Vettel - und glaubt an die große Silberpfeil-Titeloffensive. "Wir wissen seit diesem Rennen, in welche Richtung wir das Auto entwickeln müssen, verstehen es besser. Das könnte in dieser WM wirklich den Unterschied machen."

Die Sonderschichten der Mercedes-Taskforce vor dem Montreal-Wochenende haben Mercedes wieder auf Titelkurs gebracht. Daraufhin änderte man das Set-up des F1 W08 grundlegend, in Zukunft will man auch neue Aerodynamikteile bringen, um die neue Richtung weiter zu verfolgen. "Das Auto ist jetzt wieder dort, wo wir es haben wollen", fühlt sich Hamilton nun endlich gerüstet für den Titelkampf.

Dementsprechend wichtig war seiner Ansicht nach die Niederlage in Monaco, als er nur auf Platz sieben kam, die bei seinem Team die Alarmglocken schrillen ließ. "Monaco wäre ein spezieller Sieg gewesen, aber ich bin froh, dass wir diese Dinge so früh in der Saison gelernt haben", deutet er an, dass das Wochenende im Fürstentum für den Titelkampf möglicherweise entscheidend war. "Dadurch sollten wir von nun an in einer starken Position sein."

Mercedes rechnet weiter mit engem Kampf

Hat Mercedes also auf der Ile de Notre Dame also die Trendwende eingeleitet und muss Ferrari nun retten, was zu retten ist? "Ich glaube, dass sie eigentlich schneller waren, aber dann haben wir ihnen eine Runde hingeknallt, auf die sie keine Antwort hatten - und dann hatten sie ein ereignisreiches Rennen", ist Hamilton gegenüber Sky Sports F1 der Ansicht, dass Ferrari, rein was das Tempo angeht, auch in Kanada noch die Nase vorne hatte.

"Sie sind immer noch sehr schnell, waren bislang so konstant", analysiert der Brite den großen Rivalen. "Das ist das einzige Wochenende in diesem Jahr, an dem sie nicht das optimale Ergebnis herausgeholt haben. Sie werden weiterhin sehr schwer zu schlagen sein." An einen Durchmarsch seines Teams glaubt Hamilton also keinesfalls: "Es wird für uns gute und sehr gute Wochenenden geben, und dann wird es schlechte Wochenenden geben. Wir hatten das in Monte Carlo, Ferrari hier."

Und auch dem Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda ist gegenüber RTL klar: "Es ist so eng, dass wir um jeden Punkt kämpfen müssen. Gegen Ferrari müssen wir alles aufbieten, was möglich ist." Doch welcher der beiden um den Titel kämpfenden Boliden hat derzeit die Nase vorne?

Mercedes oder Ferrari das schnellere Auto?

Während Hamilton in Kanada Ferrari vorne sah, ist für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff der F1 W08 das schnellste Auto. "Das Auto ist rein vom Speed her das schnellste im Feld", ist der Österreicher gegenüber Sky sicher. Das könne man nur nicht immer zeigen, da man Probleme damit habe, die Reifen ins optimale Temperaturfenster zu bringen. "Da tut sich Ferrari etwas leichter. Wir haben aber lieber das schnellste Auto und entwickeln es so, dass es auch fahrbarer und einfacher für beide Fahrer wird anstatt dem hinterher zu laufen." Fakt sei aber: "Das Auto ist definitiv kein Kübel." Auch wenn das Lauda nach dem Monaco-Rückschlag behauptete.

Wolff ist der Ansicht, dass man in Montreal auch ohne das Pech für Sebastian Vettel nur schwer zu schlagen gewesen wäre: "Unser Tempo war gut, selbst wenn die Ferrari mitgekämpft hätten." In die Punktesituation will er aber nicht zu viel hineininterpretieren: "Es war nach den ersten Rennen klar, dass es bis ganz zum Ende gehen wird. Ob du zehn Punkte Rückstand oder Vorsprung hast, muss zu diesem Zeitpunkt völlig irrelevant sein."

Daher sei es auch schwierig, Prognosen abzugeben, weil man dabei immer unglücklich aussehe: "Wenn du tiefstapelst, siehst du aus wie der Streber, der sich schlechtredet. Das wollen wir nicht. Wenn du zu optimistisch bist, passiert das Gleiche wie in Monte Carlo."

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