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Formel 1: Interview

Qualitätskontrolle vernachlässigt?

Simple Teile haben Ferrari viele Punkte gekostet. Fiat-Boss Sergio Marchionne sieht sein Team nicht auf dem Niveau der Konkurrenz.

Unfall in Singapur, technische Defekte in Malaysia und Japan – Ferrari hat in den vergangenen drei Grands Prix zahlreiche Punkte verloren. Sebastian Vettel allein hat insgesamt 56 Zähler auf seinen bisherigen WM-Rivalen Lewis Hamilton (Mercedes) eingebüßt und somit den Kampf um den Tital vermutlich verloren. Zuletzt in Suzuka wurde der Ferrari des Deutschen von einem Defekt an einem Zündkabel lahmgelegt; das 59-Euro-Element hat am vergangenen Wochenende die weitere Punktejagd verhindert.

"Das war kleiner technischer Schnickschnack, der solch einen Einfluss hatte, dass es uns Millionen von Euros kostet", klagte Ferrari-Präsident Sergio Marchionne im Fernsehsender CNBC. Man habe im Bereich der Qualitätskontrolle offenbar nicht die Standards anderer Formel-1-Teams. "Das ist ein Problem, das wir wohl über einige Zeit einfach ignoriert haben", so der Italo-Kanadier, "denn es hat über einen gewissen Zeitraum nicht wirklich eine Rolle gespielt."

"Jetzt haben wir bei gleich drei Gelegenheiten gesehen, welch enorme Auswirkungen es auf die Leistungsfähigkeit haben kann. Wir werden Lösungen finden", kündigte Marchionne eine Optimierung der Qualitätskontrolle in Maranello an. Die Enttäuschung über die Ergebnisse aus den vergangenen drei Grands Prix ist groß, der Optimismus im Hinblick auf die kommenden Rennen aber ebenso: "Ohne arrogant sein zu wollen: Unser Auto ist mindestens auf dem gleichen Niveau wie der Mercedes."

"Ich bin ganz sicher, dass wir ohne die Probleme in den drei zurückliegenden Rennen jetzt eine anderes Gespräch führten", meinte der 65jährige Konzernchef. "Für uns ist die Saison noch nicht verloren. Es gibt noch einiges zu erledigen. Ich will nicht von Pech sprechen, denn an so etwas glaube ich nicht. Wichtig ist einfach nur, dass bei uns die Zuversicht erhalten bleibt, die uns bis hierhin geführt hat. Ich bin zufrieden mit dem, was das Team geleistet hat. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in den vier noch ausstehenden Rennen einen großen Teil des Rückstands auf Mercedes noch wettmachen können."

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