MOTORSPORT

Red Bull Racing möchte seine aktuelle Pilotenpaarung über die Formel-1-Saison 2018 hinaus halten. Obwohl sowohl der Vertrag des Australiers Daniel Ricciardo als auch der des Niederländers Max Verstappen ausläuft und andere Rennställe interessiert sein dürften, betont Teamchef Christian Horner: "Es ist ganz klar unsere Absicht, beide Fahrer an uns zu binden. Ich würde sagen bis 2020."

Es ist gut möglich, dass die Konkurrenzfähigkeit des Teams im nächsten Jahr entscheidend ist, um Ricciardo und Verstappen davon zu überzeugen – sollte der neue Wagen der Konkurrenz hinterherhinken, könnte sich das Duo anderweitig orientieren. Während Ricciardos Italienischkenntnisse angeblich ein Argument für Ferrari sind, werden Verstappen gute Kontakte zu Mercedes-Sportchef Toto Wolff nachgesagt, der das Cockpit von Valtteri Bottas umbesetzen könnte.

Der Australier hat sich schon darauf eingestellt, Verhandlungen zu führen. Horner weiß, dass Ricciardo ein gefragter Mann und damit in einer guten Position ist, wenn es darum geht, mehr Gehalt herauszuschlagen. Für den 28jährigen mache es einen Unterschied, dass sich zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere ein Vertragsende abzeichne, weiß Horner: "Er befindet sich dann auf dem Markt." Allerdings unterstreicht er seine Absicht, den fünffachen Grand-Prix-Sieger nicht ziehen lassen zu wollen: "Das bedeutet nicht, dass wir ihn nicht wollten."

Gleiches gilt für Max Verstappen. "Beiden gefällt es im Team", sagt Horner. "Die Dynamik zwischen der Unbekümmertheit und der Erfahrung der zwei Jungs – das funktioniert einfach prima." Offen ist, wo Carlos Sainz junior bleiben soll. Der Spanier, der 2018 für ein Jahr bei Renault geparkt wird, wird sich 2019 nicht mit einer weiteren Toro-Rosso-Saison hinhalten lassen, zumal er im Falle einer Vertragsverlängerung für Ricciardo und Verstappen bis mindestens 2021 keine Aufstiegschance hätte. "Ich wollte Carlos unter Vertrag behalten – als Option dafür, dass einer der Piloten nach der nächsten Saison nicht mehr bei uns ist", erklärt Horner, dass Sainz junior für ihn nur zweite Wahl ist.

Die Frage, ob eher Ricciardo oder Verstappen bleiben sollte, stellt sich dem Rennstall nicht. Die beiden sind aus Sicht der Teamführung auf Augenhöhe, was das Suzuka-Wochenende laut Horner unterstrichen habe. "Daniel hat Max im Qualifying um Sekundenbruchteile geschlagen. Es ist erkennbar, dass sie im Renntempo praktisch identisch schnell sind", glaubt der Brite und sieht den Teenager wegen seines zweiten Platzes nicht im Vorteil: "Am Sonntag hat nur der Start den Unterschied gemacht. Daniel fährt gut. Er hat 2017 so viele Podestplätze geholt wie nie zuvor in einer Saison."