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Haas wünscht: V6-Hybride „einfrieren“

Günther Steiner plädiert für einen Entwicklungssstopp nach Vorbild der V8-Ära statt eines vermeintlich günstigeren Konzepts - Die Gegner formieren sich schon.

Das Haas-Team plädiert für eine Wiedereinführung der Antriebshomologation in der Formel 1. Wie Teamchef Günther Steiner sagt, sollten die aktuellen V6-Hybridmotoren zu einem bestimmten Zeitpunkt eingefroren und nicht weiterentwickelt werden dürfen, um Kosten zu sparen. "Die Idee sollte unter den Herstellern diskutiert werden", spielt er Mercedes, Ferrari, Renault und Honda den Ball zu, wenn sie in den kommenden Monaten nach einem neuen Reglement ab der Saison 2021 suchen.

Das erklärte Ziel des neuen Serien-Sportchefs Ross Brawn, die Triebwerke lauter und erschwinglicher zu machen, will Steiner nicht erreichen, indem ein ganz neues Konzept auf den Tisch kommt. Er warnt: "Jetzt auf eine vermeintliche günstige Formel zu setzen, aber die Entwicklung bei Null zu beginnen, könnte teurer werden." Oft würde verkannt, was für die hohen Rechnungen sorgt: nicht die Produktion, sondern die Entwicklung. Hinzu kommt, dass Steiner Fan der Elektropower ist.

Die Hybride gefallen dem Haas-Teamchef: "Die Technik fasziniert jeden, der damit zu tun hat. Bei Bewährtem zu bleiben würde es günstiger machen und wir könnten uns die ausgefeilte Technologie behalten." Mehr Geld für weniger anspruchsvolles Equipment auszugeben, widerstrebt ihm. Der Haken bei der Sache wäre, dass sich Nebenkriegsschauplätze wie die Debatte um den Sound weniger einfach aus der Welt räumen ließen, weil es sich auch um ein konzeptionelles Problem handelt.

Hinzu kommt, dass sich Honda und Renault wohl kaum auf einen sogenannten "Freeze" einlassen würden, weil sie gegenüber Mercedes und Ferrari im Rückstand sind. Cyril Abiteboul baut schon vor: "Wir sollten vorsichtig sein, wenn es um Lösungen geht, die einfach erscheinen", mahnt der Teamchef und Geschäftsführer der Franzosen. "Wenn wir die aktuellen Antriebe einfrieren, tun wir es mit etwas, das extrem teuer ist - und die Kosten werden nicht sinken", so Abiteboul weiter.

Er fürchtet, dass durch die gestoppte Entwicklung zwar die Kosten für die Hersteller sinken könnten, aber nicht die Belieferungskosten für die Teams, die sich hauptsächlich aus dem Aufwand für die Produktion ergeben würden. "Weil das Material für die Motoren so teuer ist", erklärt Abiteboul.

Die Idee einer Homologation ist nicht neu: Schon 2006 setzte sich der damalige FIA-Präsident Max Mosley für das Einfrieren der V8-Aggregate für einen Zeitraum von fünf Jahren ein, um die Kosten zu senken. Die Hersteller gingen auf die Barrikaden, weshalb die Regel lediglich in abgeschwächter Form umgesetzt wurde. Nach der Einführung der Hybridaggregate 2014 gab es erneut ein jährliches Homologationsdatum nach den Wintertestfahrten, das den Ausgangspunkt für eine beschränkte Entwicklung markierte. Anschließend durften die Hersteller nur noch im Gegenwert ihres Kontingents an Entwicklungspunkten (den sogenannten Token) Hand anlegen.

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