MOTORSPORT

Die Formel 1 hatte in den letzten Jahren mit sinkender Popularität zu kämpfen. Um wieder mehr Menschen von der Königsklasse zu begeistern, wurden für die Saison 2017 einige Änderungen beschlossen. Das Reglement wird sowohl in technischer wie auch sportlicher Sicht kräftig umgekrempelt.

Ziel ist es, die Abstände zwischen den Teams zu verringern und den Titelkampf spannender zu gestalten. Nach dem Rücktritt von Nico Rosberg gilt Lewis Hamilton als Favorit. Als größter Herausforderer wird der junge Max Verstappen gehandelt. Wer einen Tipp auf den kommenden Weltmeister riskieren möchte, sollte sich vorab über die verschiedenen Formel 1 Wettstrategien informieren.

Änderungen beim technischen Reglement

In den letzten drei Jahren ging es bei den Änderungen eher um Feintuning. Am Auto selbst waren diese kaum zu erkennen. Zur Saison 2017 werden die Boliden nun einer echten „Macho-Kur“ unterzogen. Die Optik der Autos wird brachialer und soll wieder an frühere Zeiten erinnern.

Die Chassis gewinnen links und rechts insgesamt 20 cm dazu. Die maximale Breite steigt damit auf 2 Meter. Der Platz zwischen Vorder- und Hinterachse darf künftig bis zu 1,60 Meter betragen. Das Mindestgewicht wird ebenfalls angehoben und steigt um 20 auf nunmehr 722 Kilogramm. Durch die aerodynamischen Änderungen wird deutlich mehr Abrieb erzeugt, was für höhere Kurvengeschwindigkeiten sorgt. Für den Fahrer soll das Steuern wieder schwieriger werden. Die Rundenzeiten dürften um vier bis fünf Sekunden sinken.

Die Reifen legen in der Breite um rund 25 Prozent zu. An der Vorderachse geht es von 245 auf 305 Millimeter und an der Hinterachse von 325 auf 405 Millimeter. Die breiteren Maße sorgen für mehr Auflagefläche und garantieren ein deutliches Plus an Grip.

Das Problem dabei ist, dass Hersteller Pirelli die Pneus noch nicht mit den neuen Formel 1 Boliden testen konnten. So weiß niemand genau wie die Reifen in der Praxis arbeiten. Aus diesem Grund hat der Hersteller für die ersten fünf Rennen ein Kontingent von sieben Satz der weichen, vier der mittleren und zwei der härtesten Mischungen vorgeschrieben.

Bei den Antrieben ändert sich 2017 nur wenig. Am bedeutendsten ist sicher die Abschaffung des Token-Systems. Bei der Weiterentwicklung gibt es für die Hersteller Mercedes, Ferrari, Renault und Honda nun keine Beschränkungen mehr. Dazu wird aufgrund des zu erwartenden höheren Verbrauchs das Spritkontingent pro Rennen auf 105 Kilogramm erhöht.

Änderungen beim sportlichen Reglement

Das viel kritisierte Funkverbot wurde bereits im Laufe der Saison 2016 aufgehoben. Die sogenannte „Verstappen-Richtlinie“ welche einen Spurwechsel beim Anbremsen verbietet, ist ebenfalls schon in das Regelbuch aufgenommen worden. Für 2017 liegt der Fokus auf dem Safety-Car.

Während der Saison 2016 war es so, dass bei Regen hinter dem Safety-Car gestartet wurde. Dies war bei den Rennen in Monaco, England und Brasilien der Fall. So mussten die Fans bei drei Rennen auf den wohl spannendsten Teil verzichten. Für 2017 wird es ausschließend stehende Starts geben. Die Renen werden nach jeder SC-Phase neu aufgenommen.

Teams die bei einem Rennen mehrere Antriebselemente wechseln dürfen künftig bei den nächsten Rennen nur noch das zuletzt verwendete straffrei verwenden. Damit schließt die FIA ein Schlupfloch, welches 2016 von Mercedes genutzt wurde. Lewis Hamilton kassierte beim Grand Prix von Belgien eine Rückversetzung um 55 Plätze. Im Rennen wurde er jedoch nur auf Platz 22 zurückversetzt. Mercedes sicherte sich auf diese Weise für die restliche Saison drei neue Triebwerke.