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Formel-1-Test: Barcelona I

Tag 3: Bottas mit Bestzeit für Mercedes

Erneut kann nur Ferrari halbwegs mit den Fabelzeiten von Mercedes mithalten; Stroll crasht wie am Vortag; Honda muss Motor drosseln.

Der Schlagabtausch zwischen Ferrari und Mercedes um die Spitzenzeiten bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona erlebte am Mittwoch seine Fortsetzung. Zwar blieb die von Valtteri Bottas bereits am Vormittag gesetzte Bestzeit von 1:19,705 bestehen, doch Sebastian Vettel kam bis auf eine Viertelsekunde an sie heran. Der Deutsche fuhr die 1:19,952 allerdings auf Softreifen, zwei Stufen härter als der Finne auf 'ultrasoft'.

Vettel verfolgte damit die Strategie der Scuderia weiter, die weicheren Mischungen konsequent zu meiden und damit das wahre Tempo des SF70-H zu verschleiern. Bedenkt man, dass Bottas seine Rundenzeiten nach dem Wechsel von 'soft' auf 'ultrasoft' um rund vier Zehntelsekunden reduzierte, lässt sich ahnen, dass bei den Italienern noch Potenzial vorhanden sein könnte. Unklar ist aber, wieviel Motorleistung die beiden Teams freigegeben haben und wieviel Benzin in den Tanks war.

Bei der Zuverlässigkeit scheinen Ferrari und Mercedes noch nicht ganz auf Augenhöhe zu sein. Vettel, der einen neuen Heckflügel mit leicht gebogenen Elementen ausprobierte, drehte 139 Runden, ehe er kurz vor Schluss aus ungeklärter Ursache auf der Start- und Zielgeraden ausrollte. Der "Silberpfeil" kam auf insgesamt 168 Umläufe. Am Nachmittag übernahm Lewis Hamilton (7.; + 2,511) das Steuer und spulte wie Bottas tags zuvor eine Rennsimulation ab, die jedoch von roten Flaggen unterbrochen wurde.

Red Bull Racing quälte sich wie zum Auftakt mit Technikproblemen. Daniel Ricciardo (3.; + 1,448) musste den RB13 am Nachmittag an der Box abstellen, weil der Auspuff streikte und den Rennstall früh in den Feierabend zwang. Dass der neue Renault-Antrieb nicht so schlecht ist, demonstrierte das Werksteam der Franzosen: Jolyon Palmer (4.; + 1,691) und der mit der zweiten Schicht betraute Nico Hülkenberg (5.; + 2,086) sorgten auf Softreifen für respektable Zeiten.

Jedoch wird Renault den RS17 vor der Reise nach Australien umbauen müssen, denn laut FIA ist der Heckflügel illegal. Der Sauber C36 mit Marcus Ericsson am Steuer (6.; + 2,119) zeigte sich diesmal äußert zuverlässig und kam auf 122 Runden. Haas, erstmals mit Romain Grosjean (8.; + 2,413), knüpfte hingegen nicht an die starken Resultate der Vortage an.

Mit einem mulmigen Gefühl einschlafen dürfte Lance Stroll. Der 18jährige Williams-Rookie spulte zwar 98 Runden ab und erzielte als Neunter mit einer 1:22,351 eine respektable Zeit; er hatte aber zwei Abflüge: In der letzten Runde vor der Mittagspause blieb der FW40 des Kanadiers heil und schaffte es in Kurve 3 von selbst aus dem Kiesbett, am Nachmittag schlug er in Kurve 6 in die Reifenstapel ein und trug einen Schaden am Frontflügel, der Nase und der Vorderachse davon. Drei Zwischenfälle in eineinhalb Testtagen dürften dem Team zu denken geben.

Grund zum Stirnrunzeln gibt es auch weiterhin bei McLaren: Das Team soll infolge der jüngsten Zuverlässigkeitsprobleme die Leistung seines Honda-Aggregats gedrosselt haben, um irgendwie Kilometer abspulen zu können. Das gelang Fernando Alonso: Der Spanier drehte 72 Runden und damit so vielw wie selten zuvor während offizieller Testfahrten in den vergangenen zwei Jahren. Schnell war der Ex-Weltmeister aber erwartungsgemäß nicht (+ 2,893), er blieb trotz nominell schnellerer Ultrasoftreifen Zehnter.

Auch bei Force India lief es mit der Technik erneut nicht rund: Nachwuchsmann Alfonso Celis junior (12.; + 3,863) parkte nach der Mittagspause lange in der Garage, weil der Auspuff des VJM10 wie schon am Dienstag Probleme bereitete. Enttäuschend verlief der Tag auch für die beiden Toro-Rosso-Piloten: Carlos Sainz junior (+ 3,835) und Daniil Kvyat (+ 4,247) hatten als 11. und 13. nicht nur gehörigen Rückstand, sie absolvierten mit jeweils rund 30 Runden auch die geringste Distanz aller Teilnehmer.

Ergebnisse, Mittwoch (1. März)

 1.  V. Bottas      Mercedes     1:19,705   75 Rd.
2. S. Vettel Ferrari + 0,247 139
3. D. Ricciardo RB Racing + 1,448 70
4. J. Palmer Renault + 1,691 51
5. N. Hülkenberg Renault + 2,086 42
6. M. Ericsson Sauber + 2,119 125
7. L. Hamilton Mercedes + 2,385 95
8. R. Grosjean Haas + 2,413 56
9. L. Stroll Williams + 2,646 98
10. F. Alonso McLaren + 2,893 72
11. C. Sainz jun. Toro Rosso + 3,835 32
12. A. Celis Jr. Force India + 3,863 70
13. D. Kvyat Toro Rosso + 4,247 31

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