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Formel 1: News

Neue Herausforderungen für die Formel 1

Die Formel 1 ist die Königsklasse im Motorsport, doch die finanziellen Herausforderungen werden größer. Und welche Rolle spielt die Formel E?

Foto: Photo4

Der Umsatz der Formel 1 schwankte in den letzten Jahren enorm. 2016 machte man noch einen Gewinn von 47 Millionen US-Dollar, 2017 dagegen einen Verlust von 37 Millionen US-Dollar. Dies hatte sicher auch damit zutun, dass der US-amerikanische Medien- und Unterhaltungskonzern Liberty Media 2016 die Formel 1 aufkaufte.

Der neue Eigentümer konnte dabei auf Milliardenbeträge zurückgreifen. Diese waren auch nötig gewesen, weshalb Liberty schon 2017 Reformen auf den Weg brachte, den Finanzhaushalt der Formel 1 zu sanieren. So begann das Unternehmen damit, Firmenanteile im Wert von 400 Millionen Dollar an der New Yorker NASDAQ-Börse zu verkaufen, um damit Altschulden und Kredite zu tilgen.

Dadurch wurde ein neues finanzielles Polster geschaffen, dass es der Formel 1 ermöglicht hatte, sich wieder mehr auf den Sport selbst zu konzentrieren. Die Übernahme konnte langfristig viele Wogen glätten, da die Zukunft der Formel 1 als gesichert gesehen werden konnte. Schließlich handelt es sich um ein milliardenschweres Finanzimperium, das schon 2009 den zweitgrößten Kabelnetzbetreiber Deutschlands Unitymedia aufgekauft hatte.

Finanzielle Probleme wegen Herstellerkonkurrenz?

Ein weiterer wichtiger Faktor waren die Finanzen der einzelnen Teams. Mit einem geschätzten Budget von insgesamt 2,6 Milliarden US-Dollar sind die verschiedenen Teams besser als in jeder anderen Rennklasse ausgerüstet. Dieses hohen Budgets sind durch den Konkurrenzkampf der finanzkräftigen Hersteller wie Mercedes, Renault oder Ferrari (mit dem Fiat-Chrysler-Konzern im Hintergrund) entstanden, die versuchten, ihren Teams entscheidende Vorteile zu verschaffen.

Der große Wettbewerb der Autofirmen kann mitunter auch daran erkannt werden, dass etwa Renault Sorge vor einer Unterwanderung der Formel-1-WM hat.

Was den finanziellen Aspekt anbelangt, möchte Liberty genau dort ansetzen und mit einem Oberlimit der Budgets mehr Chancengleichheit schaffen. Genau dieser Punkt hatte sich bislang als Problem erwiesen, da die Budgets bislang immer weiter angewachsen sind und kleinere Teams dadurch verstärkt unter finanziellen Druck gerieten. Für eine langfristige Lösung wird die FIA nicht darum herumkommen, neue Regulative zu verabschieden.

Zukunftsaussichten der Formel 1

Mit weltweit mehr als 1,4 Milliarden Zuschauern in der Formel-1-Saison 2017 konnte ein Wachstum von 6,2 Prozent gegenüber 2016 nachgewiesen werden. Dies stand im absoluten Kontrast zur finanziellen Situation in dem Jahr, aber dadurch kann man erkennen, dass die Beliebtheit der Formel 1 ungebrochen ist. Allein in Deutschland gaben 22 Prozent der Menschen im Jahre 2016 an, Motorsport gerne im Fernsehen zu verfolgen, womit dieser es in die Top 5 der Lieblingssportarten schaffte.

Die Formel 1 trägt hier einen beachtlichen Anteil. Das erkennt man auch daran, dass die durchschnittlichen Zuschauerzahlen bei Live-Übertragungen im Fernsehen in Deutschland 4,39 Millionen betragen, in Österreich sind es etwa 700.000. Das liegt natürlich auch an den großen Stars der Rennklasse wie Lewis Hamilton, Sebastian Vettel, Max Verstappen und anderen.

Fans stellen sich natürlich die Frage, welcher der Stars die aktuelle Saison gewinnen könnte. Bislang führt Hamilton die Tabelle an und konnte eine gute Saison vorweisen. Das deckt sich auch mit statistischen Wahrscheinlichkeitsberechnungen, bei denen der Titelverteidiger laut dem Buchmacher Betway die besten Chancen auf einen neuerlichen WM-Sieg hat. Am 16. August kam Hamilton in der Fahrerwertung auf eine Quote von 1,40, während der große Konkurrent Sebastian Vettel auf 2,75 kommt.

Formel E als unberechenbarer Faktor?

Obwohl es mit der Formel 1 wieder bergauf geht, darf die Formel E als Einflussfaktor nicht unterschätzt werden. Das elektronische Rennen hat sich seit der ersten Saison im Jahre 2014 als großer Konkurrent der Formel 1 herausgestellt. Dies liegt an der Natur des Rennens selbst: Die Formel E steht für die zukunftsweisende Technologie der batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge, weshalb auch immer mehr Autokonzerne einsteigen.

Hinzu kommt, dass die Rennen auf Stadtkursen stattfinden und damit zugänglicher für Menschen sind. Zugänglichkeit und Ökologie sind zwei wichtige Aspekte, weshalb die Rennserie besonders bei jungen Menschen immer beliebter wird. Doch nicht bei allen ist die Formel-E-Serie beliebt. So war DTM-Chef Gerhard Berger von Anfang an der Überzeugung, dass es sich bei der Formel E um keinen Motorsport handeln würde. Rein technisch gesehen hat er damit recht, denn im Grunde kann die Formel E als Batteriesport betrachtet werden. Dennoch wird sich die Formel 1 in der Zukunft mit dem nachhaltigen Konzept der Formel E stärker auseinandersetzen müssen. Eine ferne Möglichkeit bestünde sogar in der Fusion der beiden Serien.

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