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Formel-1-Test: Barcelona II

Vettel eröffnet Testwoche mit Bestzeit

Ferrari und Mercedes nehmen Fahrt auf: schnelle Runden und fünf Grand-Prix-Distanzen; Toro-Rosso-Honda mit ersten Technikproblemen.

Sebastian Vettel (Ferrari) hat am Dienstag zum Auftakt der zweiten Testwoche in Barcelona die Bestzeit markiert, seine am Vormittag erzielte Zeit von 1:20,396 wurden in den vier Stunden nach der Mittagspause nicht mehr unterboten – auch nicht von Lewis Hamilton, der bei Mercedes am Nachmittag von Valtteri Bottas übernahm.

Vettel schraubte sein Pensum auf erstaunliche 168 Runden, was für Ferrari in Hinblick auf die Zuverlässigkeit ein ermutigendes Signal ist. Auch der neue "Silberpfeil" lief ohne Probleme, Bottas und Hamilton schafften zusammen 174 Runden. In der Zeitenliste belegten die Beiden mit 0,2 bzw. 0,412 Sekunden Rückstand die Positionen zwei und vier.

Bei guten Wetterbedingungen (9 bis 17 Grad Luft- und 17 bis 32 Grad Asphalttemperatur) absolvierten sowohl Ferrari als auch Mercedes die ersten wirklich produktiven Testläufe des Winters, die sich jeweils über ca. zehn Runden erstreckten – nach dem Schneechaos der Vorwoche ein Segen für die Ingenieure, die nach repräsentativen Daten dürsten.

Dass jetzt endlich richtig gefahren wird, zeigte sich auch daran, dass speziell am Mercedes W09 die Reifen teilweise Blasen warfen, was den Rückschluss zulässt, dass Bottas und Hamilton beauftragt wurden, auf ihren mittellangen Fahrten auch die Haltbarkeit der Pneus genauer unter die Lupe zu nehmen – teils ohne Abkühlrunden, die von den anderen meist eingeschoben wurden.

Am Ende des Tages lagen wieder die Topteams der letzten Jahre voran. Bottas und Hamilton erzielten ihre besten Zeiten dabei auf Soft-, Vettel und der Drittplatzierte Max Verstappen (RB Racing; + 0,253) auf Mediumreifen. Der Niederländer blieb am Nachmittag jedoch einmal mit Batterieproblemen stehen.

Von den 127 Runden, die der RB14 trotzdem geschafft hat, konnten andere nur träumen. McLaren zum Beispiel wurde von einer ganzen Reihe von Problemen geplagt. Bereits am Morgen blieb Stoffel Vandoorne (12.; + 1,55) einmal in der Boxengasse stehen; wenig später verursachte er mit einer defekten Batterie bei Start und Ziel die erste rote Flagge.

Noch vor der Mittagspause konnte er wieder ins Geschehen eingreifen, doch kurz vor 16 Uhr stand er wieder neben der Strecke, diesmal in Kurve 3. Übeltäter war diesmal die Hydraulik des MCL33; da halfen auch die zusätzlichen Lüftungslöcher nichts, die die McLaren-Ingenieure bereits in der vergangenen Woche in die Karosserie geschnitten hatten, um die Überhitzungsprobleme des Auspuffsystems des Renault-Aggregats zu lösen.

Pierre Gasly fiel am Nachmittag vom vierten auf den fünften Platz zurück, weil er von Hamilton überholt wurde, behauptete sich aber mit 0,577 Sekunden Rückstand als erster Verfolger der Topteams. Die Allianz Toro Rosso/Honda erlebte allerdings einen ersten Rückschlag, weil der Franzose nach der Mittagspause wegen eines Problems mit den Bremsen nur noch eine einzige weitere Runde (von insgesamt 54) drehen konnte.

Auf den Positionen sechs bis zwölf lagen die weiteren Teams innerhalb von gut einer halben Sekunde, was zumindest in der unteren Leistungshälfte auf eine spannende Saison 2018 hoffen lässt. Nico Hülkenberg (7.; + 1,036) übergab den Renault nach 48 Runden an Carlos Sainz junior, der weitere 91 Umläufe schaffte und als Achter fast genauso schnell wie der Deutsche war.

Dass Renault nicht noch mehr zum Fahren kam, lag offenbar an Sensorproblemen. Auch Haas wäre gern mehr gefahren als die 93 Runden von Kevin Magnussen (6.; + 0,902). Am Vormittag hatten sich am Auto des Dänen Teile des Unterbodens gelöst; am Nachmittag streikte dann eine ERS-Komponente des Ferrari-Aggregats.

Auch die zweite Barcelona-Testwoche geht über vier Tage und endet diesmal am Freitag. Normalerweise wird von 9 bis 13 sowie von 14 bis 18 Uhr gefahren; für Mittwoch und Freitag haben sich die Teams aber darauf verständigt, die Mittagspause zu streichen und durchzufahren. Die Wetterprognose ist für die gesamte Woche gut.

Barcelona-Testfahrten, 6/3/2018:

 1. S. Vettel      Ferrari      1:20,396  168 Rd.
2. V. Bottas Mercedes + 0,200 86
3. M. Verstappen RB Racing + 0,253 127
4. L. Hamilton Mercedes + 0,412 88
5. P. Gasly Toro Rosso + 0,577 54
6. K. Magnussen Haas + 0,902 93
7. N. Hülkenberg Renault + 1,036 48
8. C. Sainz jr. Renault + 1,059 91
9. S. Sirotkin Williams + 1,192 42
10. S. Pérez Force India + 1,247 93
11. M. Ericsson Sauber + 1,310 118
12. S. Vandoorne McLaren + 1,550 38
13. L. Stroll Williams + 2,541 83

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