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Bottas gegen Hamilton: "Wie ein Rallyefahrer" Mit seinem Start gegen Lewis Hamilton setzte Valtteri Bottas ein Zeichen
Motorsport Images

"Wie ein Rallyefahrer": Bottas lässt gegen Hamilton die Muskeln spielen

Valtteri Bottas steckte am Start in der Eifel nicht zurück und heimste sich damit das Lob seines Bosses und sogar seines Teamkollegen ein: "Das war stark"

Der Tonus nach dem Start am Nürburgring war eindeutig: Endlich hat sich Valtteri Bottas einmal gegen Lewis Hamilton gewehrt! Der Polesetter schien das Startduell bereits in der ersten Kurve verloren zu haben, als Hamilton auf der Innenbahn neben ihm war, doch Bottas steckte diesmal nicht zurück, sondern blieb im Zweikampf und holte sich in der nächsten Kurve Platz eins zurück.

"Das hat Spaß gemacht", freut sich der Finne über sein gelungenes Manöver. "Lewis kam etwas besser weg, dadurch war er in Kurve 1 innen. Ich wusste, dass es am besten wäre, wenn ich so spät wie möglich bremse und versuche, auf der Strecke zu bleiben." Hamilton selbst bremste ziemlich spät, sodass beide Mercedes in die Auslaufzone fuhren.

"Aber ich wollte die Position nicht so einfach aufgeben und habe mich entschieden, es außen einfach zu probieren", so Bottas weiter. Er blieb neben Hamilton, musste dabei sogar durch den Dreck fahren, hatte aber in Kurve 2 die Innenbahn und so letzten Endes die Führung. "Ich bin froh, dass ich die Position zurückbekommen habe."

Für sein starkes Gegenhalten bekam der WM-Zweite nach dem Rennen eine Menge Lob. "Die Kurve hat mich an dich und Lewis in Bahrain erinnert", sagt Motorsportchef Toto Wolff in Richtung von Nico Rosberg, Bottas' Vorgänger bei Mercedes, gewandt. "Ich habe wahrscheinlich zehnmal versucht, mich außen gegen Lewis durchzusetzen. Und ich habe zehnmal den Kürzeren gezogen", entgegnet dieser.

Hamilton zollt Respekt: "Fantastische Leistung"

Für Mercedes-Boss Wolff hat Bottas bei diesem Manöver seinen "wahren Stil als Rallye-Fahrer" durchscheinen lassen. "Er hat den Fuß auf dem Gas behalten und sich die Position verdient. Das hat mir wirklich gefallen." Sorgen, dass sich beide berühren könnten, hatte er dabei nie: "Sie respektieren sich und kennen die Grenzen im Team genau."

Dass Bottas auf der Außenbahn noch einmal zurückkommen konnte, hatte dabei selbst Hamilton überrascht: "Das war eine fantastische Leistung", zollt er Respekt. "Ich kam aus der Kurve und habe gedacht: 'Gut gemacht, man. Ich bin beeindruckt. Das war stark'", lobt der Brite.

Doch so stark der Start von Bottas gegen Hamilton war, so stark ging sein Rennen danach auch den Bach runter. Seine erkämpfte Position verlor er wenige Runden später an selber Stelle, als er sich verbremste und seinen Teamkollegen passieren lassen musste.

Niesel sorgt für Fehler in Kurve 1

"Das kam hauptsächlich von dem Niesel", erklärt der Mercedes-Pilot. "Ich hatte beim Bremsen weniger Grip, und plötzlich haben die Räder blockiert." Als Erster habe er auch keine Referenzen in der Kurve gehabt. "Sicherlich hat Lewis ziemlich schnell gesehen, dass ich mich verbremst habe. Von daher bin ich mir sicher, dass er reagieren konnte", so Bottas. "Es war ein Fehler, aber auch schwierige Bedingungen."

Der Verbremser hatte zur Folge, dass Bottas nicht nur seine Position verlor, sondern auch zum Reifenwechsel kommen musste. Damit war er auf einer Zweistoppstrategie festgenagelt. "Aber ich dachte, es kann immer noch gut werden."

Zwar verlor er deutlich an Boden, als seine beiden Hauptkonkurrenten unter dem Virtuellen Safety-Car stoppen konnten, trotzdem sah er noch Möglichkeiten. Auch Wolff ist überzeugt, dass Bottas noch Chancen gehabt hätte: "Es hätte für ihn noch funktionieren können, sodass er das Rennen gewinnt", betont er.

Alle Überlegungen waren jedoch Makulatur, als er wenig später mit einem Elektronikschaden an der Power-Unit aufgeben musste. Die WM ist mit 69 Punkten Rückstand nun fast unerreichbar. "Ich habe mich bei ihm für den Schaden entschuldigt", sagt Wolff. "Es ist immer noch ein mechanischer Sport, und heute waren wir es, die ihn im Stich gelassen haben."

Motorsport-Total.com

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