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Queen Elisabeth II. wird Hamilton zum Ritter schlagen Für Lewis Hamilton hat der Union Jack eine ganz besondere Bedeutung
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Sir Lewis Hamilton: Queen wird Formel-1-Star zum Ritter schlagen

Lewis Hamilton steht nach seinem siebten WM-Titel vor dem Ritterschlag durch Queen Elisabeth II. - Premierminister Boris Johnson soll für ihn interveniert haben

Lewis Hamilton wird nach Stirling Moss, Jack Brabham und Jackie Stewart als erst vierter Rennfahrer in der Geschichte der Formel 1 von der Queen zum Ritter geschlagen. Laut übereinstimmenden Medienberichten hat sich der britische Premierminister Boris Johnson höchstpersönlich dafür eingesetzt, dass der erfolgreichste Grand-Prix-Pilot aller Zeiten auf die Neujahrs-Ehrenliste 2021 gesetzt wird.

Nachdem Hamilton in Istanbul den siebten WM-Titel seiner Karriere gewonnen hatte, ahnten viele schon, dass das jetzt gleichbedeutend mit dem Ritterschlag sein könnte. Der 35-Jährige wird voraussichtlich der erste noch aktive Formel-1-Fahrer sein, dem diese Ehre zuteilwird.

Dabei kann er mit so einer ehrenvollen Auszeichnung wenig anfangen. Beim Gedanken an den Ehrentitel "Sir", sagt er, fallen ihm spontan Leute "wie mein Opa ein, die im Krieg gedient haben, oder Sir Captain Tom, der 100 Jahre auf diese unglaubliche Ehre warten musste".

"Oder die Leute, die in den Krankenhäusern arbeiten, die Krankenpfleger und Ärzte, die in den schwierigsten Zeiten Menschenleben retten. Ich denke an all diese unbesungenen Helden und sehe mich selbst nicht als unbesungenen Helden. Ich habe noch nie jemanden gerettet."

Doch gerade sein soziales Engagement ist einer der Gründe für Hamiltons Nominierung. Besonders seit 2020 setzt er sich für Gleichberechtigung und mehr Diversität ein, und dass ihm die Umwelt am Herzen liegt, ist schon lange bekannt. Unter anderem deswegen hat der Mercedes-Star auf vegane Ernährung umgestellt.

Kritiker halten diesem Engagement und seinen sportlichen Erfolgen entgegen, dass Hamilton zwar zu den 5.000 größten Steuerzahlern Großbritanniens gehört, aber seinen Hauptwohnsitz nach wie vor im Steuerparadies Monaco hat.

Und auch die Geschichte rund um die Steuervermeidungs-Strategie mit seinem Jet im Jahr 2017 haben Kritiker der Hamilton-Nominierung noch nicht vergessen - auch wenn Hamilton einige der Social-Media-Fotos, die seine steuerlich problematische Privatnutzung des Jets belegen, inzwischen gelöscht hat.

Zuletzt kam außerdem schlecht an, dass das Management des 35-Jährigen gerichtlich dagegen vorging, dass ein Uhrenmacher den Namen "Hamilton International" verwendet. Der Haken dran: Die Firma wurde bereits 1892 gegründet. Hamiltons Klage wurde dementsprechend abgewiesen.

Für Damon Hill, Formel-1-Weltmeister von 1996, besteht trotzdem kein Zweifel daran, dass Hamilton den Ritterschlag verdient: "Er ist aufrichtig, versucht seinen Beitrag zu leisten und nutzt seinen Namen für positive Zwecke. Er ist ein fantastischer Botschafter. Der Ritterschlag wird seine Möglichkeiten, karitative Arbeit zu verrichten, nur erweitern", sagt er dem 'Guardian'.

Hill sieht den Ritterschlag nicht nur als Anerkennung für seine sportlichen Leistungen als Rennfahrer, sondern auch als Würdigung eines Sportlers mit dunkler Hautfarbe, "der die Tür für jeden, der nicht weiß ist, aufgestoßen hat. Er hat mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass das nicht möglich ist, wenn du nicht die richtige Hautfarbe hast."

Für Hamilton wäre die Aufnahme in die Neujahrsliste der Queen, die formell noch nicht bestätigt ist, "eine unglaubliche Ehre", wie er sagt. Er sei "ein stolzer Brite. Jedes Mal, wenn ich auf dem Podium stehe und unsere Nationalhymne höre, bin ich sehr, sehr stolz. Das sind die schönsten Momente, wenn ich da oben stehe und unsere Nation repräsentieren darf."

Motorsport-Total.com

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