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Warum Sebastian Vettel der richtige Sieger ist

Alles fürs Team

Viel wurde nach dem Grand Prix von Singapur darüber geredet, ob nicht Charles Leclerc der verdiente Sieger dieses Rennens gewesen wäre?

Foto: PHOTO4

Viel wurde nach dem Grand Prix von Singapur darüber geredet, ob nicht Charles Leclerc eigentlich der verdiente Sieger dieses Rennens gewesen wäre? Seitdem die Formel 1 aus ihrer Sommerpause zurück ist, hat Leclerc nun zwei Rennen gewonnen und belegte in Singapur den zweiten Rang hinter Sebastian Vettel.

Einige Experten glauben schon wieder eine Stallorder zu erkennen, während andere darauf verweisen, dass der Sieg für Vettel fast wichtiger war als für Ferrari als Ganzes. Der Teamleitung dürfte dies egal sein. Sie freut sich über den ersten Doppelsieg seit Ungarn 2017.

Man darf nicht vergessen, dass in der WM-Rangliste Leclerc dank seinen beiden Siegen in den Rennen vor Singapur auf den dritten Platz vorgerückt ist, mit einigen Punkten Reserve auf seinen Teamkollegen Vettel. Doch ein Rückstand von über 90 Punkten auf WM-Leader Lewis Hamilton bei nur noch sechs verbleibenden Rennen im Kalender dürfte wohl schon seit längerer Zeit nicht mehr aufzuholen sein. Schließlich tut auch Hamilton niemandem den Gefallen, reihenweise Ausfälle zu produzieren. Der WM-Leader holt sich momentan in jedem Rennen wertvolle Punkte, die ihn wohl zu einem erneuten WM-Titel führen werden.

Ein Zwist, der keiner ist

Wie es von außen scheint, haben die Verantwortlichen bei Ferrari ihre beiden Rennfahrer einigermaßen gut im Griff. Rennfahrer sind stets Einzelsportler, selbst wenn ein ganzes Team von Experten, Ingenieuren und Mechanikern hinter ihren Leistungen steht. Mit Vettel und Leclerc haben sich in Maranello nun aber nicht zwei durchwegs extrovertierte Charaktere getroffen, die nicht miteinander auskommen könnten. Es könnte höchstens sein, dass ein paar kleinere Abmachungen, an die sich der eine oder der andere in letzter Zeit aus welchen Gründen auch nicht halten konnte, zu kleineren Meinungsverschiedenheit geführt haben könnten.

Für die Beobachter ist es hingegen wie bei Slots im Live Casino. Für die Gegner wäre ein offener Konflikt, wie man ihn auch schon von anderen Fahrerpaaren im Feld gesehen hat, wohl der Jackpot. Wäre zum Beispiel Mercedes seinen Gegnern in der jüngeren Vergangenheit nicht weit überlegen gewesen, hätten die Meinungsverschiedenheiten zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg durchaus einmal einen Titel kosten können. Interne Querelen gehen in den meisten Fällen zulasten der Konzentration und der Energie, die ein Team für das Erreichen der gemeinsamen sportlichen Ziele aufbringen kann.

Ein gutes Team braucht zwei starke Fahrer

Je besser eine Mannschaft in der Formel 1 dastehen will, desto mehr ist sie darauf angewiesen, auf zwei starke Fahrer zählen zu können. Nun pusht Charles Leclerc Sebastian Vettel, den vierfachen Weltmeister, zu besseren Leistungen. Während für die Saison 2019 der Zug wohl abgefahren zu sein scheint, verspricht dies für die kommende Saison 2020 bestimmt wieder mehr Spannung auf den Rennstrecken rund um den Globus. Leclercs Aufstieg von Sauber hin zu Ferrari erweist sich als eine richtig positive Geschichte, doch es liegt an beiden Fahrern, daraus für Ferrari das Beste zu machen.

Vettels Selbstvertrauen dürfte in letzter Zeit arg gelitten haben. Speziell die Rennen von Silverstone und Monza, die er weit hinter der Spitze beendete, liefen überhaupt nicht nach seinen Vorstellungen. Dass dann in Monza der Emporkömmling Leclerc das Rennen gewinnen konnte, dürfte ihm erst recht nicht gepasst haben. Doch mit einem derart starken Fahrerduo ist zumindest die Perspektive für die nächste Saison eine sehr positive. Insofern dürfte sich dieser zugegeben auch durch die interne Taktik und deren eher zweifelhafte Umsetzung fabrizierte Sieg für Vettel mittelfristig lohnen - auch für Leclerc.

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