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BMWs Supersportlerin S 1000 RR wird noch stärker und leichter, obwohl sie vollgestopft ist mit modernster Motor- und Fahrwerkselektronik.

Thilo Kozik/mid

Die Messlatte für seinen weiß-blauen Vierzylinder-Supersportler S 1000 RR legt BMW für 2015 noch einmal höher. Das 2009 mit durchschlagendem Erfolg eingeführte und drei Jahre später überarbeitete Bike wirkt im neuen Modelljahr optisch dynamischer. Es wird noch leichter und stärker und integriert zugleich die neuesten Errungenschaften der elektronischen Fahrwerksregulation.

In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Der Supersportler bringt mit nun 204 kg vollgetankt inklusive Race ABS vier Kilogramm weniger auf die Waage als der Vorgänger, die Motorleistung steigt um 6 PS auf 146 kW/199 PS und der optimierte Drehmomentverlauf weist ein Maximum von 113 Nm auf - einem überarbeiteten Zylinderkopf mit neuer Einlassnockenwelle und zahlreichen Detailänderungen wie leichteren Titanventilen sei Dank.

Gleichzeitig wurde die Neue durch den Einbau zusätzlicher und die Verfeinerung vorhandener elektronischer Regelsysteme auch benutzerfreundlicher.

Letzteres kann die S 1000 RR gleich zu Beginn des Fahrtests unter Beweis stellen, denn die Rennstrecke Monteblanco unweit von Sevilla ist vom nächtlichen Regen noch ziemlich nass. Serienmäßig kann der Fahrer während der Fahrt die drei Fahrmodi "Rain", "Sport" und "Race" anwählen, die neben der Motorsteuerung auch den Eingriff des Race-ABS und der Traktionskontrolle festlegen. Angesichts der Bedingungen haben die Verantwortlichen zunächst "Rain" eingestellt. Dann bleiben "nur" 187 PS übrig, das maximale Drehmoment ist auf 108 Nm begrenzt.

Weich und gut kontrollierbar fällt die nun vollelektronische Gasannahme aus und das serienmäßige Race ABS regelt für maximale Sicherheit sehr zeitig. Die von der Schräglage des Bikes abhängige Traktionskontrolle "DTC" (Sonderausstattung) greift sehr früh vor der Haftgrenze ein.

Das ebenfalls optionale semiaktive Fahrwerk "DDC" sorgt mit einer weichen Dämpfungsabstimmung für guten Fahrbahnkontakt. So kann man viel flotter als gedacht den unbekannten Kurs umrunden. Erstaunlich fallen die möglichen Schräglagen aus. Und nach vorsichtigem Herantasten werden Beschleunigungs- wie Bremsmanöver immer deftiger, ohne für Schweißausbrüche unter dem Helm zu sorgen. Das Thema Fahrerfreundlichkeit hat die S 1000 RR ziemlich beeindruckend umgesetzt.

Als hätten die BMW-Verantwortlichen auch Einfluss auf die Dramaturgie des Tages, reißt der Himmel zunehmend auf und die andalusische Sonne wärmt und trocknet den Asphalt von Minute zu Minute mehr. Mehr Dynamik bringen bei diesen Bedingungen die Fahrmodi "Sport" und "Race" mit voller Leistung und direkterem Ansprechverhalten. DTC und Race-ABS greifen jeweils weniger ein.

Als Sonderausstattung sind die Testfahrzeuge mit "Fahrmodi Pro" ausgestattet. Damit umfasst die Elektronik zusätzlich den Fahrmodus "Slick" und mit der Einstellung "User" ein individuell konfigurierbares Setting aller Parameter. Außerdem gehören dann eine Launch Control für perfekte Rennstarts, der konfigurierbare Geschwindigkeitsbegrenzer "Pit-Lane-Limiter" und die Dynamische Traktionskontrolle DTC mit Schräglagensensor dazu.

In "Slick" lässt sich diese in plus/minus sieben Stufen während der Fahrt feinjustieren und erlaubt entsprechend zunehmenden Schlupf am Hinterrad. Sanft radiert dann die dicke 200er-Walze am Heck aus der Kurve, ohne das Fahrwerk übermäßig in Wallung zu bringen.

Bei diesem scheint sich auf den ersten Blick weniger als am Antrieb getan zu haben, doch dieser Eindruck täuscht. Der vierteilige geschweißte Leichtmetall-Brückenrahmen bekam eine neue innere Struktur verpasst, alle Parameter der Fahrwerksgeometrie wurden ebenso wie die voll einstellbaren Federelemente modifiziert. Insgesamt steht die neue Doppel-R etwas höher als die Alte.

Das soll das Handling, die Traktion und das Feedback im Grenzbereich optimieren. BMW hat auch das semiaktive Fahrwerk Dynamic Damping Control DDC, das die Dämpfung von Upside-down-Gabel und Federbein an die jeweilige Fahrsituation anpasst, verfeinert.

Weiterentwickelt wurden auch Soft- wie Hardware des teilintegralen Race-ABS, das am Ende der Start-Zielgeraden die BMW-Rakete sicher und zuverlässig aus 270 km/h herunterbremst, damit die folgende Spitzkehre sicher genommen werden kann. Der Slick-Modus reduziert die stabilisierende Wirkung des automatisch mitbremsenden Hinterrades, was spürbar mehr Unruhe bringt - von Experten jedoch auch zum Einlenken genutzt werden kann.

Ein echte Zubehör-Empfehlung ist der "HP Schaltassistent Pro". Er erlaubt nicht nur das Hochschalten bei voll geöffnetem Gasgriff ohne Kupplung, sondern auch das Herunterschalten ohne Kupplungsbetätigung oder Zwischengas. Das funktioniert ausgezeichnet und fast ohne Lastwechseleinflüsse auf das Hinterrad.

Zudem kann der Fahrer den Lenker fest in beiden Händen halten, ohne Unruhe durch die Kupplungsbetätigung zu verursachen. Nach den Erfahrungen mit den in Monteblanco komplett mit dem Zubehör ausgerüsteten Testmaschinen dürfte die Ausrüstungsquote damit sehr hoch liegen - allein die Temporegelung erscheint verzichtbar.

Was die gelungene Evolution des ersten Reihenvierzylinder-Supersportlers aus Bayern denn nun kosten wird, war den Verantwortlichen noch nicht zu entlocken. "Auf Vorgängerniveau", hieß es dazu. Das wären rund 18.000 Euro, allerdings ohne die hier vorgestellten Zusatz-Optionen, die die neue S 1000 RR erst so unwiderstehlich für Sportsfreunde machen.

Technische Daten BMW S 1000 RR

Sportmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem Reihen-Vierzylinder-Viertakt-Motor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum: 999 ccm, Bohrung x Hub: 80,0 x 49,7 mm, max. Leistung: 142 kW/193 PS bei 13 000/min, max. Drehmoment: 112 Nm bei 9 750/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsganggetriebe, Leichtmetall-Brückenrahmen, Upside-Down-Teleskopgabel, Leichtmetall-Zweiarmschwinge mit angelenktem Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, Race-ABS, DTC, DDC, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 200/55 ZR 17, Sitzhöhe: 820 mm, Tankinhalt: 17,5 Liter, Leergewicht: 199 kg, zul. Gesamtgewicht: 390 kg, Preis: zirka 18.000 Euro (ohne Sonderausstattung).

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