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Pumping Iron

Als "Iron Max" kommt Yamahas T-Max mit goldfarbenen Gabel-Standrohren, goldenen Bremszangen-Abdeckungen und Alu-Trittbrett-Auflagen.

Heiner Toller/mid

Yamaha hübscht sein Erfolgsmodell T-Max auf: Als Sonderversion "Iron Max" geht der Maxi-Roller mit goldenen Zierelementen und Alu-Trittbrett-Auflagen an den Start. Doch auch daneben hat er einiges zu bieten.

Der T-Max stellt die sportliche Speerspitze bei den Maxi-Rollern dar. Er verbindet die bekannten Komfortvorzüge eines Rollers mit der Fahrdynamik eines Motorrades. An dieser seit seiner Einführung im Jahr 2001 bestehenden Auslegung haben die vier Überarbeitungen seitdem nichts geändert, was die Fans dieses Konzepts mit mehr als 200.000 verkauften T-Mäxen honorierten.

Damit das so bleibt, haben die Yamaha-Entwickler jetzt das Profil ihres Bestsellers für 2015 weiter geschärft und ihm einige Modifikationen mit auf den Weg gegeben, die sofort ins Auge fallen: Am Vorderrad werkt nun eine Upside-down-Telegabel mit 41 mm starken Gabelholmen, auch die radial angeschlagenen Vierkolben-Bremszangen und die Radabdeckung sind neu.

Die Frontverkleidung erhielt einen aggressiven LED-Doppelscheinwerfer und -Positionsleuchten, und auch die verwendeten Materialien sind hochwertiger. Als "Krönung" hat Yamaha die Sonderversion "Iron Max" aufgelegt, die sich von der Standard-Version durch goldfarbene Standrohre der Upside-down-Gabel und golden verzierten Abdeckungen der Festsattelzangen abhebt. Dazu kommen Alu-Trittbrett-Auflagen und eine zweifarbige Sitzbank mit weißem Kederband.

Darauf findet das Hinterteil prima seinen Platz mit einem Anschluss an die kleine Lehne. Die Beine ruhen mit entspannten Kniewinkeln auf den Fußablagen, nur der breite Mitteltunnel stört ein wenig. Was sich zunächst in 80 Zentimetern Höhe noch etwas aufgesessen anfühlt, verdichtet sich beim Fahren bald zu einer integrierenden Verbindung.

Nicht perfekt sind dagegen Wind- und Wetterschutz, doch der Yamaha ist eben ein Sportroller und kein Reise-Sofa. Immerhin sorgt die neue Hinterlüftung für weniger Unterdruck hinter der Scheibe und die an spinnenartigen Auslegern montierten Spiegel liefern einen tadellosen Rückblick, sofern sie im Stand korrekt justiert wurden. Während der Fahrt sind sie nur schlecht erreichbar.

Bevor es losgeht, verlangt der T-Max nach einer modernen Startprozedur: Der Smart-Key erübrigt das Zünd-Lenkschloss, ein erster Druck auf den Anlasserknopf stellt das System scharf, ein zweiter startet den Motor.

Prompt kündet der flüssigkeitsgekühlte Reihen-Zweizylinder mit bassig-kräftiger Auspuffnote seine Arbeitsbereitschaft an. Und an der gibt es nichts auszusetzen: Der Einspritz-Vierventiler mit 530 ccm Hubraum markiert nicht nur auf dem Papier beeindruckende Daten: Die Höchstleistung beträgt 47 PS und das maximale Drehmoment von 52 Nm liegt schon bei 5.250/min an.

Der Antrieb mit Automatikgetriebe setzt Gasgriffbefehle so spontan und direkt um wie kein zweiter Roller. Der Vortrieb lässt sich gerade bei niedrigen Drehzahlen wunderbar kontrollieren und entwickelt bei Bedarf im oberen Bereich Brandstifter-Qualitäten. Hier zahlt sich die besondere Konstruktion mit Zahnriemen und motorradähnlicher Schwinge aus. Die spart Gewicht spart, verringert ungefederte Massen und minimiert die Verlustleistung im Antriebsstrang.

Doch Leistung allein genügt nicht, es gehört auch ein adäquates Fahrwerk dazu. Und das hat der T-Max in Form des Druckguss-Aluminium-Rahmens zu bieten.

Als verwindungssteife Verbindung zwischen Vorder- und Hinterrad-Aufhängung sorgt das Chassis dafür, dass Lenkbefehle knackig und ohne Verzögerung umgesetzt werden. Für einen Roller pfeilt der TMax außerordentlich stabil und sicher durchs kurvige Geläuf, bleibt beim Einlenken und in Schräglage neutral und unbeirrt.

Das geht ein wenig zulasten der Handlichkeit und in Wechselkurven ist ein wenig Körpereinsatz gefragt, doch den Max als störrisch zu bezeichnen, wäre übertrieben und würde ihm nicht gerecht.

Sehr sensibel und schluckfreudig arbeiten die neuen Federelemente und verwöhnen mit gutem sportlichem Fahrkomfort, eine Sänfte darf man jedoch nicht erwarten.

Der tempobetonten Fahrweise haben die Yamaha-Entwickler eine entsprechende Bremsanlage entgegen gestellt: Die vordere Doppelscheibenbremse mit 267 mm Durchmesser wird von zwei brachialen, radial montierten Vierkolben-Festsattelzangen in die Mangel genommen.

Über zwei einstellbare Bremshebel moduliert der T-Max-Fahrer die Verzögerung sehr sauber und effektiv, wobei das ABS subjektiv gerne eine Spur später eingreifen könnte. Doch Bremsgefühl und Dosierbarkeit haben mit den Radialzangen den letzten Schliff bekommen - so nachvollziehbar lässt sich kein Roller vor der Kurve zusammenbremsen.

Ebenfalls neu ist das Cockpit-Arrangement mit zwei Analog-Runduhren und LCD-Digitalanzeige sowie einer 12-Volt-Steckdose im linken Handschuhfach. Alles ist gut ablesbar, nur zum Umschalten muss der Pilot ans Cockpit greifen - eine Taste am Lenker wäre sinnvoller.

In der Lenkermitte prangt ein zentrales Bedienelement, das die Sitzbank öffnet, den Motor ausschaltet und das Lenkschloss arretiert - sofern sich der Fahrer mit dem Transponder im Umkreis von 80 Zentimetern befindet.

Gegenüber dem "normalen" T-Max kostet der nur stilistisch aufgewertete Iron Max mit 11.499 Euro (Deutschland: 11.595 Euro) 300 Euro mehr - der auffälligen goldenen Ausstattung wegen. Das ist wahrlich kein Sonderangebot, doch wer Perfektion sucht, wird sich von dem Preis nicht schrecken lassen.

Technische Daten Yamaha T-Max Iron Max

Automatikroller mit flüssigkeitsgekühltem Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, dohc, 4 Ventile, Hubraum 530 ccm, Bohrung x Hub: 68,0 x 73,0 mm, max. Leistung: 34,2 kW/46,5 PS bei 6 750/min, max. Drehmoment: 52,3 Nm bei 5 250/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, CVT-Automatikgetriebe, Stahlrohr-Rahmen, Upside-Down-Telegabel vorn, Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, ABS, Reifen vorn: 120/70-15, hinten: 160/60-15, Sitzhöhe: 800 mm, Tankinhalt: 15 l, Leergewicht: 222 kg, Zuladung: 193 kg.
Österreichischer Aktionspreis: 11.499 Euro (Deutschand: 11.595 Euro).

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