BMW R1150RT - Test | 26.09.2001
DESIGN & AUSSTATTUNG
Der neue Tandemscheinwerfer mit zwei integrierten Nebelscheinwerfern, die entsprechend geänderte neue Verkleidungsfront und der neu gestaltete vordere Teil des Kotflügels sorgen für ein aggressiveres, fast ein wenig böses Aussehen.
Die an das "zugespitze" Gesicht nicht angepassten Spiegel können sich nicht ganz in die neue Form einfinden. Auch der große Seitenteil der Verkleidung wurde beibehalten – durch die neue Front entfallen aber die Warmluftkanäle, die Auslassgitter sind also nur mehr Fake. Die warme Abluft des Ölkühlers wird nun mittig zum Fahrer geleitet, was im November sicher nett ist, Ende Juli bei 32 Grad im Schatten aber eher lästig wirkt. Der Scheinwerfer ist den unterschiedlichen Beladungszuständen des Motorrads entsprechend über ein Handrad im Cockpit in der Höhe stufenlos einstellbar.
Das Windschild ist nach Werksangaben in seinen Dimensionen unverändert, wirkt aber subjektiv niedriger als bisher. Es ist weiterhin mittels eines Wippschalters an der linken Lenkerarmatur elektrisch stufenlos einstellbar.
Die Instrumente im Cockpit sind, von neuen Kontrollleuchten für ABS/Integralbremssystem und die Nebellichter unverändert. Links im Cockpit findet sich endlich ein separates Display, das den jeweiligen Modus der optional erhältlichen Audio-Anlage anzeigt. 88.6, Hitradio oder Kronehit: Auch RDS kann das neue Radio, das gegen Aufpreis erhältlich ist.
Die Lenkerarmaturen entsprechen dem aktuellen Stand bei neuen BMW Motorrädern. Die Blinker? Na BMW natürlich. Unpraktisch, sagen die einen. Vom "Charakter der Marke" sprechen die anderen.
25,2 Litern vom 95igen Super passen ins Benzinfass, vier Litern sind Reserve (natürlich mit Warnleuchte). Schräglagenfreiheit bis über 90° ohne Benzinverlust: Der Tankstutzen ist nun mit einem sogenannten Roll-Over-Ventil ausgestattet, das im Falle eines Um- oder Un-Falles das Auslaufen des Kraftstoffs verhindert.
Die zweiteilige, höhenverstellbare Sitzbank wurde im Bereich des Fahrers in Kontur und Polsterung neu abgestimmt. Damit stieg die Sitzhöhe um 25 mm – die Sitzbank ist also jetzt ohne Werkzeug mit einem Handgriff wahlweise auf die Sitzhöhen 805, 825 und 845 mm einstellbar. In der obersten Position sitzt man wie bei einer GS auf dem Motorrad, statt wie bisher "in der Maschine drinnen".
Mit der daraus folgenden "Abrüstung" der Sitzhöhe um eine Stufe senkt sich such die hintere Sitzkante: Der Beifahrer rutscht dann aber beim Bremsen eher nach vorne. Probesitzen und probefahren mit dem bisher als "Komfortsitz" aus dem Zubehör bekannten Hocker ist also anzuraten – die Änderungen wirken sich von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich aus.
ür kleinere Fahrer ist jedoch als Sonderausstattung auch die bisherige, niedrigere Sitzbank mit den Sitzhöhen 780, 800 und 820 mm lieferbar. Vielleicht mag auch ein R 1100 RT-Besitzer seinen Polster gegen den neuen Sitz tauschen? Wir wüssten da jedenfalls schon einen! Serienmäßige Kofferhalter mit integrierter Gepäckbrücke und zwei Systemkoffer (natürlich mit Einschlüsselsystem) sind auch mit an Bord. Die Innentaschen sind empfehlenswertes Zubehör.