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Flotter Dreier

Dass Triumph mehr kann, als schicke Retro-Bikes zu bauen, beweist der britische Hersteller seit 1994 mit der Speed Triple. 2016er-Modell im Test.

Mirko Stepan/mid

Eine Schönheit war sie noch nie, diese Speed Triple - aber ein Motorrad mit Charakter. Dafür stehen beispielsweise die markanten Doppelscheinwerfer, die seit jeher die Front des Streetfighters - bei der Premiere 1994 einer der ersten, der als Serienmodell zu haben war - kennzeichnen.

Charakteristisch ist auch der Dreizylindermotor, der das Bike befeuert. 1.050 Kubikzentimeter, 103 kW/140 PS stehen im Datenblatt. Für beide angebotene Varianten, also das Basismodell "S" und für die Speed Triple R.

Letztere setzt zwar mit ihrem rot lackierten Rahmen und dem vorderen Carbon-Schutzblech auf den Coolness-Faktor, ist allerdings auch technisch besser ausgerüstet, was den Aufpreis von 1.700 Euro gegenüber der 15.200 Euro (Deutschland: 12.500 Euro) teuren "S" rechtfertigt.

Die Speed Triple R ist mit einem Fahrwerk von Öhlins ausgerüstet, so dass sie auch für den Rennstreckeneinsatz optimal präpariert ist. Für Hobby-Piloten, die sich vor allem auf kurvigen Landstraßen bewegen, dürfte auch die Speed Triple S völlig ausreichen.

Allerdings lässt die "R"-Version fahrwerksseitig tatsächlich keine Wünsche offen. Das Bike kann man mit so viel Zug durch die Kurven bugsieren, dass es eine wahre Freude mit Suchtpotenzial ist.

Fünf Fahrmodi (Regen, Straße, Sport, Rennstrecke, Individuell) sorgen außerdem dafür, dass schlechtere Wetter- oder Streckenbedingungen nicht für Schreckmomente sorgen können.

Selbst im strömenden Regen sorgt die ausgewogene Traktionskontrolle und das geänderte Ansprechverhalten des 140-PS-Aggregats im "Rain-Mode" dafür, dass der Hinterreifen nicht die Haftung verliert und die Maschine fahrbar bleibt.

Gut so. Ihre Stärken entfaltet das Bike freilich auf trockener Straße. Bis zu 250 km/h schafft Triumphs flotter Dreier.

Den Motor hat Triumph für das aktuelle Modelljahr komplett überarbeitet und eine neue elektronische Drosselklappensteuerung (Ride-by-Wire) eingeführt. Dazu gibt's eine neue Auspuffanlage, die einen kernig-sportlichen Sound generiert - was die Fahrfreude nur noch verstärkt.

Überhaupt ist es Triumph gelungen, ein Gesamtpaket zu schnüren, das auf ganzer Linie überzeugt. Die im Vergleich zum Vorgängermodell zwei Zentimeter dünnere Sitzbank und der etwas flachere Tank erlauben eine bequeme und kompakte Sitzposition auf der Speed Triple, die kontrolliertes Fahren ermöglicht, ohne dass der Komfort zu kurz kommt.

So kann man die Speed Triple, anders als ihr Name vermuten lässt, auch ganz gemütlich zur Ausfahrt bitten. Oder sie mit Zug am Gas über den Asphalt hetzen.

Beide Disziplinen beherrscht die Triumph tadellos. Top: die Lenkerenden-Spiegel, die zwar nicht jedermanns Geschmack bedienen, aber eine optimale Sicht nach hinten bieten - sollte sich von hinten überhaupt einmal jemand nähern.

Einziger Kritikpunkt ist letztlich die Optik. Die Front mit dem nach vorn stehenden Doppelscheinwerfer - im aktuellen Modell mit LED-Tagfahrlicht - muss man mögen. Deshalb: so schnell wie möglich rauf auf das Bike, um ein paar Runden zu drehen. Das lässt den gewöhnungsbedürftigen Look ganz schnell vergessen.

Technische Daten Triumph Speed Triple R

Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem Reihen­Dreizylinder, zwölf Ventile; Hubraum: 1.050 ccm, Bohrung x Hub: 79 mm x 71,4 mm, max. Leistung: 103 kW/140 PS bei 9.500/min, max. Drehmoment 112 Nm bei 7.850/min, elektronische sequentielle Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, 6-Gang-Getriebe; Fahrwerk: Alu­Doppelschleifenrahmen, Aluminium­Einarmschwinge mit exzentrischem Kettenspanner, NIX30 Upside­Down­Gabel, voll einstellbar, 120 mm Federweg, TTX36-Doppelrohr-Zentralfederbein, voll einstellbar, Brembo-Bremsanlage mit zwei Scheibenbremsen vorn und einer hinten, abschaltbares ABS, Reifen vorne: 120/70 ZR17, hinten: 190/55 ZR17; Maße: Radstand: 1.435 mm, Sitzhöhe: 825 mm, Trockengewicht: 192 kg, Tankinhalt: 15,5 l.
Österreich-Preis: 16.900 Euro (Deutschland: 14.200 Euro).

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