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Britische F4: Ford zieht sich zurück, verschreibt sich Hybrid-Ära
Ford

50 Jahre Formel Ford bzw. Formel 4 später übernimmt Abarth

Die britische Formel 4, die ihre 50-jährige Geschichte als Formel Ford begann, beherbergte zahlreiche künftige Legenden wie Ayrton Senna, Emerson Fittipaldi oder Michael Schumacher. Nun zieht sich Ford aus der Serie zurück und zieht Resümee.

1967 als Formel Ford ins Leben gerufen und 2015 in MSA Formula bzw. 2016 in British Formula 4 Championship - powered by Ford EcoBoost umbenannt, hat die Rennserie in insgesamt mehr als 50 Jahren dazu beigetragen, zahlreiche weltberühmte Rennfahrer auf Erfolgskurs zu bringen. Hier ein paar Beispiele:

  • Emerson Fittipaldi
    Zwei F1-Titel, 149 Rennen
    Formel Ford 1969, Jim Russell Racing
  • Ayrton Senna
    Drei F1-Titel, 162 Rennen
    Formel Ford 1981, Van Diemen und 1982 Rushen Green
  • Michael Schumacher
    Sieben F1-Titel, 308 Rennen
    Formel Ford 1988, Eufra Racing
  • Damon Hill
    Ein F1-Titel, 122 Rennen
    Formel Ford 1985, Manadient Racing
  • James Hunt
    Ein F1-Titel, 93 Rennen
    Formel Ford 1968, Russell-Alexis
  • David Coulthard
    247 F1-Rennen
    Formel Ford 1989
  • Rubens Barrichello
    326 F1-Rennen
    Formel Ford 1989, Arisco
  • Mark Webber
    217 F1-Rennen
    Formel Ford 1995, Gelbe Seiten Racing
  • Jenson Knopf
    Ein F1-Titel, 309 Rennen
    Formel Ford 1998, Haywood Racing
  • Anthony Davidson
    24 F1-Rennen
    Formel Ford 1999, 2000, Haywood Racing
  • Daniel Ricciardo
    Über 200 F1-Rennen
    Formel Ford 2005, Privatfahrer
  • Lando Norris
    Über 50 F1-Rennen
    MSA Formel 2015, Carlin

 

Der Grund, warum so viele, große Namen angelockt werden konnten, ist einfach erklärt: Die Serie war von Anfang an als verhältnismäßig kostengünstige Junior-Serie konzipiert, die jungen Fahrern den Übergang vom Kartsport zu den höheren Ebenen des Formel-Rennsports erleichtern sollte. Dementsprechend "Großserie" war auch die Technik. Als Motor kam in den ersten Formel-Ford-Modellen ein 105 PS starker 1,6-Liter-Kent-Motor aus dem Ford Cortina zum Einsatz. Davon unabhängig war die Serie von Anfang an bei Zusehern wie Fahrern sehr beliebt. Unter anderem auch, weil man lange (bis 2015) daran festhielt, den Autos keine Heckflügel zu verpassen. Das ermöglichte aufregende Überholaktionen, da die Fahrer weniger von Luftturbulenzen konkurrierender Rennautos betroffen waren.

Die 90er Jahre begannen in der Formel Ford mit einem Wechsel zu einer 145 PS-Version des 1,8-Liter-Zetec-Motors, welcher damals Ford-Modelle wie den Escort und den Orion antrieb. Im Jahr 2006 führte die Formel Ford einen 155-PS starken 1,6-Liter-Duratec-Motor ein, der auch im Ford Focus verbaut werden sollte. Und ab 2012 kam in der Serie eine turbogeladene Version des 1,6-Liter-EcoBoost-Motors mit einer nochmals erhöhten Leistung von 165 PS zum Einsatz.

Im Jahr 2015 kam es zu einer der radikalsten Änderungen, als Front- und Heckflügel an den Rennautos hinzugefügt wurden. Die daraus resultierenden, schnelleren Rundenzeiten und der "Mini-F1"-Auftritt lockten talentierte junge Fahrer an, darunter den aktuellen Formel-1-Aufsteiger Lando Norris, der in diesem Jahr die MSA-Formel-Meisterschaft gewann.

Nun aber steht der Rennserie ihr wohl größter Switch bevor: Die Ford Motor Company zieht sich vom Einsitzer-Rennsport zurück, um sich der Hybrid-Ära in der FIA World Rally Championship (WRC) zuzuwenden. Als Fahrzeug kommt dort dann das M-Sport Ford Puma Rallye-Auto zum Einsatz. Es setzt auf einen Plug-in-Hybridantrieb, der einen 1,6-Liter-Turbobenziner mit einem 100-kW-Elektromotor und einer 3,9-kWh-Batterie kombiniert. Debütieren soll das neue Auto im Januar 2022 bei der Rallye Monte Carlo.

Für die britische Formel 4 ist damit aber nicht aller Tage Abend. Sie wird künftig, wie übrigens zehn andere F4-Serien auch, auf die bewährte Kombination aus einem Tatuus Chassis und Abarth-Motor setzen.

"Wir heißen Tatuus und Abarth in der britischen F4-Meisterschaft herzlich willkommen und freuen uns auf die Unterstützung, die sie den Ambitionen von Motorsport UK für die Serie bieten werden", sagte Hugh Chambers, Geschäftsführer von Motorsport UK.

"Das Tatuus-Abarth-Paket ist die am häufigsten verwendete Chassis-Motor-Kombination in den zehn anderen F4-Meisterschaften auf der ganzen Welt und bietet potenziell einem größeren Pool von Fahrern die Möglichkeit, sich mit den besten Talenten zu messen, die in Großbritannien antreten."

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